Plötzlich war der Vogel weg

Foto: Dirk Kleinwegen
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Viele Informationen und lustige Anekdoten über die Halderner Schützen

Die St. Josef Schützen aus Haldern haben sich zum 425-jährigen Jubiläum ein besonderes Geschenk gemacht: eine neue Chronik. Letzten Sonntag konnte der erste Brudermeister Manfred Daleske vor ehemaligen und aktuellen Schützenkönigen das 192 Seiten starke Buch präsentieren.

Zum diesjährigen Jubiläum - 1593 wurde die Schützenbewegung in Haldern erstmalig erwähnt - hatte der Vorstand entschieden, die 25 Jahre alte Chronik des Vereins zu vervollständigen und erheblich zu erweitern. Der Brudermeister Manfred Daleske dankte den Vorstandsmitglieder Benedikt Brömling, Johannes Erlebach und Daniel Köster für die Erstellung des neuen Buches. Aus über 1.700 Fotos - die meisten aus den Archiven der evangelischen Kirche sowie von Harry Schulz und Ewald Kersten - wurden 172 Fotos und Abbildungen für das Buch ausgewählt.

Das Druckwerk wurde, mit Hilfe von Stefan Reichmann und seinem Team, in einer Auflage von 750 Exemplaren gedruckt und soll, dank 44 Sponsoren, für nur zehn Euro, ab dem 18. März verkauft werden. Schützen, aber auch interessierte Halderner erhalten das Werk auf der Mitgliederversammlung und anschließend im Halderner Lädchen oder im Pop Shop neben der Haldern Pop Bar.

Umfangreiche Informationen erhielten Brömling, Erlebach und Köster aus den Protokollbüchern des damaligen Bürgerschützenvereins und aus den Ausgaben „Einst und jetzt“ vom Halderner Heimatverein. Dank vieler Zeitzeugen - wie Leo Fischer, der älteste Schützenkönig nach der Neugründung des Vereins - konnte der Werdegang der Bruderschaft vor und nach dem Krieg genau dokumentiert werden.

Im Buch wird die Geschichte des Schützenwesens allgemein und in Haldern vorgestellt. Die ältesten Aufzeichnungen werden auf 1864 datiert. Nach Neugründung als Bruderschaft im Jahr 1947, werden dann die einzelnen Jahrzehnte chronologisch aufbereitet. Außer vielen Fakten wird auch die eine oder andere Anekdote zum Besten gegeben.

Anfang der 70er-Jahre beispielsweise, haben Heinrich Döring, Heinz Jansen und Hannes Becker heimlich den Schützenvogel gestohlen und durch ein Exemplar aus Styropor ersetzt. Mit einem Kasten Bier und einer Flasche Schnaps konnte der Holzvogel aber noch, pünktlich zum Schützenfest, wieder ausgelöst werden.

Im aktuellen Teil des Buches dürfen sich sämtliche 20 Züge und der Bundesschützenspielmannszug auf je einer Doppelseite vorstellen. Außer allerlei Statistiken und Aufstellungen wird auch der Schießstand und Tätigkeiten außerhalb des Schützenfestes vorgestellt. Damit soll, laut Daniel Köster, das bekannte Bild aus manchen Medien, „Schützen treffen sich, schießen ein Stück Holz kaputt und saufen sich die Hucke zu.“, zurechtgerückt werden. Denn die Teilnahme an vielen religiösen und lokalen Veranstaltungen oder das jährliche Fußballturnier stehen im Kalender der Halderner Schützen.

Bereits im Mai 2017 wurde mit den Vorbereitungen für das Buch begonnen, berichtete Johannes Erlebach: „Mehrfach haben wir neue Informationen erhalten, die unsere bisherigen Planungen komplett über den Haufen geworfen haben. Von dem umfangreichen Material wurden wir dabei regelrecht erschlagen.“

Der Halderner Schützenverein hat laut Erlebach aktuell 755 Mitglieder und im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen keine Nachwuchssorgen.

Foto: Dirk Kleinwegen
Foto: Dirk Kleinwegen
Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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