Hilfe beim Einkauf
Propstei St. Marien hat Patenprojekt ins Leben gerufen

Kathrin Grafe (rechts) hilft als ehrenamtliche Einkaufspatin Heidi Bayerl-Dinardo bei Erledigungen – immer mit Mindestabstand.  | Foto: Propstei St. Marien
  • Kathrin Grafe (rechts) hilft als ehrenamtliche Einkaufspatin Heidi Bayerl-Dinardo bei Erledigungen – immer mit Mindestabstand.
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Vor einigen Wochen hat die Propstei St. Marien in Schwelm das Projekt der Einkaufspaten ins Leben gerufen. 60 Freiwillige haben sich gemeldet, für Menschen einzukaufen oder Botendienste zu übernehmen, die aufgrund einer Vorerkrankung in aktuellen Corona-Zeiten das Haus nicht verlassen können.

Mit einer Postkarten-Aktion machte die Propstei Werbung bei 2.300 Gemeindemitgliedern ab 70 Jahren in Gevelsberg, Ennepetal und Schwelm. „Das Telefon stand nicht mehr still“, erzählt Ehrenamtskoordinatorin Claudia Wittwer. Mehr als 100 Menschen meldeten sich – vor allem um sich zu bedanken, dass an sie gedacht wurde. Viele hatten bereits ein Netzwerk von Helfenden um sich. 20 Patenschaften sind am Ende aus der Aktion hervorgegangen.

„Dabei haben wir uns auch Gedanken gemacht, wie eine Übergabe stattfinden kann, ohne eine Ansteckung zu riskieren. Der Ablauf kann dann so sein: Das Patenpärchen bekommt von mir die Kontaktdaten und sie besprechen einen Termin und was besorgt werden soll. Telefonisch kann dann auch die Uhrzeit für die Lieferung vereinbart werden, sodass sie einfach vor die Tür gestellt werden und das Geld in einem Umschlag hinterlegt werden kann“, berichtet Claudia Wittwer.

Patenschaft kommt wie gerufen

So ähnlich ist es bei Einkaufspatin Kathrin Grafe und Heidi Bayerl-Dinardo abgelaufen. „Meine Schwester ist Sozialarbeiterin in Münster. Sie kann mir also nicht immer helfen, hat aber von der Aktion gehört und mich vermittelt“, erzählt die 69-jährige Bayerl-Dinardo, die die Hilfe der Einkaufspaten gern in Anspruch nimmt. Nach zwei Schlaganfällen ist sie körperlich eingeschränkt; außerdem leidet sie an Diabetes. „Für mich ist es auch ohne Corona schon schwer rauszugehen. Jetzt kommt hinzu, dass ich einfach Angst habe mich anzustecken.“ Der erste Botendienst von Patin Kathrin Grafe kommt da wie gerufen. „Ich brauche dringend meine Medikamente. Könnten Sie für mich zum Arzt und zur Apotheke?“

Das kann die 34-Jährige und macht sich gleich auf den Weg. Und warum nimmt sie bei an Aktion teil? „Ich fand die Idee total super und dachte, ich bin noch jung und gehöre zu keiner Risikogruppe, dann kann ich doch auch anderen helfen in dieser Zeit“, sagt Kathrin Grafe. „Wobei ich gleich gedacht habe, dass ich das auch über die Corona-Zeit hinaus machen kann. Ein Rezept holen, einen Brief wegbringen oder eben was einkaufen, das fällt vielen Hilfsbedürftigen ja grundsätzlich schwer. Ich würde meine Unterstützung gerne fortführen.“

Heidi Bayerl-Dinardo freut sich sehr, als ihre Patin mit den Medikamenten vor der Tür steht. „Vielen, vielen Dank, das ging ja schnell“, ruft sie begeistert bei der Übergabe – natürlich alles mit Mindestabstand. Kathrin Grafe winkt noch einmal und freut sich schon auf das nächste Mal, wenn sie wieder helfen kann.

Einkaufspaten für Hilfsbedürftige

  • Ehrenamtskoordinatorin Claudia Wittwer vermittelt ehrenamtliche Helfer an Menschen, die das Haus nicht verlassen können.
  •  Wer Hilfe benötigt oder jemanden kennt, kann sich unter Tel. 02336/9242560 oder per E-Mail an claudia.wittwer@propstei-marien.de melden.
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Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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