Flüchtlingskinder erleben ein wenig Unbeschwertheit
Ein Tag wie im Urlaub

Im Streichelzoo genoss Fatima (10), die Ziegen füttern und streicheln zu können. | Foto:  Beckmann/Disselbrede
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  • Im Streichelzoo genoss Fatima (10), die Ziegen füttern und streicheln zu können.
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Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, leben nach ihrer Ankunft in Deutschland erst einmal in Gemeinschaftsunterkünften auf engem Raum. Nach der Zuweisung nach Herten werden die Familien dann hier dezentral in angemieteten Wohnungen untergebracht, um mehr Privatsphäre zu ermöglichen.
Jedoch ist es auch hier üblich, dass sich alle Familienmitglieder ein bis zwei Zimmer teilen müssen, in vielen Fällen jahrelang. In der Zeit ihres Asylverfahrens dürfen die Familien das Land nicht verlassen und sollen sich in dem Ort, dem sie zugewiesen sind, aufhalten.
Bei dem geringen Freiraum sind Spannungen oft vorprogrammiert. Die Corona-Pandemie hat die Familien, auch aufgrund der beengten Wohnsituation, zusätzlich belastet. Elektronische Medien, um die Kinder am Homeschooling teilhaben zu lassen, sind kaum oder nicht vorhanden.

Haus der Kulturen

Johanna Beckmann und Philip Disselbrede vom Haus der Kulturen betreuen Familien, die in Deutschland einen Asylantrag gestellt haben und sich im laufenden Asyl- oder Klageverfahren befinden. „Gerade für die Kinder wollten wir einen Tag Unbeschwertheit“, sagt Johanna Beckmann, die gemeinsam mit Philip Disselbrede bereits zum vierten Mal den Ausflug in den Ketteler Hof organisiert hat. Im vergangenen Jahr konnten sie mit 80 Kindern und Eltern in den Freizeitpark fahren. Dass sie die Aktion wiederholen möchten, stand schnell fest. Doch im Zuge der Corona-Pandemie drohte zunächst die Absage. Durch die Aufteilung in zwei kleinere Gruppen, die an unterschiedlichen Tagen fuhren, konnten sich nun doch noch rund 35 Kinder und Mütter auf den Weg nach Haltern und dort einen Tag Urlaub machen.
Das Trampolinspringen und die Tiere im Streichelzoo kamen besonders gut an.

Ziegen erinnern an Heimat

Einige Kinder wurden durch die Ziegen an ihre Heimat erinnert. Bei der Hitze standen die Wasserrutsche und die verschiedenen Wasserspiele zum Abkühlen hoch im Kurs. „Es war einfach toll, die Kinder so ungezwungen spielen zu sehen,“ sagt Philip Disselbrede. „Die Jungen haben auf dem Trampolin einen Salto nach dem anderen gedreht und konnten mal so richtig toben.“
Das Ziel, einen unbeschwerten Tag zu verleben, scheint also erreicht. Ermöglicht wurde der Ausflug durch die Hermann-Schäfers-Stiftung, die caritative Projekte in Herten wie diesen interkulturellen Austausch unterstützt und ein soziales Miteinander fördert.

Im Streichelzoo genoss Fatima (10), die Ziegen füttern und streicheln zu können. | Foto:  Beckmann/Disselbrede
Die Wasserrutsche gefiel den Kindern besonders gut, da wurde gerne die Wartezeit in Kauf genommen. | Foto: Beckmann/Disselbrede
Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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