Maßnahmen gegen den Emschergestank

Foto: privat

Die Emschergenossenschaft hat Maßnahmen erarbeitet, um die starke Geruchsbildung in der Emscher im Bereich Oberhausen zu mindern. Dieser Abschnitt ist aktuell vermehrt betroffen, da aufgrund von erforderlichen Sanierungsarbeiten auf der Kläranlage Bottrop zurzeit weniger gereinigtes Abwasser zurück in die Emscher geleitet wird.

Dadurch bleibt der Verdünnungsfaktor aus, die erhöhte Abwasserkonzentration führt letztlich zum Gestank – was auch durch die aktuell hohen Temperaturen und das trockene Wetter verstärkt wird. Die Emschergenossenschaft haben zahlreiche – absolut nachvollziehbare – Beschwerden von Anwohnern erreicht, woraufhin der Verband beschlossen hat, möglichst schnell Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis, dass dies einige Zeit in Anspruch genommen hat, da auch die Genehmigungsbehörden beteiligt werden mussten.

Mehr Sauerstoff

Um den Gestank der Emscher zu minimieren, unterlässt die Emschergenossenschaft vorerst im Rahmen der Abwasserreinigung in Bottrop die Hinzugabe von Kohlenstoffsubstraten. Dadurch steigen die Nitratwerte im Wasser, was einer höheren Sauerstoffkonzentration entspricht. Die Emschergenossenschaft geht davon aus, dass hierdurch die für die Geruchsbelästigung maßgeblichen Fäulnisprozesse deutlich spürbar reduziert werden können. Da diese Maßnahme nicht ohne weiteres umzusetzen ist, musste sie zunächst bei den Behörden beantragt und genehmigt werden. Dies ist mittlerweile geschehen, die Zustimmung der Bezirksregierung Münster liegt vor.

Hochwasserpumpen laufen

Zudem hat die Emschergenossenschaft – trotz aktuellen Trockenwetters – ihre Hochwasserpumpen am Auslauf der Kläranlage Bottrop in Betrieb genommen. Dadurch fließt das gereinigte Wasser nicht mehr recht langsam in den Fluss zurück, sondern wird mit viel Nachdruck in die Emscher fallen gelassen. Die Hoffnung der Emschergenossenschaft: Durch diese Aktion sollen Turbulenzen entstehen, die wiederum für einen höheren Sauerstoffeintrag in die Emscher sorgen.

Duft durch Gelplatten

Darüber hinaus hängt die Emschergenossenschaft im Bereich Oberhausen links und rechts der Emscher sogenannte Gelplatten (Größe: 20 x 30 cm) auf. Diese reagieren bei Kontakt mit der Luft und geben Moleküle (ätherische Öle) ab, um den Abwassergeruch zu mindern. Inwiefern dies Wirkung zeigen wird, wird die Emschergenossenschaft beobachten und gegebenfalls weitere Gelplatten aufhängen.
Sollten die Maßnahmen nicht ausreichen, wird aktuell noch überlegt, eine Belüftungsstation in der Emscher zu installieren. Der genaue Standort steht hierbei aber noch nicht fest.
Die Emschergenossenschaft bittet die Bürger und Anwohner weiter um Verständnis – und um Geduld. Die Sanierungsarbeiten in Bottrop, die letztlich zu der vermehrten Geruchsbildung führten, sollen bis Ende des Monats abgeschlossen sein. Dann wird die Anlage der Emschergenossenschaft wieder deutlich mehr Abwasser reinigen, das auch wieder in die Emscher geleitet wird. Der Verdünnungsfaktor steigt, während die Schmutzwasserkonzentration sinkt. Die Geruchsbildung wird dann wieder eingedämmt.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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