Infogang durch die Krim

Die Gruppe auf dem „Kirchplatz“ mit dem im Bau befindlichen privaten Museums im Hintergrund.
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  • Die Gruppe auf dem „Kirchplatz“ mit dem im Bau befindlichen privaten Museums im Hintergrund.
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Der SPD Ortsverein Altstadt lud am 30. Juli zu einem Infogang durch das innerstädtische Quartier „Krim“, einen Teil der „Guten Stube“ ein. Frank Cerny (Ortsvereinsvorsitzender und SPD-Ratsfraktionsvorsitzender) leitete bei schönem Wetter die zweistündige Führung, an der über 30 Bürger – u. a. vier Mitglieder des Fachforums Nachhaltige Stadtentwicklung der Lokalen Agenda 21 – teilnahmen. Die beiden städtischen Mitarbeiter Axel Tschersich (Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung, Standortmanagement, Stadtmarketing) und Frank Jäger (Leiter der Abteilung Landschaftsarchitektur und Grünordnung), Andreas Kreyenschulte (Sprecher der Immobilien- und Standortgemeinschaft Krim) und Dr. Werner Jerke (Bauherr eines privaten Museums für polnische Kunst) informierten fachkundig die Teilnehmer.

Auf dem künftigen Kirchplatz ging Herr Jäger auf die Geschichte des Ortes und künftige Nutzung ein. Um den Platz soll Außengastronomie stattfinden. Als Belag wurde Grauwacke gewählt. Mauersteine, die mehrere Jahrhunderte alt sind und vor Ort freigelegt wurden, werden glatt geschnitten und als Intarsien in den Boden eingearbeitet, um einen historischen Bezug des Ortes aufzuzeigen. Auch soll ein kleiner Brunnen, wie er bei den Ausgrabungen gefunden wurde, neu angelegt werden. Über vier Schlitzentwässerungsrinnen soll der Niederschlag abgeleitet werden. Herr Tschersich teilte mit, dass in der Adventszeit ein Weihnachtsmarkt stattfinden kann. Auch für andere dem Ort angemessene Veranstaltungen wären nach Rücksprache mit der Kirchengemeinde St. Peter möglich. Alfred Stemmler (Fachforumsmitglied, Stadtführer und Mitglied im Verein für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen) sprach sich für den Erhalt der älteren Häuser aus. Günther Eschrich (Gärtnermeister und Fachforumsmitglied) wies darauf hin, dass das Fachforum das Pflanzen drei anderer Linden vorschlug, da die von der Verwaltung favorisierte Art Honigtau abgibt, der auf die Bänke der Außengastronomie tropfen würde. Zudem sollen die Baumscheiben einen größeren Durchmesser erhalten, ca. 30 cm hoch sein und mit Rosen bepflanzt werden, damit über einen längeren Zeitraum blühende Pflanzen den Platz verschönern. Herr Cerny teilte daraufhin mit, dass er sich für einen Ortstermin einsetzen wird, an dem die Mitglieder des zuständigen Ratsausschusses für Gebäudeordnung, Grünordnung und Umwelt – vor dessen nächster Sitzung –, der Fachverwaltung und des Fachforums über die Bepflanzung sprechen werden.

Im Anschluss sprach Herr Kreyenschulte vor dem Eingang des Ikonenmuseum über das neue Beschilderungssystem für die Innenstadt. Er wies daraufhin, dass das man in der Krim – als Kontrast zum Palais Vest – entschleunigen kann. Das Quartier ist durch Kunst, Kultur und Gastronomie geprägt. Hinzu kommen kleine Geschäfte, die überwiegend in Privatbesitz sind. Herr Cerny ergänzte, dass mehrere Gebäude unter Denkmalschutz stehen und warb für die Stadtführungen.

Ziel der nächsten Etappe war der Willy-Brandt-Park in dem Herr Kreyenschulte auf die zahlreichen künstlerischen, insbesondere musikalischen, Veranstaltungen hinwies, die vor Ort stattfinden. Herr Tschersich ging auf die Geschichte und Sanierung des Willy-Brandt-Hauses hin. Ewald Zmarsly (Fachforumssprecher) informierte, dass vor mehreren Jahren das Fachforum auf die Energieverschwendung im Gebäude hinwies. Es wurde stark geheizt und die Fenster geöffnet, um die Raumtemperaturen abzusenken. Das Fachforum sprach mit Vertretern der Fachverwaltung und wollte einen Antrag stellen, dass die Heizung in Abhängigkeit von der Außentemperatur geregelt werden soll. Der Antrag wurde zurückgezogen, da die Umsetzung erfolgte. Doch leider wurde nach mehreren Monaten der alte Zustand wieder hergestellt. Herr Tschersich ging darauf ein und teilte mit, dass zunächst das Rathaus und dann das Willy-Brandt-Haus saniert wird und im Zuge dieser Sanierung auch die Optimierung beim Heizen gelöst werden soll.

An der letzten Station, wo auch die Führung begann, empfing Herr Dr. Jerke die Gruppe und informierte über das von ihm geplante private Museum. Der seit 1991 von Polen nach Deutschland übergesiedelte Arzt besitzt eine hochwertige Sammlung polnischer Kunst, die neben Wechselausstellungen in seinem Museum der Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Der Bau – ein „Monolith“ – wird außen aus blaugrauem Granit, Edelstahl und Glas bestehen. Seine Fassade soll zu „Recklinghausen leuchtet“ fertig sein. Für die Eröffnung ist die zweite Märzhälfte 2016 geplant. Ein Fenster wird von einem polnischen Künstler gestaltet. Anschließend ging die Gruppe in das Gebäude, wo Dr. Jerke über die Nutzung der einzelnen Räume sprach. Es ist sehr erfreulich, dass sich Privatleute für die kulturelle Vielfalt ihrer Stadt einsetzen. Durch dieses von Dr. Jerke gebaute Privatmuseum mit seiner Exklusivität und Qualität wird Recklinghausen attraktiver.

Zum Abschluss dankte Herr Cerny den Herren Jäger (der sich zuvor schon verabschiedete), Jerke, Kreyenschulte und Tschersich für ihre fachkundigen Informationen und den Teilnehmern an der Führung.

Autor:

Ewald Zmarsly aus Recklinghausen

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