Lebenshilfe Unter Niederrhein
Man bekommt so viel zurück

Ole Engfeld von der Geschäftsleitung der Lebenshilfe stand uns gemeinsam mit der Auszubildenden Mara Rüger Rede und Antwort. Michelle Hankeln ist für das Bewerbermanagement zuständig. | Foto: Dirk Kleinwegen
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Mara Rüger ist Auszubildende als Heilerziehungspflegerin

Die Lebenshilfe ist einer der größten Unternehmen am unteren Niederrhein. Über die Lebenshilfe als Arbeitgeber und als Ausbilder haben wir vom Stadtanzeiger mit der Auszubildenden Mara Rüger und der zuständigen Mitarbeiterin für das Bewerbermanagement Michelle Hankeln besprochen.

VON DIRK KLEINWEGEN

REES. Seit August 2021 absolviert die 20-jährige Mara Rüger aus Haldern eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin (HEP) in der Werkstatt Rees-Groin der Lebenshilfe Unterer Niederrhein. „Ziel der Ausbildung zum HEP ist die Sicherung und Förderung der Lebensqualität von Menschen mit geistigem, körperlichem und mehrfachem Handicap. Ihre Aufgabe wird sein, sie im Alltag zu betreuen, zu pflegen und zu unterstützen – immer mit der Absicht, ihre Leistungsfähigkeit und Eigenständigkeit zu fördern“, erklärt Ole Engfeld, Fachbereichsleiter der Lebenshilfe und Pressesprecher.
Zurzeit ist Mara Rüger in der Arbeitsgruppe mit intensivem Förderbedarf (AgiF) im Einsatz. In diesem Bereich wird mit individueller Förderung und kleinschrittigen Methoden eine Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht. Das besondere an ihrer Tätigkeit beschreibt Mara wie folgt: „Man kann selbst mit Kleinigkeiten die Menschen mit Behinderung glücklich machen und man bekommt so viel von den Mitarbeitern mit Handicap zurück.“
Die Ausbildung erfolgt praxisintegriert. Das heißt, sie besucht zwei Tage in der Woche die LVR-Berufsschule in Bedburg-Hau und drei Tage arbeitet sie in der Werkstatt. Auszubildende zur HEP erhalten eine monatliche Vergütung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, die beginnt im ersten Lehrjahr mit 1.190,69 Euro. Vor ihrer Ausbildung hat die 20-Jährige drei Praktika bei Lebenshilfe absolviert. „Die Arbeit gefiel mir so gut, dass ich mich für diesen Karriereweg entschied“, meint die Auszubildende.
Zugangsvoraussetzung für die HEP-Ausbildung ist mindestens die Fachoberschulreife. Es muss zudem zusätzliche Facherfahrung nachgewiesen werden, beispielsweise Fachhochschulreife Gesundheit und Soziales oder eine 2-jährige fachspezifische Ausbildung. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Im Anschluss stehen nicht nur bei der Lebenshilfe, sondern bei allen Einrichtungen der Eingliederungshilfe die Türen weit offen. Eine Ausbildung mit Jobgarantie nennt Ole Engfeld das: „Wer einen sicheren Platz sowie direkten Kontakt zu Menschen haben möchte und dabei auch etwas Sinnhaftes machen möchte, für den ist das eigentlich schon ein Traumberuf“, erläutert Engfeld, „die Werkstätten sind als Ausbildungsplatz besonders beliebt, da es dort – im Gegensatz zu den Wohnheimen – keinen Schichtdienst oder Arbeit am Wochenende gibt. Jeder Mitarbeiter hat die Chance sich einzubringen, etwas zu entwickeln, mitzugestalten und auch Verantwortung zu übernehmen. Das fängt schon bei den Auszubildenden im ersten Jahr an und gilt auch für die Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienstes (BFD).
Die Lebenshilfe bietet nicht nur eine fundierte Ausbildung und später eine leistungsgerechte Bezahlung an, sondern kann auch mit weiteren zusätzlichen Leistungen wie Fort- und Weiterbildungen, Führungskräfte-Nachwuchsprogramm, ein gut ausgebautes Gesundheitsmanagement, sowie Sport- und Jogakurse punkten. Für 2022 sind fast alle Stellen bei der Lebenshilfe belegt, es starten insgesamt 20 Menschen ihre Ausbildung, Bewerbungen für 2023 können aber bereits eingereicht werden. Ansprechpartnerin für die Bewerbung und allgemeine Fragen ist Michelle Hankeln. Sie hat selbst zuerst ein Freiwilliges Soziales Jahr und dann im Anschluss eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bei der Lebenshilfe Unterer Niederrhein absolviert. Jetzt ist sie selbst für die Koordination und Betreuung der Auszubildenden verantwortlich.
Als einer der größten Betriebe am unteren Niederrhein bietet die Lebenshilfe im Moment 27 Ausbildungsplätze an, acht Heilerziehungspfleger, 18 Erzieher und eine Kauffrau für Büromanagement. Die Lebenshilfe ist ein Anbieter für Menschen mit geistiger Behinderung und das von Jung bis Alt. Das beginnt mit sechs inklusiven Kindertagesstätten, in denen Menschen mit und ohne Behinderung betreut werden. In den Werkstätten der Lebenshilfe erhalten Menschen mit Handicap erst eine Ausbildung und falls sie nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Option finden, auch eine Einstellung in der Metallabteilung, Elektrowerkstatt, Schreinerei, Verpackung, Gärtnerei, Hauswirtschaft oder Küche. Zusätzlich gibt es dort auch die AgiF, in der Mara Rüger ihre Ausbildung macht. Zusätzlich werden noch Freizeittreffs, Beratung und Familienunterstützende Dienste sowie Integrationsfachkräfte zur Unterstützung von Behinderten in Regelkindergärten und -schulen angeboten.
Über die Lebenshilfe Unterer Niederrhein als Ausbilder und als Arbeitgeber soll auch auf der nächsten Job4U-Ausbildungsbörse am 15. März 2022 informiert werden. Neben kompetenten Ansprechpartner soll auch ein Rolli-Bus, sowie der neue E-Twingo eine Rolle spielen.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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