Süchteln oder Mönchengladbach oder…..?

Das Starterfeld um 8 Uhr.
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Jetzt häufen sich die Marathonveranstaltungen. Allein in meinem Umkreis gibt es an diesem Wochenende mit Süchteln, Mönchengladbach und Duisburg gleich drei Möglichkeiten die Marathonstrecke zu laufen.

Nach kurzem Überlegen habe ich mich für Süchteln entschieden. Hier stimmt das Preis- Leistungsverhältnis und die familiäre Atmosphäre finde ich immer wieder toll. Der Start ist in Süchteln um 8 Uhr, in Mönchengladbach startet man erst um 17 Uhr. Bei der momentanen Wetterlage ein weiterer Pluspunkt für Süchteln. Die ganze Woche war es in unserer Gegend schwülwarm und es gab mehrere Unwetter. Auch für heute gibt es entsprechende Warnungen.
Als ich mich um 6:45 Uhr auf den Weg mache ist es durch die hohe Luftfeuchtigkeit sehr diesig und das Autothermometer zeigt 19 Grad. Auf der Rückfahrt wird es dann 29 Grad melden. Keine guten Vorraussetzungen für einen Marathonlauf. Als ich auf den Parkplatz am Nachtigallenwäldchen fahre, wundere ich mich, dass die besten Plätze bereits belegt sind. Bei meiner Ankunft in der Hindenburgstraße klärt mich Claudia Cavaleiro auf. Im Gegensatz zu mir haben vier Läufer die Frage Süchteln oder Mönchengladbach, einfach mit Süchteln und Mönchengladbach beantwortet. Dafür haben sie um einen Frühstart gebeten damit noch ein wenig Zeit zur Erholung bleibt. Diese sind nun schon mit Jürgen Biallas und Karl-Ernst Rösner seit 7 Uhr auf der Strecke und haben bereits die erste Runde geschafft. Kerstin und Klaus sind heute auch wieder dabei und geben sich ebenfalls mit einem Start zufrieden.
Mir fällt schon ein Kuchen auf, denn Peer Schmidt-Soltau wird heute seinen 400. Marathon laufen. Übertroffen wird er noch von Karl-Ernst Rösner der heute bereits Nummer 499 feiert. Bald kommt noch mit Manfred Ludwig ein weiterer Vielstarter hinzu, sodass wir dann pünktlich um 8 Uhr mit 7 Läufern starten können. Insgesamt sind heute also 13 Läufer dabei. Hinein geht es sofort in den noch diesigen Wald. Die Sonne lässt sich noch nicht sehen, doch schwülwarm ist es bereits jetzt. Ich laufe mit Peer zusammen und wir schwelgen in den Erinnerungen an Bertlich und Osnabrück. Auch dort war es oft warm gewesen. Peer hat mit seinen 400 Läufen schon viel erlebt und kann interessant von seinen Ultraläufen erzählen. In diesem Jahr war er ja schon beim Etappenlauf von Berlin zum Brocken dabei. Auch der Marathon in Dubai ist ihm in exotischer Erinnerung geblieben. Der Boden ist durch den Regen noch etwas unterspült worden und man muss aufpassen wohin man tritt. Die Autobahn hört man nur kann sie aber durch den Dunst nicht sehen, obwohl sie nur 400 Meter entfernt ist.
Schnell haben wir die erste der 6,4 km Runde geschafft. Insgesamt müssen wir also sechsmal die volle Runde plus einer Ausgleichsrunde laufen. Die Strecke ist offiziell vermessen und vom DLV genehmigt. Die Verpflegung ist wie immer üppig. Ergänzt wird sie heute noch durch Gurkenscheiben, welche man bei Bedarf kräftig salzen kann. Eine gute Idee bei der heutigen schweißtreibenden Lauferei.
In der zweiten Runde gesellt sich Pedro Cavaleiro zu uns. Über ihn kann ich nur staunen. Natürlich will er auch heute Nachmittag nochmals in Mönchengladbach starten, aber als er mir erklärt auch morgen schon wieder in Duisburg dabei zu sein, fällt mir wirklich nichts mehr ein. Ich bin froh, wenn ich heute diesen Lauf schaffe. Ja, Pedro ist wirklich sehr erstaunlich. Er hat ja erst in diesem Jahr wieder den Einstieg geschafft, aber jetzt gibt es kein Halten mehr für ihn. Da er von Verletzungen verschont bleibt und sogar immer schneller wird, macht er wohl alles richtig. Im Ziel liege ich nur wenige Sekunden vor ihm, und ich habe doch alles gegeben.
Die nächste Runde laufe ich mit Manfred Ludwig zusammen. Er freut sich schon auf den Mauerweglauf in Berlin. 100 Meilen stehen dort auf dem Programm. Was bin ich doch für ein Weichei. Inzwischen ist die Sonne doch herausgekommen und es wird nun schnell wärmer. Zum Glück führen weite Passagen durch den schattigen Wald, trotzdem fordert die steigende Temperatur ihren Tribut. Am Klettergarten sind zahlreiche Schulklassen angekommen. Sie feiern wohl ihren Ausflug vor den Ferien. Im Wald muss ich immer noch die Pfützen umkurven und bei der Verpflegung wähle ich jetzt die Cola. Wenn mir meine Mitläufer entgegenkommen gibt es immer ein fröhliches Hallo und das gibt mir jedes Mal einen Schub. Ich bin heute zum 14. Mal hier dabei. Da kenne ich die Strecke mit allen Höhen und Tiefen. Sie ist nicht einfach zu belaufen macht aber landschaftlich viel Spaß. So komme ich auch heute wieder gut über die Runden und kann sogar mit 5:58:22 noch die 6 Stundenmarke knacken. Das ist dann Platz 7 bei den Männern gesamt.
In der Garage kann ich mich erholen und habe mir ein alkoholfreies Erdinger verdient. Bald sind wir komplett und Claudia nimmt die Siegerehrung vor. Jeder bekommt eine Urkunde und als Geschenk einen Becher mit den M & Ms. Wahlweise in rot oder gelb.
Peer wird mit einem Pokal und einer besonderen Urkunde des 100 MC geehrt. Auch Karl-Ernst wird durch Claudia besonders geehrt. Nummer 500 will er in Kürze laufen.
Die Läufer des Marathons in Mönchengladbach haben es besonders eilig. Sie wollen noch ein wenig die Beine hochlegen und die Laufkleidung wechseln. Nun ja genügend warmgelaufen haben sie sich ja schon hier.
Ich wünsche allen viel Glück und Erfolg und bin froh, dass ich nach Hause fahren kann.
Vorher melde ich mich aber schon vorsichtshalber bei Claudia für den 100. Süchtelner Höhen Marathon am 31.07.2016 an, denn den möchte ich auf keinen Fall verpassen.

Nachträglich möchte ich noch bemerken, dass meine Entscheidung goldrichtig war. Der Marathonlauf in Mönchengladbach wurde noch kurzfristig vom Veranstalter aufgrund einer Unwetterwarnung abgesagt. Wie bitter für eine Premiere.

Autor:

Werner Kerkenbusch aus Oberhausen

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