Kreis Wesel informiert über die Folgen der illegalen Entsorgung von Öl Pellets auf dem Schermbecker Mühlenberg

Stellten sich der Diskussion. Von links: Michael Fastring, Diplom Geologe Ulrich Lieser, Helmut Czichy, Landrat Dr. Ansgar Müller, Bürgermeister Mike Rexforth (Schermbeck) und Dirk Buschmann (Hünxe) sowie Matthias Börger
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Hohe kriminelle Energie der Beklagten

Auf Anraten der Fachleute verbleibt das Material nach gründlicher Abdichtung in der Abgrabung

 

Eine erhebliche kriminelle Energie bescheinigt der Kreis Wesel denjenigen, die zwischen 2010 und 2015 rund 30000 Tonnen Ölpellets mit anderen Industrieabfällen vermischt und illegal auf dem Mühlenberg entsorgt haben. Bewusst muss dies so geschehen sein, dass niemand der für die Prüfung Verantwortlichen bei dem Betreiber der Deponie, der Firma Nottenkämper Verdacht geschöpft habe. Am Mittwoch, 19. September hatte nun Landrat Dr. Ansgar Müller zu einer diesbezüglichen Informationsveranstaltung im Gahlener Café Holtkamp eingeladen. Hier informierten er, das zuständige Kreis- Vorstandsmitglied Helmut Czichy sowie Fachdienstleiter Umwelt, Michael Fastring, über die bisherigen Untersuchungsergebnisse und getroffenen Maßnahmen. Dabei unterstützt wurden sie durch den Hauptdezernenten Matthias Börger von der Bezirksregierung Düsseldorf als zuständiger Aufsichtsbehörde und dem Diplom Geologen Ulrich Lieser als Gutachter. Auch die beiden Bürgermeister der Gemeinden Schermbeck, Mike Rexforth und Hünxe, Dirk Buschmann waren erschienen, um Rede und Antwort zu stehen. „Es ist erschreckend, in welchem Maße hier aus wirtschaftlichem Eigennutz gegen Gesetze verstoßen wurde“, resümierte der Landrat und betonte, dass die strafrechtliche Aufarbeitung nun in den Händen der Justiz läge. Nach der Situationsbewertung durch unabhängige Gutachten ist der Kreis nun im Einverständnis mit der Bezirksregierung zu dem Entschluss gelangt, das Material in der Abgrabung zu belassen, weil jede neuerliche Entnahme oder Umlagerung eine größere Umweltgefährdung darstelle. Damit für die Bevölkerung keine gesundheitliche Gefährdungen von der Einlagerung ausgehen, wird diese nach allen Richtungen, auch nach unten abgedichtet, so dass kein Sickerwasser durchdringen und, falls dies doch geschehen sollte, nicht nach unten ins Grundwasser gelangen kann. Hier wirkt sich die geologische Beschaffenheit des Bodens positiv aus. 70 % dieser Abdichtung sind bereits fertiggestellt und der Rest erfolgt bis voraussichtlich Mitte 2019. Diese Maßnahme erfordert natürlich ständige regelmäßige Kontrollen. Freilich konnten die Bedenken einiger der mehr als 200 erschienenen Bürger in Bezug auf Grundwasserverschmutzung und der eventuell damit einhergehenden gesundheitlichen Gefährdung nicht vollkommen ausgeräumt werden. Trotzdem zeigten sich Müller und Czichy zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir haben uns heute bemüht, das bisherige und zukünftige Vorgehen von Kreis und Bezirksregierung nachvollziehbar darzustellen“, so Czichy. Müller bekräftigte, „Heute Abend haben wir allen Interessierten einen umfassenden Einblick in die Gefährdungsbeurteilung der beteiligten Behörden gegeben und die Begründung für unseren Entschluss geliefert, die Pellets in der Abgrabung zu belassen“. Gleichzeitig versprach er, man habe aus den Geschehnissen Lehren im Hinblick auf die Wichtigkeit einer politischen Initiative beim Abfallregime gezogen und werde diese Erfahrungen umsetzen. „In meiner Funktion als Vizepräsident des Landkreistages Nordrheinwestfalen und des Deutschen Landkreistages werde ich mich dafür einsetzen, dass es zu einer diesbezüglichen Gesetzesänderung kommt“, versicherte er.
„Den Deponiebetreiber Nottenkämper“, betont Czichy, „trifft bei diesem Skandal keine Schuld. Er ist in dieser Hinsicht ebenfalls Opfer und genießt, auch nach entsprechender Rücksprache mit den Strafverfolgungsbehörden, weiter unser uneingeschränktes Vertrauen“.
Die Antworten auf einen vorgelegten Fragenkatalog gab es bei dieser Veranstaltung leider nicht, diese werden aber, wie auch alle relevanten Gutachten, unter folgendem Link auf der Internetseite des Kreises veröffentlicht: https://www.kreis-wesel.de/de/inhalt/abfall-boden-wasser/ .
„Im Hinblick auf die Schuldigen“, so Müller, „hoffe ich, dass sie die volle Härte des Gesetzes trifft.“

Randolf Vastmans



Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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