Meilenweit bis Marathon

Ralph Ulrich läuft leidenschaftlich gerne. | Foto: Foto: stadtspiegel
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40 Kilometer und mehr mussten unsere Urahnen Tag für Tag auf der Jagd nach ihrer Nahrung zurücklegen. Selbstverständlich auf den eigenen Füßen. Hätte es damals das „Mammut to go“, gegeben, wäre also wohl alles andere als Fastfood gemeint gewesen. Ralf Ullrich lebt zwar im Hier und Jetzt, aber er kann sicher sein, dass er auch in grauer Vorzeit nicht verhungert wäre.

Der Dattelner lebt das Motto des tschechischen Wunderläufers Emil Zatopek „Der Vogel fliegt, der Fisch schwimmt, der Mensch läuft“, wie kaum ein anderer. „Früher habe ich wenig Sport getrieben und war ein richtiger Büromensch. Doch vor gut zwei Jahren hat mich eine Mitarbeiterin mit ihrem Lauffieber neugierig gemacht und so habe ich das erste Mal selbst nach den Jogging-Schuhen gegriffen“, erzählt Ralf Ullrich. „Ich kann ja laufen“ habe er bei seiner Premiere verwundert gedacht.
Denn diese brachte er wesentlich besser hinter sich, als er das im Vorfeld für möglich gehalten hätte. Das Feuer für das neue Hobby war ziemlich schnell entfacht, zumal Ralf Ullrich feststellte, dass er dank guter körperlicher Voraussetzungen, einiges an Talent mitbrachte. Bei einer Größe von 1.70 Meter und etwa 60 Kilogramm, sowie einer Pferdelunge ließen die Fortschritte nicht lange auf sich warten und schon bald mischte der heute 47-jährige auch munter bei diversen Lauf-Wettbewerben mit.
Wie gut die natürliche Konstitution des Dattelners sein muss, beweist die Tatsache, dass er sich bereits ganze zehn Monate nach seinen ersten Lauferfahrungen dem Nonplusultra in Sachen Langstreckenrennen stellte und den Marathon in Wilhelmshafen absolvierte. Dabei erreichte Ralf Ullrich nach insgesamt 42,153 Kilometern nicht nur unbeschadet die Ziellinie, sondern legte mit knapp unter dreieinhalb Stunden auch noch eine absolute Sahnezeit auf den Asphalt.
„Das war schon gut, zumal man an der Promenade ganz schön mit dem Wind zu kämpfen hat“, so Ralf Ullrich, der auch mit Vorliebe an den Recklinghäuser Sylvesterläufen teilnimmt. Vier bis fünf Mal pro Woche trainiert der Spätstarter mittlerweile für seine Ziele. Und die sind mit der Marathon-Distanz noch lange nicht erreicht. Denn wo andere müde werden, wird es für Ralf Ullrich sportlich erst so richtig interessant. Und so will er sich nun mehr und mehr an Ultradistanzläufe heranwagen um das Glücksgefühl, dass der Körper ab einer gewissen Distanz ausströmt, noch intensiver spüren zu können. Ralf Ullrich: „Das kann man irgendwie schon ein wenig mit einer Sucht vergleichen.“
Mit dem Vorteil, dass sich die Nebenwirungen im Regelfall nur auf müde Muskeln und Knochen beschränken. Den gefürchteten Mann mit dem Hammer hat Ralph Ullrich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen, auch wenn das auf der Jagd nach immer größeren Distanzen leicht passieren könnte. Bis dahin kann Ralph Ullrich aber vor allem seinen Laufkollegen beweisen, wo der Hammer hängt.

Auf der Jagd nach immer längeren Strecken, hat Ralf Ullrich bereits einige 50 km-Läufe erfolgreich absolviert und war auch beim 6-Stundenlauf in Den Haag mit von der Partie. Dass ihm viele Leute zurecht ein großes Lauftalent bescheinigen, bewies der Dattelner eindrucksvoll beim diesjährigen Müritz-See-Lauf, den er als 29. Von 129 Teilnehmern abschloss. Für die 76,7 Kilometer benötigte er gerade einmal 7:37 Stunden.

Ralph Ulrich läuft leidenschaftlich gerne. | Foto: Foto: stadtspiegel
Auch querfeldein trainiert er für seine Wettkämpfe. | Foto: Foto: Stadtspiegel
Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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