BUND-Kreisgruppe Oberhausen: Nachhaltige Mobilität fördern statt Autobahnausbau

Die BUND-Kreisgruppe Oberhausen spricht sich gegen den geplanten Ausbau der Autobahn A3 in Oberhausen auf sechs und an einigen Stellen sogar auf acht Spuren aus. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht für diese Planung, die über 320 Millionen Euro kosten wird, die höchste Prioritätsstufe vor.

Wir lehnen diese Ausbaupläne zu Lasten der Natur und der Lebensqualität der Anwohner strikt ab. Gerade im geplanten Bereich rund um das Autobahnkreuz würde dies zu einem Kahlschlag im Sterkrader Wald führen.

Der Sterkrader Wald ist ein Buchen-Mischwald und mit 204 Hektar der zweitgrößte Waldbestand Oberhausens: Buchenarten, Roteichen, Erlen, Bergahorne und Kiefern bestimmen den Baumbestand. Der Wald ist Lebensraum zahlreicher zum Teil gefährdeter Tier- und Pflanzengemeinschaften. Eine 81 Hektar große Fäche ist Naturschutzgebiet mit wertvollem Torfmoos-Erlenbruchwald, der gefährdete Pflanzen beheimatet. Alte Bachmäander und Mergelgruben sind Laichgewässer für gefährdete Amphibienarten und Lebensraum zahlreicher Insektenarten. All das könnte gefährdet sein durch den im Bundesverkehrswegeplan 2030 geplanten Ausbau der Autobahn A 3.

Auch in den Stadtteilen Biefang, Holten und Schmachtendorf sind negative Auswirkungen zu befürchten. Die Autobahn soll dort durch zwei weitere Fahrspuren um etwa 10 Meter breiter werden.

Damit rückt der Autobahnlärm noch näher an die Bebauung heran, große Teile von Freiflächen werden dem PKW- und LKW-Verkehr geopfert; die Lebensqualität in Oberhausen droht weiter zu sinken. Eine Stadt, die so stark von Autobahnen durchzogen ist wie Oberhausen, leidet ohnehin schon erheblich unter Verkehrlärm.

Es ist zudem verkehrspolitisch das falsche Zeichen, in den Ausbau von Autobahnen zu investieren. Autobahnen, die verbreitert werden, können dadurch mehr Verkehr zur Folge haben, so dass dann wieder Forderungen nach noch breiteren Straßen aufkommen. Eine solche Entwicklung ist keine zukunftsfähige Lösung der Verkehrsproblematik.

Dass heute immer mehr Güter auf der Autobahn transportiert werden, ist kontraproduktiv zu Klimaschutzbemühungen. Der Bund muss vielmehr verstärkt in den Schienenausbau investieren, sowie gleichzeitig stärkere Anreize für den Umstieg vom Auto auf andere umweltverträgliche Verkehrsträger schaffen. Anstatt Autobahnen zu verbreitern, sollte im Sinne von nachhaltiger Mobilität mehr für die Stärkung öffentlicher Verkehrsnetze getan werden.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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