8. Mai 1945: Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht
DEUTSCHLAND HAT GEWONNEN

Am 8. Mai 1945 hat die Deutsche Wehrmacht bedingungslos kapituliert. Churchill tritt vor die internationale Presse und verkündet: Deutschland ist besiegt! ... Ewig Gestrige können das vielleicht nicht nachvollziehen, dennoch bin ich der Meinung: Deutschland hat gewonnen! Nicht auszudenken, was geschehen wäre, mit unseren Vorfahren, uns selbst, hätten die Nazis den II. Weltkrieg für sich entscheiden können. Ein nationaler Feiertag am 8. Mai ist angemessen, bildet dieser Tag doch erst die Grundlage für die deutsche Einheit. 

Eigentlich passierte am 8. Mai 1945 in Wahrheit nichts. Das war eben gleichzeitig auch das Wunder. Es fielen keine Atombomben auf Dresden, Hamburg oder Essen. Die Zivilbevölkerung in Deutschland konnte wieder aus den Luftschutzkellern kriechen. Es war gut, das an diesem Tag "nichts" dieser Art mehr passierte. Frieden ist auch eine Daseinsform von Stille, Ruhe und Nichtstun. Ich kann mich an Erzählungen meiner Großeltern erinnern, wie sie damals regelrecht aufgeatmet haben. 

Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg führte zum sofortigen Ende der militärischen Feindseligkeiten der Alliierten gegen Nazi-Deutschland. Das sogenannte III. Deutsche Reich war besiegt. Die Kapitulation wurde nach zunächst erfolglosen Verhandlungsversuchen in der Nacht zum 7. Mai 1945 im Obersten Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Reims unterzeichnet und konnte deshalb erst am 8. Mai in Kraft treten.

Deutsche Streitkräfte im Osten setzten seinerzeit die Kampfhandlungen noch einen Tag länger fort, vielleicht mangels Informationen über den Stand der Dinge. Aus diesem Grund wurde die Kapitulation gegenüber der Roten Armee am 9. Mai 1945 ratifiziert. 

Zunächst erwarteten die vier Siegermächte einzelne Scharmützel und Gefechte mit sogenannten Werwölfen, abgesplitterten Kampfverbänden der SS. Aber erstaunlich schnell ergaben sich die Deutschen in die Rolle der Verlierer. Jahrelange Untergrundkämpfe blieben aus. Und das finde ich gut. Dadurch hat Deutschland aus meiner Sicht gewonnen. Die meisten Deutschen jedenfalls. Deshalb wäre ein Zeichen für den Triumph der Mehrheit der Vernünftigen, wenn wir endlich diesem Tag die angemessene Anerkennung widmen. Es gibt m.E. Feiertage, die weniger Frieden im Andenken haben. 

Moralisch hat Deutschland bis dato deshalb verloren, finde ich, weil eben so ein Feiertag implizieren würde, sich als Nation verantwortlich zu zeigen, für diesen Teil der schrecklichen Geschichte unseres Landes, der zum Beginn des Krieges überhaupt führen konnte... 

Eine Kapitulation des Deutschen Reichs 1945, hat nach in der Rechtswissenschaft herrschender Meinung nicht stattgefunden. Besonders Juristen vertreten die Auffassung, dass die Kapitulation der Wehrmacht keine Änderung in der Staatlichkeit Deutschlands vollzogen habe. Diese Kapitulation behielt ihren Rechtscharakter demnach nur als Kriegsvertrag und völkerrechtliche Vereinbarung rein militärischen Inhalts. Daran halten sich Ewig Gestrige bis heute fest. Diese Diskussion zieht sich bis hinein in die Reichsbürger-Bewegung unserer Zeit. Interessante gedankliche Komponente aus meiner Sicht ist, dass gerade für den Berufstand der Juristen vor, nach und während des Nazi-Regime, einige Karrieren keinen Knick bekommen haben, sondern einfach fortgesetzt wurden. 

Historiker und Politikwissenschaftler betonen dabei ausdrücklich, dass es sich beim „Fortbestand des Deutschen Reichs“ um eine „RechtsFIKTION“ handeln würde. Also blanke Theorie gewissermaßen. Damit ist eigentlich klar, dass es nicht umgekehrt zu einer Rechtsfiktion gekommen ist. Nicht die Bundesrepublik existiert nicht wirklich, sondern das Deutsche Reich hat tatsächlich aufgehört zu existieren. Diese juristische Interpretation, das Reich habe lediglich seine „Willens- und Handlungsfähigkeit“ eingebüßt, ist m.E. so zu verstehen, wie, dass man den Schuss hätte überleben können, würde man eine schusssichere Weste getragen haben. Ein Feiertag am 8. Mai würde also den sogenannten Reichsbürgern erheblichen "Wind aus den Segeln nehmen".  Vielleicht findet sich hier ein Motiv, warum gerade die AfD gegen diesen Feiertag ist ...

Die Rechtsfähigkeit vom Deutschen Reich würde fortbestehen, war nach Manfred Görtemaker* „kaum mehr als ein RECHTSdogmatisches Denkspiel“. Kein dogmatisches Recht-Denkspiel. Das ist ein großer Unterschied. Das Ende des Deutschen Reiches ist mit dem Tod Hitlers und dem Untergang der Reichskanzlei tatsächlich bereits vor der anschließenden Kapitulation gekommen. Wie andere historische Epochen, die nach Kaisern in Japan oder Dynastien entsprechend anderswo benannt wurden, immer mit dem Ende der Namensgeber dann auch selbst beendet waren.

Deshalb hat Deutschland am 8. Mai 1945 gewonnen, was ein Grund zum Feiern ist. Ein sehr hohes Gut ist die Trophäe, welche wir Deutschen den Alliierten zu verdanken haben: es ist die Freiheit.

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2012 wurde Görtemaker zusammen mit dem Strafrechtler Christoph Safferling vom Bundesjustizministerium mit der Untersuchung der „Kontinuität des nationalsozialistischen Deutschlands in das Regierungshandeln des Bundesministeriums der Justiz in der Nachkriegszeit der 1950er und 1960er Jahre“ beauftragt. Der Abschlussbericht wurde 2016 veröffentlicht.

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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