Bibliothek der Generationen

Monika Altena, Leiterin der neugestalteten Stadtbibliothek Sterkrade. Foto: Heike Cervellera
  • Monika Altena, Leiterin der neugestalteten Stadtbibliothek Sterkrade. Foto: Heike Cervellera
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Drei Monate mussten die Sterkrader auf ihre Stadtteilbibliothek verzichten. Das Warten hat sich gelohnt. In den ehemaligen Räumen der Stadtsparkasse Oberhausen an der Wilhelmstraße 9 ist ein neues Kulturzentrum entstanden, ein Anziehungspunkt für Sterkrade, eine „Bibliothek der Generationen“ - am Freitag ist die Eröffnung für geladene Gäste, am Samstag, ab 10 Uhr, können dann alle vorbeischauen.

Unübersehbar der Stolz aller Beteiligten bei der Vorstellung der – neuer Name - „Stadtbibliothek Sterkrade“. „Ich habe erwartet, dass alles total klasse wird, aber es ist sogar noch besser“, schwärmt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. 380.000 Euro wurden allein in die neue Einrichtung gesteckt. „Bis auf den Cent sind wir damit ausgekommen“, sagt Verwaltungsleiter Hajo Mattheis. Schon auf den ersten Blick sieht man, dass sich die Kosten gelohnt haben. „Die Sterkrader sind begeistert!“, freut sich der Leiter der Zentralbibliothek, Hans-Dietrich Kluge-Jindra, „wir hätten nie gedacht, dass das Interesse der Bevölkerung so groß ist“.
Auch wenn am neuen Standort wieder 40.000 der unterschiedlichsten Medien, vom Buch bis zum Konsolenspiel, zu finden sind, so fällt auf dass mehr als die Hälfte der Fläche frei ist – hier gibt es reichlich Platz für Begegnung. An den Hörbars können die Besucher per Kopfhörer den aktuellen Hörbüchern lauschen. „Wer Lust auf Action hat, für den stehen zwei Spielstationen parat“, erzählt „Hausherrin“ Monika Altena, die Leiterin der Stadtbibliothek Sterkrade. An ihnen kann man Spiele wie „FIFA“ oder „Sim City“ nebeneinander aber auch gegeneinander spielen. Als Draufgabe gibt es noch den kostenlosen WLAN-Zugang.
Ein wesentlicher Bestandteil des Angebots ist eine Bühne, komplett mit Leinwand und Beamer. Auf einem großen Touchscreen laufen Nachrichten und sonstige Informationen. Schön, dass die eigentlichen Klassiker einer Bücherei immer noch zu sehen sind. In versenkbaren Schubern stehen unzählige Bilderbücher wie „Das ist meine Welt“ oder „Die Story vom Pferd“.
Im Foyer der Stadtbibliothek ist eine riesige Fotocollage mit Sterkrader Motiven, als heimliches Wahrzeichen des Stadtteils dominiert vom Riesenrad der Fronleichnamskirmes, dazu kommen historische Ansichten aus dem Archiv von Alfred Lindemann. Hier findet man auch eine Aufladestation für Benutzer, die mit ihrem E-Bike kommen. Den Strom gibt es gratis, den nötigen Adapter an der Ausgabestelle. Das Repair-Café in den Kategorien „Elektro“ und „Näharbeiten“ betreibt die Bibliothek in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen der Lebenshilfe. Gegen eine kleine Spende erhält man hier tatkräftige Unterstützung, Hilfe zur Selbsthilfe. Allerdings nicht täglich: Geöffnet ist das Repair-Café jeden dritten Samstag.
Neu ist auch, dass Bücher und andere Medien an Rückgabe-Automaten abgegeben werden können. An einem weiteren Terminal, der von außen zugängig ist, können sie sogar 24 Stunden am Tag abgegeben werden.
Großen Wert haben die Verantwortlichen darauf gelegt, die Benutzung der Bücherei behindertengerecht zu gestalten. In die gesamte Planung wurde der Oberhausener Behindertenbeirat eingebunden. Barrierefrei ist also selbstverständlich, Rollstuhlfahrer können alle Angebote nutzen. Für Sehbehinderte steht an der Ausgabestelle ein Tastenterminal bereit und spürbare Markierungen auf dem Boden bieten ihnen bessere Orientierungshilfen. „Wenn es denn so etwas geben würde, könnten wir ein Siegel für Behindertenfreundlichkeit kriegen“, ist sich Hans-Dietrich Kluge-Jindra sicher.
„Hier haben wir jetzt mit eine der modernsten Bibliotheken der Region“, ist sich Apostolos Tsalastras sicher, „wenn jetzt noch draußen der Lesegarten kommt, dann ist das nicht mehr zu toppen!“

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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