Eitelkeit kommt vor dem Fall

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Einst lebte ein Pfauenkönig in den Hochlagen des indischen Himalaya, fernab von menschlichen Kolonien. Tag für Tag saß der selbstverliebte Vogel auf seinem Thron und bewunderte seine eigene Schönheit im Spiegel. Tiere, die ähnlich bunte Gewänder trugen, wurden, wenn sie den Häschern des Königs ins Netz gingen, ins dunkle Verlies geworfen, wo sie früher oder später qualvoll starben. Nachdem sämtliche Chamäleons, Loris, Mandarinfische, Rotaugenfrösche und Goldfasane ausgestorben waren, holte der Pfauenkönig wieder einmal den Spiegel hervor und befragte ihn: " Spieglein, Spieglein in der Hand, wer ist der Imposanteste und Schönste im ganzen Land?" Der Spiegel antworte: " Ihr, Herr König seid mit Abstand der Stattlichste im ganzen Land, jedoch der Regenbogen am Himmelszelt ist tausend mal schöner als ihr!" Vor Wut warf der Vogel den Spiegel an die Wand, wo er augenblicklich in 1000 Splitter zerbrach. " Wache " hörte man nun die Stimme des Herrschers durch den Palast schreien, " Wache, holt mir sofort den Regenbogen vom Himmel und tötet ihn!"
Schon recht früh erkannte der Pfauenkönig, dass der Befehl, den er gab, nie ausgeführt werden konnte und erkrankte so schwer, dass er sein prächtiges Federkleid verlor und auf der Stelle vergreiste. Der weiße Pfau, schon lange kein König mehr, stieg herab vom Thron und hinauf auf den Kangchenjunga, wo er im ewigen Schnee sein Leben ließ.

( Eine fast wahre Geschichte von T.R. )

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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