Paul McCartney rockt Düsseldorf

Düsseldorf. 155 Minuten und knapp 40 Songs später - mehr als 27.000 Fans verlassen beseelt die Esprit Arena in Düsseldorf. Sie wurden soeben Augen- und Ohrenzeuge des größten musikalischen Werkes der Rockmusik. Dem der Beatles, dem von Paul McCartney. „Macca“, wie ihn die Fans auch nennen, wird in wenigen Tagen 74 Jahre jung, hatte die Arena gerockt und tief in die Kiste seines unerschöpflichen Werkes gegriffen.

Das Konzert beginnt mit einem Ton, den jeder kennt: „A hard days night“ ist der Auftakt eines Feuerwerks an Welthits: „Lady Madonna“, „Can’t buy me love“, „Love me do“, „We can work it out“, „Eleanor Rigby“, „Ob-la-di, ob-la-da“, „Back in the USSR“, „The fool on the hill“, aber der Ex-Beatle packt auch reine LP-Songs aus wie „You w’ont see me“ von „Rubber Soul“, „I‘ve got a feeling“ von „Leit it be“,„Here, there and everywhere”, von “Revolver” oder „Being for the benefit of Mr. Kite“ von „Sgt. Pepper“. „Blackbird“ vom weißen Album ist im Stamm-Repertoire von McCartney-Konzerten, es ist traumhaft schön dargeboten mit großartiger Video-Untermalung. Das alles wird stets gemischt mit Wings-Material wie „Band on the run“, aktuellen Stoff wie „Save us“ und der gemeinsamen Komposition mit Rihanna und Kayne West „Four Five Seconds“. Gut kommt auch „My Valentine“ an. Macca lebt eben nicht nur aus der Vergangenheit.

Zwischendurch erinnert McCartney an die Zeit der Beatles in Hamburg, spricht immer wieder deutsch und kommuniziert mit dem Publikum auf sehr sympathische Art und Weise. Als er sein Jackett auszieht und ankündigt, dies werde sein einziger Kleiderwechsel bleiben, mag man dies durchaus als Anspielung auf Konzerte sehen, die durch unzähliges Umziehen künstlich in die Länge gezogen werden. An diesem Abend in Düsseldorf geht es aber Schlag auf Schlag weiter, nur die Tontechniker haben hier und da ihre Schwierigkeiten. Da kann noch nach diesem ersten Konzert der Europatournee noch nachjustiert werden. Diese punktuellen Probleme können der Faszination aber keinen Abbruch tun.

Erinnerungen an die Verstorbenen

Emotional wird es bei den Huldigungen an die Verstorbenen, „Maybe I‘m amazed“ für Linda, „And i love her“ für Sir George Martin, „Here today“ für John Lennon, aber alles nochmals überragt von „Something“ für George Harrison. Versehen mit Sonderapplaus verbeugt sich auch Paul McCartney vor dem ehemaligen Beatles-Gitarristen: „Thank you George for writing this song“! Ein absoluter Höhepunkt. Kloß im Hals.
Es ist der Moment, wo mit dieser unvorstellbar schönen Version von „Something“ der Part beginnt, der das Beste beinhaltet, was die Rockmusik überhaupt zu bieten hat, „Let it be“, „Hey Jude“, dazwischen das bombastische Feuerwerk zum James Bond-Song „Live and let die“ der Wings.

Bombastisches Feuerwerk

Die Zugabe beginnt mit „Yesterday“, niemand wird je vergessen, wenn er dies live von Paul gehört hat. Im Kegel von etwa zehn weißen Scheinwerfern spüren 27.000 Fans die Größe, die Bedeutung dieses Jahrhundertwerks. Man ist den Beatles in diesem Moment so nah. Man spürt die Geschichte. Und wieder Kloß im Hals.
Dann rocken Macca und seine hervorragende Band nochmal richtig los: „Hi Hi Hi“ von den Wings und „Birthday“ vom weißen Beatles-Album, nun kündigt Paul doch das Ende des Konzertes an, welches nochmals ein einziger Hochgenuss für Beatles-Fans ist: Das finale Medley von Abbey Road, „Golden slumbers“, „Carry that weight“, „The end“.

„Bis zum nächsten Mal“, ruft Paul den Fans zum Abschied zu, es ist ihm zuzutrauen. Es wäre fantastisch.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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