Ratinger Pfarrer koordiniert
Notfallseelsorge - ein bestelltes Feld

Pfarrer Frank Schule aus Ratingen (links) ist seit Jahresbeginn Koordinator der Notfallseelsorge im Kreis Mettmann. Auf katholischer Seite hat Detlef Tappen (ebenfalls im Bild) dieses Amt schon am 1. September 2021 übernommen. | Foto: Beate Meurer
  • Pfarrer Frank Schule aus Ratingen (links) ist seit Jahresbeginn Koordinator der Notfallseelsorge im Kreis Mettmann. Auf katholischer Seite hat Detlef Tappen (ebenfalls im Bild) dieses Amt schon am 1. September 2021 übernommen.
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Dass die Koordination der Ökumenischen Notfallseelsorge neu besetzt werden musste, hat einen einfachen Grund: Pfarrer Jürgen Draht, der dieses Amt bisher wahrnahm, genießt seit dem 1. Januar seinen wohl verdienten Ruhestand.

Und dass Pfarrer Frank Schulte (57) die Nachfolge antritt, ist ebenso wenig ein Zufall: "Als ich vor 26 Jahren nach Ratingen kam, war Jürgen Draht hier schon tätig und wir haben einige Projekte gemeinsam auf die Beine gestellt." Für Pastor Draht wiederum war einer der Gründe, sich auf dem Gebiet der Notfallseelsorge zu engagieren, der Flughafenbrand in Düsseldorf.

Dort war er schon als Notfallseelsorger im Einsatz und erlebte so eine "Großschadenslage" , wie es im Jargon der Feuerwehr heißt, nach der auch viele Eisatzkräfte seelischen Beistand brauchten. Sie hatten einen belastenden, teilweise traumatisierender Einsatz hinter sich. Pastor Draht wollte helfen und er half.

Pfarrstelle eingerichtet

Nach rund einem Jahr richtete der damalige Superintendent Gottfried Henkys, Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann, eine Sonderdienststelle Notfallseelsorge ein, die Jürgen Draht antrat. Durch die Initiative des Nachfolgers von Henkys, Superintendent Günter Arnold aus Ratingen, wurde 2002 durch die Kreissynode eine ordentliche Pfarrstelle dafür eingerichtet.

Jürgen Draht leistete viele Jahre engagierte Aufbauarbeit, bis sich 2018 die drei Kirchenkreise: Düsseldorf-Mettmann, Niederberg und Leverkusen sowie das katholische Kreisdekanat Mettmann zur „Ökumenischen Nofallseelsorge im Kreis Mettmann“ zusammenschloss. Seitdem unterstützt auch der Kreis Mettmann die Notfallseelsorge finanziell.

Da sein, nah sein

Man darf also sagen, dass Pastor Jürgen Draht ein "bestelltes Feld" hinterließ, als er seinen Ruhestand antrat. Und Frank Schulte "ackert" bereits seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Notfallseelsorger auf dem selben Feld. "Ich habe das immer gerne gemacht", betont Frank Schulte. "Das Motto der Notfallseelsorge - ,Da sein, nah sein' - ist für mich das Motto der Kirche überhaupt."

Und außerdem: "Wir haben einen sehr engagierten Kreis von 40 ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern. Die Zusammenarbeit ist sehr konstruktiv." Dazu muss man auch wissen: Die Ehrenamtlichen nehmen einen großen Teil der Dienste wahr. Und diese Dienste spielen sich zu 90 Prozent im Privatbereich der Hilfesuchenden ab - etwa, wenn eine Todesnachricht überbracht wurde, oder nach dem Versterben der Ehefrau beziehungsweise des Ehemannes in der eigenen Wohnung der verbleibende Partner mit seiner Trauer ganz allein ist. Außerdem gilt: Die Notfallseelsorge kann jeder in Anspruch nehmen, ganz gleich, welcher Religion er angehört - oder ob er konfessionslos ist.

Gemeinde-Aufgaben neu verteilt

Die Koordination nimmt Frank Schulte auf einer 50%-Stelle war, die weiteren 50% widmet der 57-Jährige weiter der Gemeindearbeit. Die Aufgaben in der evangelischen Kirchengemeinde Ratingen mussten natürlich neu verteilt werden, wobei Stadtkirchen-Pfarrer Dr. Gert Ulrich Brinkmann seit 1. Oktober 2021 Pfarrerin Dr. Birte Bernhardt unterstützend zur Seite steht. Also findet man hier ein weiteres "bestelltes Feld" vor.

Auf katholischer Seite hat Guido Boes seine Tätigkeit als Koordinator Ende Juni 2021 beendet. Sein Nachfolger Detlef Tappen ist, ähnlich wie Frank Schulte, zu 50% in der Notfallseelsorge und zu 50% als Gemeindereferent in Langenfeld tätig.

Autor:

Martin Poche aus Düsseldorf

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