Ratinger Discounter bedauert den Vorfall
Kunde mit Blasenschwäche wird Toilettennutzung verwehrt

Penny stellt generell keine Kundentoiletten. Im Notfall soll es aber eine Lösung geben. Die hätte auch dem Kunden in Ratingen geholfen. | Foto: PR-Foto Köhring
  • Penny stellt generell keine Kundentoiletten. Im Notfall soll es aber eine Lösung geben. Die hätte auch dem Kunden in Ratingen geholfen.
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Der Ratinger Günther Hoch leidet unter einer akuten Blasenschwäche, wodurch er häufig unvermittelt zur Toilette muss. So war es auch in der vergangenen Woche, als der Senior in einem Discounter am Stadionring in Ratingen einkaufte. Mitarbeiter des dortigen Penny-Marktes verweigerten dem Senior allerdings die Toilettennutzung. Die Redaktion vom Ratinger Wochenblatt hakte nach, wie es dazu kommen konnte.

"Als ich in dort einkaufen war musste ich plötzlich auf die Toilette. Der Mitarbeiter, den ich höflich gefragt habe, ob ich die Toilette nutzen darf, verwies dieser mich zur Kasse. Dort wurde mir dann die Nutzung verweigert", meldete sich der Senior empört in der Redaktion.

Discounter beschreibt Vorfall als "Missverständnis"

Doch was sagt Penny dazu? "Wir bedauern, dass es offensichtlich zu einem Missverständnis gekommen ist. Zum Zeitpunkt der Frage des Kunden waren am vergangenen Freitag sämtliche Mitarbeiter eingebunden, unter anderem auch weil es an diesem Tag wegen des Coronavirus zu deutlichen Mehrkäufen im Markt kam", sagte Eva Doherr, Assiistenz der Regionsleitung West, auf Anfrage dieser Redaktion. Wie in vielen weiteren Regionen tätigten die Menschen "Hamsterkäufe" und brachten die Discounter und Supermärkte teilweise an ihre Grenzen. Dadurch kam das Bedürfnis des Ratinger Seniors in dem Trubel wohl zu kurz.
Günther Hoch  ist trotzdem sauer und kann die Argumentation des Mitarbeiters, „dass er als Kunde die Toilette nicht nutzen könne“, nicht nachvollziehen. "Für einen Notfall muss es doch eine Lösung geben. Schließlich passiert so etwas ja nicht ständig."

Kunden muss Toilettennutzung im Notfall zugestanden sin

Obwohl die Märkte generell über keine Kundentoiletten verfügen, kann im Notfall tatsächlich anders reagiert werden. Penny schreibt: "Unsere Mitarbeiter sind angehalten, Menschen, die ein 'unaufschiebbares Bedürfnis' haben, den Toilettengang zu ermöglichen."
Doch warum geschah genau das im Fall von Günther Hoch nicht?  "Da der Kunde auf seine Blasenschwäche nicht hinwies, haben die Mitarbeiter ihn um etwas Geduld gebeten – sie kannten die 'Notlage' des Kunden nicht", äußerte sich Eva Doherr, die den Vorfall "bedauert".

Kunde verschwieg offenbar sein Handicap

Die Zeit zu Warten hatte Hoch nicht mehr. Stattdessen machte er sich schnell auf den Weg zur heimischen Toilette. Für zukünftige Einkäufe ist der Markt jetzt sensibilisiert. Doch auch als Kunde mit einer Krankheit sollte man die Mitarbeiter höflich auf das eigene Handicap hinweisen. Nur so kann einem auch geholfen werden. Dann hätte auch in diesem Fall anders reagiert werden können.

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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