Autobahnkreuz A2/A3/A516
Heimatverein Schmachtendorf lud zur Waldbegehung

Eine Gruppe von 12 Personen war der Einladung des Vereins für Verkehr und Heimatkunde Oberhausen-Schmachtendorf e.V. (kurz „Heimatverein Schmachtendorf“) in den Sterkrader Wald gefolgt, um sich unter Führung von Cornelia Schiemanowski (BUND Oberhausen) vor Ort ein Bild von dem drohenden Verlust von rund 5.000 – teilweise bis zu 200 Jahre alten – Buchen zu machen.

Rund 11 Hektar Waldfläche und Gehölze sind bedroht

In dem Planfeststellungsverfahren hatte der Heimatverein form- und fristgerecht seine Einwendungen gegen die favorisierte Variante eingelegt, unter anderem auch deshalb, weil es während des Planungsverfahrens eine Variante gab, die wesentlich weniger umweltschädigend gewesen wäre. Die jetzige favorisierte „Variante 4“ ist laut Cornelia Schiemanowski „zwar die finanziell günstigste“, allerdings fielen ihr auch „ca. 11 Hektar Waldfläche und Gehölze“ zum Opfer.

Schlechte Nachrichten also für das beliebte Naherholungsgebiet im Oberhausener Norden, dem Hitzestress und Klimawandel ohnehin schon schwer zu schaffen machen. Dabei sei es, wie eine Teilnehmerin feststellte, „gerade die Natur, die Schmachtendorf auch für junge Familien attraktiv macht“. Dass gerade von den „jungen Leuten“, die ansonsten als „Friday-for-Future“-Bewegung gern Umweltthemen für sich reklamieren, bisher Protestaktionen zum Sterkrader Wald ausgebleiben sind, wurde von allen Anwesenden sehr bedauert. „Gerade die jungen Menschen sind es doch, die unter diesem Kahlschlag am meisten und längsten zu leiden haben“, erkannte ein Teilnehmer, selbst Familienvater.

Doch nicht nur Bäume sind vom Ausbau des Autobahnkreuzes direkt betroffen, auch die heimische Fauna ist es: Im Sterkrader Wald finden sich Salamander- und Iltispopulationen, in den bestehenden Brückenbauwerken sind Fledermausarten heimisch, die teilweise auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen und bei den Baumaßnahmen umgesiedelt werden müssten.

Empört wurde sich auch darüber, dass an verantwortlicher Stelle zwar die Notwendigkeit eines Lärmschutzes bereits in der bestehenden Situation erkannt worden sei, dessen Errichtung jedoch an den Ausbau gekoppelt werde.

Ausmaß ist der Bevölkerung noch nicht bewusst

„Vielen ist das Ausmaß dieser Maßnahme noch gar nicht bewusst“, stellte eine Teilnehmerin fest. Aus diesem Grund planen Verantwortliche der Vereine im Oberhausener Norden ein Zusammentreffen, bei dem es unter anderem auch darum geht, wie man diesen drohenden Naturverlust den Bürgerinnen und Bürgern in Schmachtendorf bekannt machen und über die Folgen aufklären kann.

Autor:

Tobias Szczepanski aus Oberhausen

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