FRISÖRE IN CORONAZEITEN
LOCKENWICKLER AFTER LOCKDOWN

Seit zwei Wochen arbeitet Samantha H.* wieder als Frisörin in einem Oberhausener Salon. 

Die Zwangsschließung des Betriebes durch die Corona-Auflagen war für sie als Angestellte keine leichte Zeit. 
Neben den den finanziellen Einbußen fehlten ihr natürlich die Ausübung ihres Handwerks und der Kundenkontakt. 

Samantha weiß, dass es einige Frisöre und Frisörinnen gab, die nebenbei den Kunden zuhause die Haare gemacht haben. Auch sie hat Anfragen bekommen. Doch das war für die pflichtbewusste Oberhausenerin nie eine Alternative: "Was ist denn mit meiner Gesundheit, der meiner Familie und der Gesundheit der Kunden? Das geht nicht."

Seit dem 4. Mai arbeitet sie nun wieder unter besonderen Bedingungen (Auflagen):
Keine Trockenhaarschnitte mehr, die Haare müssen im Salon gewaschen werden, um mögliche Viren abzutöten. 
Dazu reicht es nicht, sich vor dem Friseurbesuch die Haare selbst zu waschen. Auf dem Weg zum Salon könnte man nämlich erneut mit dem Virus in Kontakt kommen.
Augenbrauen- und Wimpernfärben, sowie weitere gesichtsnahe Dienstleistungen dürfen nicht ausgeführt werden. 
Das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen ist im Salon verpflichtend. Kontaktdaten der Kunden werden dokumentiert. 
Der Inhaber eines Frisörsalons muss Kunden, sowie Angestellten, die Symptome einer Atemwegsinfektion aufweisen, den Zutritt verweigern. 
Nach jedem Kunden werden Materialien, Geräte und der Platz gereinigt. 

Diese und weitere Auflagen sind wichtig, aber lassen die stets gut gelaunte Frisörin auch den Berufsalltag vor Corona vermissen. 
Alleine für das Reinigen, Säubern und Desinfizieren geht eine Menge Zeit drauf. Die Kunden halten sich aber überwiegend an die Regeln.

Natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass der ein oder andere argumentiert, dass er sich doch zuhause die Haare gewaschen hat und diese Leistung hier nicht in Anspruch nehmen und bezahlen möchte. Doch da gibt es nur zwei Alternativen: Haare waschen lassen oder den Salon verlassen. 

Andere Kunden (überwiegend ältere Frauen, die aufgrund ihres Alters Risikogruppe sind) lassen ihre Schutzmaske zwischendurch unters Kinn rutschen, weil sie sich eingeengt fühlen, aber auch das geht natürlich nicht. 

Samantha H. ist froh, dass die Besucher des Salons überwiegend pflichtbewusst sind, und sie nicht ständig über die Auflagen diskutieren oder sogar Polizei und Ordnungsamt hinzuziehen muss. 

Wie es wann weitergeht, also ob Lockerungen kommen oder bei einer nächsten Corona-Welle eventuell sogar wieder Salonschließungen anstehen, weiß niemand genau. 
Samantha H. arbeitet in dieser Pandemiezeit souverän weiter, getreu dem Frisören Mantra:
SELBST WENN DAS LEBEN NICHT PERFEKT IST, KÖNNEN ES DEINE HAARE ABER SEIN. 

*Name geändert

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

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