verdi droht Klage gegen verkaufsoffenen Sonntag am 8. Januar an

Wahre Käuferscharen bewegten sich in der Vergangenheit am verkaufsoffenen Sonntag im Januar durch die Sterkrader City. Geht es nach verdi, wird es am 8. Januar 2017 keine Wiederholung geben. Die Klage gehe, so verdi-Geschäftsführerin Henrike Eickholt, in den nächtsen Tagen heraus. Aus Sicht der Gewerkschaft bestehe für diesen Termin kein ausreichender Anlass.  ^Foto: Archiv
  • Wahre Käuferscharen bewegten sich in der Vergangenheit am verkaufsoffenen Sonntag im Januar durch die Sterkrader City. Geht es nach verdi, wird es am 8. Januar 2017 keine Wiederholung geben. Die Klage gehe, so verdi-Geschäftsführerin Henrike Eickholt, in den nächtsen Tagen heraus. Aus Sicht der Gewerkschaft bestehe für diesen Termin kein ausreichender Anlass. ^Foto: Archiv
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Bei den Vertretern der Oberhausener Werbegemeinschaften herrscht helle Aufregung. Grund ist die angedrohte Klage der Gewerkschaft verdi gegen einige der geplanten verkaufsoffenen Sonntage in 2017. In Wuppertal mussten wegen einer ähnlichen Klage bereits kurzfristig zwei Termine abgesagt werden.

Am Dienstag redeten die Vertreter der Werbegemeinschaften bei einer Pressekonferenz im TZU Klartext und machten deutlich, welche Bedeutung diese Tage für die Stadtteile haben. Bislang waren auf dem gesamten Oberhausener Stadtgebiet insgesamt elf verkaufsoffene Sonntage terminiert. Noch ist die verdi-Klage nicht eingereicht, aber wenn, dann könnte jeder Termin auf dem Prüfstein stehen.
Marc Heistermann, Geschäftsführer des Handelsverbandes NRW Ruhr, betonte, dass man in Oberhausen mit dieser alten Regelung gut gefahren wäre und zeigte sich überrascht, wieviele verkaufsoffene Sonntag in NRW jetzt durch verdi-Klagen gestrichen werden mussten. "Wir haben gedacht, dass dieser Kelch an Oberhausen vorbeigehen würde", bedauert Heistermann. Knackpunkt ist der triftige Anlass, den es für die Bewilligung eines Sonntagsverkaufs geben muss. "Mir scheint, als ob die Gerichte die Messlatte dafür immer höher legten", so Heistermann.
STIG-Vorsitzender Robbie Schlagböhmer zeigte sich überrascht, dass verdi jetzt so rigoros gegen die verkaufsoffenen Sonntage und damit gegen die Werbegemeinschaften vorgehe. "Man darf uns nicht losgelöst von unseren anderen Aktivitäten loslösen", betonte er, "wir wenden nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld auf". Es gehe nicht nur um die verkaufsoffenen Sonntage, sondern auch um die damit verbundenen Feste. "Wenn in Sterkrade der Termin am 8. Januar gestrichen wird, bedeutet das auch das Aus für das Drei-Königs-Fest mit den bereits gebuchten Künstlern und Showacts. Schlagböhmer: "Auch das Lichterfest am 5. November wird es dann nicht mehr geben."
Keine Sonderverkaufstage, keine Einnahmen - und damit auch nicht die mobile Bühne, die angeschafft werden sollte. Für die Oberhausener Vereine, die sie hätten nutzen können, ein schwerer Verlust. Zur Diskussion stehe bei einer erfolgreichen verdi-Klage auch die Weihnachtsbeleuchtung in Sterkrade, die von den Kaufleute finanziert werde.

Knüppel zwischen die Beine

Ähnliche Befürchtungen äußerte Daniel Lübbe, Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft Osterfeld. "Wenn einem solche Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, weiß man nicht, wie man noch weitermachen kann, ob man dann noch ein Stadtfest oder die Oldtimer-Show stemmen kann", so Lübbe. Es gehe auch um die langfristige Planung, die so jetzt über den Haufen geworfen werde. Lübbe: "Wir machen unsere Termine für das Folgejahr immer vor der Sommerpause".
Einen weiteren Aspekt beleuchtete Andreas Schwanke, 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schmachtendorf. "Wir machen diese Sonntage in erster Linie um den Bürgern zu zeigen, wie attraktiv unser Stadtteil ist. Wenn wir das nicht können, wird das Arbeitsplätze kosten", befürchtet er.
Allgemein befürchteten die Teilnehmer, dass durch weniger verkaufsoffene Sonntage der Einkauf mehr und mehr ins Internet verschoben werden könnte. Schlagböhmer: "Wer am Sonntag das Geld in Roermond in Holland ausgibt, macht es nicht mehr in den nächsten Tagen in Sterkrade."
"Die Familien sollen selbst entscheiden, was sie am Sonntag tun", so Centro-Manager Marcus Remark, "ob sie jetzt zum Fußball, zum Zoo oder zum Shoppen gehen!" Wahre Käuferscharen bewegten sich in der Vergangenheit am verkaufsoffenen Sonntag im Januar durch die Sterkrader City. Geht es nach verdi, wird es am 8. Januar 2017 keine Wiederholung geben. Die Klage gehe, so verdi-Geschäftsführerin Henrike Eickholt, in den nächtsen Tagen heraus. Aus Sicht der Gewerkschaft bestehe für diesen Termin kein ausreichender Anlass. Foto: Archiv

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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