Mühle erlebbar machen

Zwar waren die Gruppen kleiner als am Mühlentag, dafür hatten andere Leute den weg zur Mühle gefunden. (Foto: Dirk Kleinwegen)
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  • Zwar waren die Gruppen kleiner als am Mühlentag, dafür hatten andere Leute den weg zur Mühle gefunden. (Foto: Dirk Kleinwegen)
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Tag des offenen Denkmals: Gelungene Veranstaltung in der Scholten-Mühle

aus dem Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg vom 13.09.2017
von Dirk Kleinwegen (Text + Fotos)

Seit 24 Jahren findet bundesweit am zweiten Sonntag im September der ‚Tag des offenen Denkmals’ statt, daran beteiligte sich am 10.09.2017 die Scholten-Mühle aus Rees.

Als Rahmenprogramm wurde der Film „Das Mühlenwesen in Rees“ des Geschichtsvereins RESSA gezeigt. Freiwillige Helfer boten heiße und kalte Getränke sowie frische, duftende Waffeln an.

In mehreren Führungen, von Mühlenerbe Michael Scholten, erfuhren ungefähr 50 interessierte Besucher alles über die Vergangenheit der 1849 erbauten Mühle. Das Bauwerk änderte zwar aufgrund nur weiblicher Nachkommen des Öfteren den Namen, Koppers-, Hermanns-, Rosenbaum- und jetzt Scholten-Mühle, befindet sich aber seit 1870 in Familienbesitz. Außer um geschichtliche Themen ging es bei den Führungen auch um die technischen Details und der Funktionsweise der Windmühle. Hier stechen besonders die weit sichtbaren Ventikantenflügel hervor, die an Flugzeugtragflächen erinnern und auch ähnlich funktionieren. Die Besucher erfuhren genau, wie die Flügel über Zahnräder letztendlich die Mahlsteine antreiben und dadurch das Korn zu Mehl verarbeiten.

Die Windmühle war bis zum Tode des letzten Müllers Johann Scholten 1963 in Betrieb. Danach wurde es fast 40 Jahre still um die Scholten-Mühle. Erst 2001 konnten sich, nach großer und teurer Renovierung, die Flügel wieder drehen.

Auch zurzeit stehen wieder umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen an. Dabei geht es im Wesentlichen um eine Holzwurmbehandlung, dem Austausch einiger Dachschindeln sowie dem Anstrich der Fenster. Soweit möglich sollen die Baumaßnahmen von Reeser Firmen durchgeführt werden, beispielsweise Holzbau Schenk. Um die aufwendigen Sanierungsarbeiten finanzieren zu können, ist man aber noch auf die Unterstützung der Stadt Rees angewiesen. In der Ratssitzung am Mittwoch soll über einen Zuschuss in Höhe von 4.000 € entschieden werden.

Außer den öffentlichen Führungen, beispielsweise am Mühlentag und am Tag des offenen Denkmals, sind auch private Termine für Schulen, Kindergärten, Vereinen jederzeit möglich. Seit kurzem finden auch weitere Kulturveranstaltungen in der Mühle statt. Nach der Premiere im letzten Monat, einem Auftritt des Irish-Folk-Duos ‚CROÍ’, sind weitere Termine für Konzerte oder Lesungen bereits angekündigt oder in Planung.

Darüber hinaus haben Scholtens noch weitere Ideen wie man die Mühle nutzen könnte. Angefangen mit einer Gewerbeschau für Niederländer, bis zur Eheschließung in der Mühle oder sogar ein Weihnachtsmarkt rund um den Mühlenberg – man ist hier für alle Vorschläge offen.

Als Fazit des Tages freute sich Michael Scholten über eine gelungene Veranstaltung: „Es waren kleine Gruppen, viel kleiner als beim Deutschen Mühlentag. Dafür aber umso interessierter.“ Ein Großteil der Teilnehmer war zu Besuch in der Stadt, beispielsweise aus Karlsruhe, Fulda, Niederlande oder dem Ruhrgebiet.

Zwar waren die Gruppen kleiner als am Mühlentag, dafür hatten andere Leute den weg zur Mühle gefunden. (Foto: Dirk Kleinwegen)
Ganz genau erklärte Michael Scholten den Interessierten die einzelnen Arbeitsschritte, die früher in der Mühle getätigt wurden. (Foto: Dirk Kleinwegen)
Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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