Blasmusik und wahre Helden - Festivalbesucher des Haldern Pop trotzten dem Regen

Auf Augenhöhe mit den Fans! Die Musiker von "La Brass Banda" ließen barfuß durch die Menge. Foto: Jens-Uwe Wachter-Storm | Foto: Jens-Uwe Wachter-Storm
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  • Auf Augenhöhe mit den Fans! Die Musiker von "La Brass Banda" ließen barfuß durch die Menge. Foto: Jens-Uwe Wachter-Storm
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Haldern. Was bleibt, ist die Erinnerung! Und die dürfte auch in diesem Jahr wieder positiv ausfallen, denn 54 Interpreten sorgten, über drei Tage verteilt, für eine außergewöhnliche Klangvielfalt auf dem Haldern Pop Festival, so dass trotz einer leichten Tendenz zu Britpop und Folk sicher jeder auf seine Kosten kam.

Nina Knuf aus Mehr war, neben anderen persönlichen Highlights wie „James Blake“, vor allem begeistert von den Lokalmatadoren Georg Conrad und Marius Bubath, die sich mit ihrer elektronischen Musik nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit unter dem Bandnamen „Coma“ einen Namen gemacht haben. Doch bekanntlich lebt das Festival nicht nur von seiner Musik, sondern auch von den menschlichen Begegnungen. So freute sich die 23-Jährige mindestens ebenso über das Wiedersehen vieler alter Bekannter: „Das ist eben typisch Haldern.“

Die Frage, was in Haldern „in“ ist, stellte sich Nicola-Matthia Gelking, die in Köln das Fach Musikwissenschaft studiert. Und das aus einem ganz bestimmten Grund. „Ich schreibe meine Bachelor-Arbeit über das Festival“, erklärte die 26-Jährige. Ihr Thema, basierend auf oben genannter Frage, ist die Untersuchung der sozio-, und subkulturellen Strukturen des Festivals. Wen wundert's, dass es Menschen gibt, die Arbeit und Vergnügen miteinander verbinden. Und interessieren wird das Ergebnis sicher nicht nur ihren Professor.

Während tausende von Festivalbesuchern ihre liebe Mühe damit hatten, nicht mit ihren Zelten baden zu gehen, machte der ein oder andere Gebrauch von sogenannten „FLEXotels“, die in diesem Jahr erstmals als Unterkunft auf dem Festival angeboten wurden. Für 350,00 Euro gönnten sich Frank Brause und seine Frau ein solches Containerhotelzimmer. „Wir haben jetzt zehn Jahre lang gezeltet und wollten uns in diesem Jahr Mal etwas mehr Komfort gönnen, haben aber keine Zimmer mehr gefunden. Als wir dann von den FLEXotels gehört haben, haben wir spontan zugeschlagen“, erklärte das 41-Jährige Paar aus Wuppertal.
Dass die Mehrzahl der Haldern Pop Besucher nicht trockenen Fußes blieb, änderte jedoch nichts an einer ausgelassenen Stimmung während des Festivals. Und irgendwie gehört der Regen ja auch schon fast dazu. Mit den Jahren hat sich sogar ein regelrechter Gummistiefel-Cult entwickelt, was durchaus für die positive Einstellung des Publikums spricht. Und als die Sonne dann wieder durchbrach, kam das Schuhwerk für manch einen sogar doppelt zum Einsatz: Beim altbekannten „Stiefeltrinken“.

Die Jungs aus Chiemgau, die als „La Brass Banda“ auf eine unvergessliche Art und Weise für Stimmung auf dem Haldern Pop sorgten, bewiesen, dass Blasmusik nicht gleich Blasmusik ist. Spätestens, als das Quintett, unter anderem mit Tuba, Posaune und Trompete bestückt, die Bühne verließ und barfuß durch die Menge lief, war jedem der Regen egal. Da musste am Ende auf jeden Fall „noch a stückl“ als Zugabe her! In rotes Licht getaucht entlockten „Timber Timbre“ ihren Instrumenten am Samstag im Spiegelzelt mysteriöse Töne, bevor Interpreten wie der Düsseldorfer „Hauschka“ und das Frauenquartett „Warpaint“ im Spiegelzelt beeindruckten. Nachdem „Explosions in the Sky“ für eine abschließende, auditive Dusche auf dem Reitplatz sorgten, galt es, die letzte Festivalstunde im Spiegelzelt mit den zarten Klängen der bildschönen Dänin „Agnes Obel“ zu genießen.

Autor:

Daniela Schlutz aus Rees

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