Marlene Dietrich-Ausstellung verlängert

Foto: Vorholt

Die Gedenkhalle am Oberhausener Kaisergarten hat mit ihrer Wechselausstellung zu Marlene Dietrich im Vergleichszeitraum ihre Besucherzahlen verdoppelt. Wenn es nur die blanken Zahlen wären, wäre das schon Grund genug, die Dauer der Ausstellung ins neue Jahr hinein zu verlängern.

Aber auch die Reaktionen der Besucher fallen eindeutig positiv aus, wie ein Blick in das Gästebuch zeigt. So wird die ablehnende Haltung der Dietrich gegenüber den Nazis und ihre kritische Einstellung gegenüber der deutschen Nachkriegsgesellschaft, die sich lange Zeit der Bearbeitung ihrer eigenen Vergangenheit entzog, sehr bewundert. Ein Besucher notiert: „Du warst eine große und sehr mutige Frau“. Und ein anderer formuliert: „Jeder Deutsche sollte stolz auf eine Frau wie Marlene Dietrich sein!!“ Andere fassen den Bogen noch größer: „Ein Stück Zeitgeschichte, sehr sehenswert.“ Auch aktuelle Bezüge finden sich: „Eine dringend notwendige Ausstellung zur ‚Haltung‘.“

Schutz vor Verfolgung

Angesichts der Schwierigkeiten und Nöte, die Emigranten aus Nazi-Deutschland hatten und die von Marlene Dietrich immer wieder unterstützt wurden, findet sich im Gästebuch die mahnende Frage: „Schon wieder müssen Menschen ihre Heimat verlassen. Was haben wir gelernt?“ Clemens Heinrichs, der Leiter der Gedenkhalle, hat diesen Aspekt in der Ausstellung selbst und mit zwei Lesungen von Büchern emigrierter Schriftsteller stark gemacht. Heinrichs äußerte dazu, es sei eine selbstverständlich menschliche Haltung, Flüchtende zu unterstützen, und verwies auf Artikel 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der jedem Menschen das Recht zugestehe, „in anderen Ländern vor Verfolgungen Asyl zu suchen und zu genießen.“
Insgesamt wird die Ausstellung „über eine großartige Frau und Künstlerin“ als gelungen bewertet. Bis zum 29. Januar 2017 besteht jetzt noch die Gelegenheit, sich in der Gedenkhalle einen eigenen Eindruck von der besonderen Haltung des deutschen Weltstars Marlene Dietrich zu machen. Ergänzend dazu werden im Januar nach den Ferien weitere drei offene Führungen durch die Ausstellung angeboten.
Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.gedenkhalle-oberhausen.de.
Wegen der großen Nachfrage werden der politische Liederabend zu Marlene Dietrich von Karin Kettling im Theater Oberhausen am Samstag, 7. Januar, und der Chanson-Abend von Veronika Maruhn im Gdanska am Mittwoch, 18. Januar, wiederholt. Reservierungen dafür sind schon jetzt über das Theater oder das Gdanska möglich.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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