Christen zeigen Gesicht!

Oberhausen | Dass tausende Christen ins Stadion kommen und vor Begeisterung „wow“ rufen, war vor zwei Jahren sein frommer Wunsch gewesen.

Am vergangenen Sonntag erfüllte sich dieser Traum für Willi Köster bei der Abschlussmesse des ersten Oberhausener Katholikentages. Denn die Haupttribüne des Stadions platzte aus allen Nähten und der Schmachtendorfer musste sich beim anhaltenden Applaus für ihn eine Träne der Rührung aus dem Augenwinkel wischen.
Denn am Ende hatte alles so geklappt, wie der gläubige Christ es sich vorgestellt hatte. Nach zehn Tagen und über 600 Veranstaltungen war, mit der Heiligen Messe als Höhepunkt, der Katholikentag mit tausenden Gläubigen feierlich zu Ende gegangen. Von Anfang an herrschte dabei tolle Stimmung auf den Rängen des Stadions. Bereits vor Beginn der Messe stimmte der Gospelchor „S(w)ing and Praise“, unter der Leitung von Christian Zatryp, die Gläubigen mit Klassikern wie „Oh happy days“ und „Joyful, Joyful“ auf den Gottesdienst unter freiem Himmel ein. Im Anschluss übernahm Kantor Peter Schäfer, Leiter des Katholikentag-Projektchores, das musikalisch-liturgische Zepter während der Messe. Teile der „Saarbrücker-Messe“ führte der Chor zu Gehör, bei denen die Gottesdienstbesucher mit Kehrversen immer wieder eingebunden wurden. Musikalische Unterstützung gab es zudem von zahlreichen Bläsern.
Nach feierlichem Einzug der einzelnen Gemeinden, Priester, Diakonen und über 200 Messdienern eröffnete Stadtdechant Dr. Peter Fabritz schließlich feierlich den Gottesdienst und scherzte gleich zu Beginn: „Es gibt wohl keinen Ort in Oberhausen, wo bereits mehr gebetet wurde, als im RWO-Stadion.“ Man sei beim Katholikentag auf Menschen getroffen, die so glauben, wie man selbst. Dafür habe es sich gelohnt, sich aufzumachen. Sogar aus entlegenen Teilen der Stadt, wie Schmachtendorf und Königshardt, habe er Katholiken gesehen. Kirche würde eben doch verbinden, scherzte der Geistliche weiter. Aber auch ernste Themen, wie den Pfarrei-Entwicklungsprozess (PEP) sprach Fabritz an. Dabei sei es wichtig für jeden einzelnen in der Gemeinde, nicht stehen zu bleiben, sondern sich trotz Veränderungen aufzumachen und sich der Frage zu stellen, ob Strukturen der Kirche von heute ewige seien. Trotz aller Probleme, mit der die katholische Kirche aktuell zu kämpfen hat, blickte der Stadtdechant durchweg positiv auf die vergangenen Tage zurück: „Wir haben die Erfahrung machen dürfen, dass es schön ist, zu glauben und es schön ist, Christ zu sein.“ Und Thomas Gäng, Vorsitzender des Katholikenrates und Hauptinitiator, erklärte: „Wir haben Tage erlebt, in denen wir die Tiefe unseres Glaubens erfahren durften.“
Unter dem Motto „Mittagessen und Begegnung“ klang der erste Katholikentag in Oberhausen dann vor dem Stadion aus.
Ganz zu Beginn der Messe hatte es für alle Stadion-Besucher eine Schreckminute gegeben. Einer der zahlreichen Priester war am Altar, aufgrund des schwül-warmen Wetters, kollabiert. Nach kurzer Unterbrechung konnte der Gottesdienst dann aber mit dem Geistlichen fortgesetzt werden. Nicht der einzige Zwischenfall, denn auch zahlreiche Messdiener sowie Besucher mussten wetterbedingt behandelt werden.
Bilder Katholikentag

Autor:

Verena Reimann aus Oberhausen

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