Ich war dann mal weg ...

Strand Boltenhagen
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11 Tage Ostsee, Boltenhagen (westlich von Wismar), 200-jährige Bädertradition

Ich nahm wundervolle Impressionen der Entspannung, Gelassenheit, eines Lächelns auf der Seele mit nach Hause und Meeresrauschen.

Boltenhagen ist ein kleiner beschaulicher Ort mit einem sehr schönen Kurpark und bietet seinen Gästen täglich abwechslungsreiche Gute-Laune-Unterhaltung.
Beim Zumba mit lateinamerikanischer Musik stürzten sich bei den ersten Rhythmen große und kleine Gäste auf die Tanzfläche, die ebenso bestens über die Choreografien Bescheid wussten. Dieser fesche Fitness-Forrò animierte viele Besucher auf Sitzplätzen und Gängen zum kreativen Mitmachen.
An anderen Tagen gab es altbewährte Schlager, oder ein Alleinunterhalter sang bei emotional spanischen Gitarrenklängen.

Ein attraktiver Anziehungspunkt ist die 1992 erbaute Seebrücke, die sich 290 m in die Ostsee erstreckt.
Mit der warmen Sonne (ca. 26°C) wehte täglich ein starker und frischer Wind, für mich eine kostenlose Kopf- und Gesichtsmassage.
Der 4 km lange und gepflegte Badestrand bietet viel für Sonnenanbeter, Wasserratten und Strandgänger. Es gab auch einige Freizeitangebote, wie Kutsch- und Kremserfahrten und für sattelfeste Pferdeliebhaber Geländeritte.

Und die Landwirte gehen behutsam mit der Natur um, drum gibt es hier auch besonders viele Biohöfe.
Ich sah überhaupt keine einzige Massentierhaltung. Wenn ich an die engen und neonbelichteten Hähnchenkäfige und anderen gigantischen Tierbehausungen denke, kommt mir das heulende Elend hoch. Hier konnten die Tiere so richtig frei im Sonnenschein herumlaufen, sich im Sand wälzen, scharren, gemütlich fressen; eine Idylle, wie mancherorts auch daheim.
Alle hauseigenen Produkte werden gleich vor Ort weiterverarbeitet, was eine gute Gelegenheit war, die hofeigenen Leckereien zu probieren.

Aber wenn man diese Region mit dem Rad erkundet, findet man doch viel mehr „DDR-Vergangenheit“ als im Ortskern selbst. Es gibt einige ausgeschilderte Radwege, aber man darf natürlich nicht überall asphaltierte Routen erwarten. Oft bestehen sie aus rechteckigen ungefugten Betonplatten, wie vor der Wende, versandet mit einigen Löchern, so dass Schieben angesagt war.

Sehr schön ist auch der Ausblick von der Steilküste (Ortsteil Redewisch), wo wir in 5 Min. auf einem sicheren Weg runter zum fast leeren Strand gelangten. Es gibt für Wanderer und Radfahrer hier einen wunderbaren Rundkurs (sog. früherer Kolonnenweg) mit vielen Steigungen, wobei man genügend Kondition benötigte.
Viele Radwege sind heute noch so holprig zu befahren, es geht sozusagen über Stock und Stein, dass wir die geliehenen Räder am 5. Tag reparaturbedürftig zurückgeben mussten. Anstandslos bekamen wir sofort neue.

Auch sieht man an manchen Stellen noch Reste der früheren Relikte des militärischen Sicherheitsbereichs. Diese schöne Region war vor der Wende für die heimische Bevölkerung leider nicht zugänglich.

Im Ort und außerhalb stehen noch einige Schrottruinen, die still vor sich gammeln oder zum Verkauf angeboten werden. Einige Häuser haben immer noch kein Ziegeldach, sondern aus Wellblech, das in die Jahre gekommen ist.

Natürlich mussten wir die Hansestadt Wismar kennen lernen, allein schon wegen der Krimiserie „Soko Wismar“.
Ich war erstaunt, wie gut erhalten der Stadtkern noch ist mit seiner schönen Architektur.
In der Krämerstraße befindet sich das alte Stammhaus der Karstadt AG, wovor eine russische Wander-Kapelle spielte.

Beeindruckend waren neben den vielen Sehenswürdigkeiten auch die sehr schönen Giebelhäuser, die fast alle einen frischen Anstrich erhielten.

Das Hafengelände hat mich auch fasziniert, wobei ich den alten Glanz der Hansezeit noch etwas erahnen konnte. Hier gab es jede Menge geräucherten Fisch.

Richtig erstaunt war ich über ein NPD-Plakat in Wismar. Zu sehen sind drei Ausländer sitzend auf einem Untersatz, und die NPD wünscht >„Guten Heimflug“.

Autor:

Elisabeth Jagusch aus Schermbeck

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