Mit Horn und Hellebarde: Treffen der Nachtwächter in Rees

Bürgermeister Christoph Gerwers (3.v.l.) begrüßte die Abordnung der Nachtwächtergilde. | Foto: Beyer
  • Bürgermeister Christoph Gerwers (3.v.l.) begrüßte die Abordnung der Nachtwächtergilde.
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Wie eine eiskalte Haube umschloss der feingliedrig gearbeitete Schutz den Kopf von Graf Bernard II, dem Stadtgründer von Lippstadt. Das war 1185 wahrscheinlich nicht viel anders als gestern beim Regionaltreffen der Nachtwächter, Türmer und Figuren in Rees.

Mit viel Humor, einem offenkundigen Bekenntnis zur Geschichte ihrer Heimat, mit imposanten Hellebarden und ausgestattet mit den historischen Kostümen ihrer Zeit waren mehr als 30 Stadtführer zu einem kollegialen Austausch an den Niederrhein gekommen. Mit dabei war etwa auch Maria Konnings aus Bocholt, die 1665 der Hexerei bezichtigt worden war, der aber durch Glaubhaftmachung ihrer christlichen Gesinnung der Tod auf dem Scheiterhaufen denn doch erspart bliebt. Der schwere grüne Wollmantel wurde nach einer historischen Holzskulptur angefertigt, Hellebarde und das echte Rinderhorn weisen den Ratsnachtwächter Heinerich (Gerhard Mestewerdt) als Autoritätsperson in der Stadt Springe aus.

Nachtwächter Karl trägt eine Uniform, die dem preußischen Militär nachempfunden wurde und Nachtwächter Robin, Namensvetter des Rächers der Enterbten, Beschützer von Witwen und Waisen, hatte reichlich Pfeile im Köcher. Lange Locken unter wollenen Hüten, schwere Schurwollkutten und lange Zipfelkapuzen… ein bisschen fühlte man sich in frühere Jahrhunderte zurück versetzt. Der Reeser Nachtwächter Hein Wellmann hatte das Treffen arrangiert, und Bürgermeister Christoph Gerwers begrüßte die Stadtführer, die auch Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen gekommen waren, herzlich. Ein Stadtrundgang mit dem Besuch des Wochenmarktes, gemeinsame Mahlzeiten und die Vorbereitung der Jahreshauptversammlung in Pirna standen auf dem Programm der historischen Botschafter ihrer eigenen Gemeinden.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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