OTV-Gasometerlauf feierte Jubiläum

Zum 25-jährigen Jubiläum gratulierte Jeannette Schmitz. Foto: Gasometer GmbH
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Zum 25. Male liefen, wanderten, walkten die Teilnehmer des OTV-Gasometerlaufs vom Gatterdamplatz aus entlang des Kanals zur „Tonne“, hinauf, hinunter und wieder zu­rück. Begrüßt wurden die Gäste, es waren knapp 200, von Josef Ziegenfuß, dem 1. Vorsit­zenden des OTV.

Jeannette Schmitz, Ge­schäfts­führerin der Gasometer GmbH. Sie verglich die 1576 Stufen auf 86 Stock­werken des New York Empire State Buildings, die in einem jährlichen Treppenlauf abgearbeitet wer­den müssen, mit den 592 des Gasometers, die im jährlichen Gaso­meterlauf erobert werden.

Hier ruft der Berg

Zugegeben, NY ist eine andere Klasse, aber Schmitz stellte klar, dass in Ober­hausen der Spaß im Vordergrund stünde und der Lauf hier einer der Höhepunk­te des Oberhausener Lebens sei. Schließlich ruft hier ja auch der Berg.

Zum Startschuss zählten die Sportler von zehn bis eins runter, dann schlug Jeannette Schmitz die Startklappe zu und los ging’s. Schon vor Beginn des Events drohten die Wolken und pünktlich, als das Teilnehmerfeld unterwegs war, fegte ein Platzregen über das Gelände. Alles und alle wurden patsch­nass. Das Dach am Ziel über dem Ansager der einlaufenden Teilnehmer hielt nicht dicht, die ausgelegten Listen verschwammen langsam und machten es dem Team schwer, anhand der Startnummern die Namen zuordnen zu können.

Zum Beispiel die von Theo Wentzel vor dem Bauch von Mama Jasmin und von Mathilda Kösters vor dem Bauch von Mama Katharina. Die Babys von Februar und April d. J. waren sicher die jüngsten Teilnehmer. Vermutlich standen beide zum ersten Mal in ihrem Leben im Regen. Die Mamas jedenfalls trieften vor Nässe, waren aber gut gelaunt.

Ältester Teilnehmer war Willi Müller, stolze 88 Jahre alt, OTV-Mitglied. Familie Raabe erschien komplett zu fünft, alle Deutschland-Trikots. Das erste Mal dabei waren sie, als Tochter Toni noch im Kinderwagen geschoben wurde, heute ist sie drei. Sohn Christoph, 5, läuft seit zwei Jahren komplett allein auf die Tonne und wieder herunter, vorher wurde er getragen. Oma geht immer mit. „Wir sind immer die letzten“, lacht Martina Raabe. „Wir kommen jedes Jahr wieder. Es macht so viel Spaß. Und die Bratwurst hier – die ist einfach lecker. Christoph wollte schon vor dem Start eine essen, aber das haben wir nicht erlaubt.“

Auch die Freiwillige Feuerwehr aus dem Münsterland war wieder vertreten. In voller Montur zwei Damen und ein Herr, das erste Mal dabei. Alle gehören dem „Club der blauen Helme“ an. „Sehr anstrengend“ fanden sie es. „Die Anzüge sind nass und damit noch schwerer, auf der Treppe floss das Wasser uns von den oberen Stufen entgegen.“ Der männliche Teil muss erst einmal verschnaufen, die Feuerwehrfrauen sehen nicht so abgekämpft aus. Aber sie strahlen alle.
Aus eigenem Haus praktisch sind die 15 Teilnehmer des OTV-Endurance Teams. Mit dabei seit einem Jahr Tijiani, ein Flüchtling aus Togo, der sich gut ins Team integriert hat. Er wartet nach erfolgreichem Hauptschulabschluss auf seine Anerkennung, wird eine Lehre beginnen als Heizungsinstallateur.

Drei Mal 529 Stufen

Trotz des Wetters fand er es schön, überhaupt kommen alle aus dem Team „definitiv wieder, auch bei Regen. Es ist auch wichtig für den guten Zweck und die Startgebühren sind günstig.“ Sie, die sonst Triath­le­ten oder Marathonläufer sind, nennen den Lauf eine Spaßveran­staltung, entspannt anzugehen. Und bei diesen Vorzeichen ist es kaum ein Wunder, das Simon Blässe die 529 Stufen dreimal rauf und runter gelaufen ist. Sabine Dominik-Tinnefeld erlebte ihre „private persönliche Challenge“, sie hat Höhenangst, ist aber trotzdem, mit den Händen am Geländer, über die Treppen an der Tonne gelaufen.
Theo van Löchtern, OTVer, ist Helfer, seit Jahren schon. Am Tag zuvor baut er mit Kollegen drei Stunden lang auf, am Tag danach alles wieder ab. 83 Jahre alt ist er, Läufer im Breitensport, seit 10 Jahren ist er quasi Teil des Gasometerlaufs.

Warum er das macht? „Gerd Heien hat mich damals angesprochen, man hat gemerkt, dass ich ein guter Handwerker bin, und wenn die Leute das einmal wissen, ist man immer wieder gefragt.“ Anfangs ist er selbst noch mitgelaufen, jetzt ist van Löchtern „nur noch“ Mitor­ganisator. Und mit dem Hauptorganisator, Detlef Sonntag, ist er gut befreundet. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, es für den OTV zu tun, für das Hospiz und um Detlef zu unterstützen.“ Van Löchtern freut sich, dass trotz des Wetters alles gut läuft.

Als dann alle im Ziel sind, hat der Regen aufgehört. Die Bratwürste gehen weg wie warme Semmeln und fast alle warten auf die Verlosung. Da es reichlich gesponserte Preise gab, einige in 25-facher Zahl, gingen nicht viele Teilnehmer leer aus.
Vertreter des Ambulanten Hospiz‘ Oberhausen und des QualiNet Oberhausener Ärzte waren vor Ort und informierten.
Detlef Sonntag ist rundher­um zufrieden und begeistert, dass trotz der widrigen Wetter­umstände so viele teilge­nommen haben, als der Gasometer rief. Und er freut sich, in der nächsten Zeit wieder einen Scheck an das Ambulante Hospiz in Oberhausen auf der Markstraße übergeben zu können – der komplette Erlös der Veranstaltung wird dorthin fließen.  (von Rita Schilling)

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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