"Wir stehen auf Action und Hully Gully!

Die Becken sind kontrolliert und renoviert, das Wasser kann wieder eingelassen werden. Heute um 9 Uhr öffnet der AQUApark wieder seine Pforten für die Besucher. Foto: Klaus Bednarz
  • Die Becken sind kontrolliert und renoviert, das Wasser kann wieder eingelassen werden. Heute um 9 Uhr öffnet der AQUApark wieder seine Pforten für die Besucher. Foto: Klaus Bednarz
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Seit einem Jahr entwickelt der AQUApark als eines der Ersten der Freizeitbranche umfangreiche Aktivitäten zur Nachhaltigkeit. Die Verantwortlichen ziehen nun ein positives Fazit.

Im neuen Jahr möchte sich der AQUApark besonders der Zielgruppe der fünf bis zwölfjährigen Besuchern widmen. „Das sind diejenigen, die zu Hause entscheiden, was am Wochenende in der Familie gemacht wird", so OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt.
Wie soll das erreicht werden? Über die kommenden Trends hat sich der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Frank Rose, bei einer USA-Reise informiert. So sah er in Orlando beispielsweise in Erlebnissbädern Piratenschiffe, bei denen sich die Badegäste aus riesigen Wasserkanonen bespritzen können.
Fakt sei, so Hartmut Schmidt, dass investiert werden müsse, wenn man auch weiterhin auf Besucherzahlen wie in den Vorjahren zurückblicken möchte. Es reiche nicht aus, das Erreichte zu bewahren. „Als wie aufgemacht haben waren unsere Wasserrutschen die längsten Europas. Später dann nur noch die Deutschlands, dann NRW und jetzt nur noch die längsten des Ruhrgebiets”.

Rutschen durch Badelandschaften

Die nächsten Rutschen, die eventuell im AQUApark Einzug halten könnten, werden den Benutzern statt des kurzen Kicks ein wesentlich längeres und auch sichereres Rutscherlebnis bieten. So geht es - vielleicht - dann mit Schwimmweste oder auf Schwimmmatten durch richtige Badelandschaften, inklusive beweglicher Rutschen. „Wir stehen auf Action und Hully Gully!”, gesteht AQUApark-Betriebsleiter Timo Schirmer.
Im Januar 2013 fiel der Startschuss für eine auf Nachhaltigkeit gestützte Ausrichtung des AQUAparks am Centro. Der Betreiber stellte sich die Frage: Wie kann der AQUApark sich ökologisch und sozial positiv weiterentwickeln? Neben der Überprüfung aller Abläufe und Prozesse in den Bereichen Bad, Gastronomie, Technik usw. galt es festzustellen welches Potential für das Erlebnisbad möglich ist. Derzeit gibt es kein Erlebnisbad dieser Größenordnung, welches sich so intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. So haben sich der AQUApark gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsexperten Stefan Tewes der Uni Duisburg/Essen auf den Weg zum nachhaltigen Bad gemacht und diesen Prozess gestartet.

Soziales Engagement

Eigentümer des Bades ist die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH, welche von Beginn an durch den Betreiber eingebunden war. So zieht Geschäftsführer Hartmut Schmidt ein positives Fazit: „Wir waren direkt begeistern von der Idee und nach dem ersten Jahr muss ich sagen, es wurde schon Einiges bewegt. Neben sozialen Aktionen, wie beispielweise dem AQUApark-Brunnenbauprojekt für Sierra Leone, sind auch viele Energiesparmaßnahmen auf den Weg gebracht worden.“
Die Maßnahmen des AQUAparks sind allerdings nun nicht beendet, da sich der Betreiber eine langfristige Strategie überlegt hat. „Unser Freizeitbad ist als Vorreiter unterwegs und nun werde alle Prozesse der einzelnen Abteilungen weiter unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit durchleuchtet“, so Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Frank Rose.
Mit der Einberufung des internen Nachhaltigkeitsrats im Mai 2013 informierte der AQUApark erstmalig die Öffentlichkeit über sein Vorhaben. Vor allem in Zusammenarbeit mit dem gegründeten Nachhaltigkeitsrat, bestehend aus Mitarbeitern aller Badbereiche, planten und realisierte das Bad viele interne und externe Maßnahmen. In Kooperation mit World Vision starteten sie im Juni 2013 das Projekt „WasserAufWand“. Die Ausstellung zum verantwortlichen Umgang mit der Ressource Wasser dient zur Information und Sensibilisierung der Badegäste und wurde zusammenhängend mit der Spendenaktion“ Trinkwasser für Sierra Leone“ initiiert. Ziel des gesamten Projektes ist der Bau eines Brunnens und sanitärer Anlagen in Sierra Leone. Verbunden mit diesem Projekt sind zahlreiche Maßnahmen durch die Mitarbeiter angeregt worden: Von der Pfandsammlung im Bad, über diverse Spendenaktionen (zum Beispiel auf dem Holi-Festival im Revierpark Vonderort und dem Marina-Oberhausen-Hafenfest), bis zur gewinnbringenden Verwertung von Holz- und Metallabfällen.
Und auch im regionalen Umfeld hat der AQUApark sein Engagement ausgebaut. Die Mitarbeiter des AQUAparks besuchten im Herbst die Oberhausener Tafel und verteilten dort Freikarten an Kinder. „Es war uns eine Freude besonders den Kindern einen Badbesuch zu ermöglich, die sich diesen nur selten leisten können“, so Auszubildende Jaqueline Krzykalla aus dem Nachhaltigkeitsrat. „Die Zusammenarbeit mit der Tafel werden wir fortsetzen. Wir nehmen an der Weihnachtsgeschenkaktion mit über 50 Geschenken teil und auch 2014 werden wir die Tafel unterstützen.“ Besonders die Kinder sind es, welche im regionalen Engagement des Bades mit einbezogen werden. So werden jährlich rund 100 Kindergarten- und Schulfeste und etwa zehn Jugend-Sportmannschaften (unter anderem NBO, OTHC, PSV) unterstützt.
Die Umstellung von Technik und Zubehör benötigt gleichzeitig Investitionen. Eine nachhaltige Ausrichtung der Technik ermöglicht aber auch langfristige Kosteneinsparungen. So rüsteten das Technikteam des AQUAparks alle kaputten Leuchtmittel mit LEDs nach und bringt Bewegungsmelder, beispielsweise in den Personalumkleiden an, um eine zeiteffiziente und ökonomisch-optimierte Beleuchtung zu realisieren. Allein die Umrüstung auf LEDs in den Parkdecks des großen Parkhauses erbringt eine jährliche Ersparnis von über 2.500 Euro. Die Umstellung der Unterwasserbeleuchtung im Sportbecken ergibt sogar eine Kostenersparnis von fast 7.000 Euro pro Jahr.
Die Nachhaltigkeit zieht sich im AQUApark durch alle Bereiche. So wurde auch die Gastronomie, unter anderem mit den prominenten Küchenchefs Mario Kotaska, Martin Baudrexel und Ralf Zacherl optimiert. Hierbei wurde die Speisekarte umgestellt und die Rezepturen auf frische und konservierungsstofffreie Zutaten angepasst. Neben den Gerichten wurden auch hier alle Prozesse durchleuchtet. „Unsere Pommeszum Beispiel werden nun in Mehrwegbehältern geliefert und durch vermehrten Einsatz von Geschirr wird extrem viel Müll vermieden“, so AQUApark-Betriebsleiter Timo Schirmer. „Manchmal sind es Kleinigkeiten wie Fritteusenfett aus Mehrwegkanistern oder Marmelade aus Pfandgläsern beim Frühstücksbuffet“, schmunzelt Schirmer. Der Badegast soll bestenfalls manche nachhaltige Aktionen kaum merken, so dass die Badequalität hoch bleibt. Eine einfache Temperaturverringerung des Beckenwassers kommt für die Betreiber nicht in Frage. Die hier genannten Maßnahmen sind nur ein kleiner Auszug der Aktivitäten. Um die Transparenz des Vorhabens weiter zu erhöhen, integriert das Bad ab Januar auf der neuen Website einen Bereich, der eigens über „Nachhaltigkeit“ informiert.
Nach vielen positiven Erlebnissen und Erfahrungen in diesem Jahr hat der AQUApark Oberhausen keinen Zweifel an der nachhaltigen Ausrichtung. Auch im nächsten Jahr wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess fortgesetzt.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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