Süchtelner Höhen mit Pfeffer und Salz

18 Teilnehmer haben sich heute eingefunden
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Nachdem es in den letzten Wochen keinen Marathon in Süchteln gab, drängten sich nun zum Pfingstwochenende wieder die Teilnehmer. Zur 95. Auflage hatten sich 15 Männer und 3 Frauen an der Hindenburgstraße eingefunden. Neben den üblichen Verdächtigen hatten sich auch wieder Neulinge gemeldet. Es spricht sich eben herum, dass man hier für kleines Geld eine prima Veranstaltung findet. Gleich bei meiner Ankunft parkt bereits Klaus König neben mir. Auf der Hindenburgstraße empfängt uns Pedro Cavaleiro. Er ist inzwischen auch zu einem leidenschaftlichen Läufer geworden. Seine Kilos schwinden und seine Laufzeiten werden immer besser. Bald kommt auch Claudia dazu und schnell ist der organisatorische Teil erledigt. Ich bekomme wieder die Startnummer 42 und einen Trinkbecher mit meinem Namen. Da kann ich ihr gleich zu ihrem Erfolg beim Etappenlauf von Berlin zum Brocken gratulieren. Fünf Tage waren sie unterwegs, und Claudia konnte sogar bei einer Etappe als schnellste Frau finishen. Nach und nach treffen die anderen Teilnehmer ein. Sandy hat noch ein befreundetes Ehepaar mitgebracht. Mit Manfred Ludwig haben wir auch einen Deutschen Meister am Start. Beim 24-Stundenlauf konnte er sich in seiner Altersklasse den Titel sichern. Da kann man nur gratulieren. Mit Peer Schmidt-Soltau, Markus Szarvas und Florian Heilers sind weitere Stammkunden vertreten.
Kurz vor 8 Uhr machen wir noch das obligatorische Startfoto und dann werden die Sekunden heruntergezählt und Claudia schickt uns pünktlich auf die Strecke. Sofort bilden sich Gruppen und Grüppchen um gemeinsam die Strecke anzugehen. Ich laufe mit Peer zusammen. Auch er war beim Etappenlauf dabei und konnte diesen richtig genießen. Übernachtet wurde dabei in Jugendherbergen und eine lag sogar in einer richtigen mittelalterlichen Burg. Alle Teilnehmer waren wohl gut vorbereitet, sodass auch keiner vorzeitig ausscheiden musste. Ich stelle mir das schon schwierig vor sich jeden Morgen wieder an die Startlinie zu stellen. Da muss dann auch der Kopf mitspielen.
So abgelenkt habe ich die erste Runde schnell geschafft. 6,4 km beträgt hier ja die Runde. Also muss man diese sechsmal laufen um dann mit einer Ausgleichsrunde die 42,195 km zu erreichen. Natürlich ist die Strecke offiziell vermessen und vom DLV genehmigt. Auf der Hindenburgstraße wird jede Runde vermerkt und man kann sich an der üppigen Verpflegung laben. Peer will noch auf Claudia und Markus warten, um mit ihnen dann weiter zu laufen. Also laufe ich erst einmal alleine weiter. Volksbank-Arena, Irmgardiskapelle, Wasserhebewerk und Klettergarten sind für mich ja schon bekannte Punkte an der Strecke. Mit dem Wetter haben wir heute Glück. Die ganze Woche war es sommerlich warm. Noch gestern gab es 26 Grad. Doch jetzt in der Nacht ist es merklich abgekühlt. Heute werden nur noch 12 Grad erreicht und es bleibt während der ganzen Veranstaltung trocken. Da sind wir den Eisheiligen ja direkt dankbar. Nun, viele Pfingstausflügler werden das anders sehen.
In der dritten Runde gesellt sich Pedro zu mir. Heute testet er seine neue Ausrüstung. Neue Schuhe, neues Trikot und einen neuen Rucksack will er heute hier beim Heimspiel ausprobieren. Auch eine neue Uhr hat er sich angeschafft. Das ist ein kleiner Computer und es wird noch einige Zeit dauern, bis er alle Funktionen beherrscht. Für das nächste Wochenende hat er ein volles Programm geplant. Am Samstag startet er beim Rennsteiglauf und will dann am Sonntag in Gelsenkirchen beim Vivawest Marathon dabei sein. Das ist dann auch schon ein logistisches Problem. Aber wer Pedro kennt, weiß dass er das schafft. Obwohl für ihn heute eigentlich nur ein Testlauf ansteht, ist er erstaunlich flott unterwegs. Mit 5:26 wird er heute sogar vor seiner Frau ankommen. Er ist also auf dem richtigen Weg und weiß wohl genau was er tut.
Claudia hat doch noch den Etappenlauf in den Knochen und lässt es betont langsam angehen. Natürlich wird sie auch beim Rennsteiglauf dabei sein. Ich musste wegen anhaltender Rückenprobleme zweieinhalb Monate pausieren. Jetzt weiß ich noch nicht, ob ich überhaupt schon wieder die Marathonstrecke schaffen kann. Also lasse ich Vorsicht walten, und laufe auf ankommen. Das ist überhaupt das Schöne hier. Das Zeitlimit beträgt 8 Stunden und kann sogar durch den Veranstalter bei Bedarf erweitert werden. Unterwegs trifft man immer wieder seine Mitläufer und wird von allen ermutigt und angefeuert. Hier gibt es keinen großen Ehrgeiz. Das Hauptziel ist für alle die Strecke in guter Verfassung zu bewältigen.
In Runde 5 und 6 wird es jetzt auf der Strecke voller. In der Volksbank-Arena ist wohl ein Fußballturnier und es parken hier entsprechend viele Autos. Zur „Kleinen Waldhundeschule“ streben etliche Herrchen und Frauchen mit ihren Lieblingen. Hoffentlich lernen sie auch die Hunde anzuleinen. Am Klettergarten ist jetzt auch eine Menge Betrieb und auf der Strecke tummeln sich eine Menge Jogger. Das ist aber alles kein Problem, denn es bleibt genügend Platz für uns. Die Strecke ist prima markiert und immer eindeutig. Natürlich weisen die Süchtelner Höhen doch einige Steigungen auf, und irgendwie werden diese von Runde zu Runde steiler. Trotzdem komme ich bestens klar und freue mich, dass ich es wohl auch heute wieder schaffen werde. Nachdem ich mich nach der sechsten Runde nochmals ausgiebig gestärkt habe, nehme ich die Ausgleichsstrecke in Angriff. Die Markierung für den Wendepunkt konnte ich ja in jeder Runde betrachten. Jetzt ist es also soweit. Nach ca. 2 Kilometern geht es wieder zurück. Da bekommt man irgendwie Flügel. Mit 5:49:34 h habe ich es geschafft, und werde von meinen Mitläufern gefeiert. Damit kann ich heute den 9. Platz bei den Männern belegen. Bald sind alle im Ziel und Claudia nimmt die Siegerehrung vor. Sieger wurde heute Michael Lorenz in 4:11:52. Sandy Winkler-Spekker sicherte sich den Sieg mit 4:53:13 h bei den Frauen. Jeder bekommt eine Urkunde und als Geschenk die m&ms als Salz- und Pfefferstreuer. Da kann man den etwaigen Salzverlust ja schnell ausgleichen, und wir machen uns frohgelaunt auf die Heimreise. Am 04.06. ist hier die nächste Veranstaltung, und bald steht ja schon das 100ste Jubiläum an. Also, wir sehen uns hoffentlich bald wieder in Süchteln.

Autor:

Werner Kerkenbusch aus Oberhausen

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