Kleine Schwächen im Spiegel betrachtet
Kleine Kosmetikrunde

Kleine Kosmetikrunde

Ich bin eine Frau und als solche auch etwas eitel,
schaue gern in den Spiegel und bereite
mich sorgfältig auf die Öffentlichkeit vor,
indem ich mir streiche die Haare hinter das Ohr.

Hände und Gesicht leicht eingecremt,
die Haut sich dort ganz zart anfühlt.
Die Augenbrauen sich wölben in mutigem Bogen,
sie sind betont und kräftig nachgezogen.
Der Rest aber bleibt so, wie er war und ist -
ganz selten nur die Puderquaste in ihn berührt.

Und der Lippenstift? Wo findet man ihn?
In der Handtasche als Requisit für ein Alibi!
Der Nagellack trocknet still vor ich hin,
ganz selten ich dafür Verwendung find!
Und manches Make-up stammt aus D-Mark-Zeiten -
ich mag es nur nicht in den Abfall werfen!

So ist mit mir nicht viel Staat zu machen,
dafür aber pflegen all meine Fältchen zu lachen
von früh bis spät, ohne Sorgen für das Make-up -
wie gut, dass ich keine Pickel mehr hab!

Zum Renovieren morgens früher aufstehen?
Da bleib ich in meinem Schönheitsschlaf lieber liegen
und denke, wieviel sich oft hinter einer Maske verbirgt,
was man in natura nicht zu sehen kriegt!

Und doch, ich bin eine Frau und deshalb fasziniert
von all diesen Tiegeln und Pröbchen, die es gibt.
Und in Gedanken male ich mich so toll an,
dass nicht einmal erkennt mich mein eigener Mann!

(B. Kando 4/2022)

Autor:

Barbara Kando aus Schwelm

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