Kirche der Zukunft

In der Gemeinde St. Marien fand jetzt ein Workshop mit dem Thema „Praise & Worship“ (Lob & Anbetung) statt. „Praise & Worship“ ist eine mittlerweile weltweite musikalische Bewegung.

Das Bistum Essen hat dafür zwei professionelle Pop-Musiker angestellt. Diese sogenannten „Pop-Kantoren“ fahren durch die Gemeinden des Bistums und leiten die Chöre, Instrumentalisten und Kirchenmusiker an, diese neue Musik in den Gottesdiensten zu praktizieren. In Zusammenarbeit mit Kantor Ulrich Isfort, der vom Bistum Essen in die Projektgruppe „Pop-Musik“ berufen wurde, ist Pop-Kantor Chris Hees mit seiner sechsköpfigen Band nach Schwelm eingeladen worden, um mit Jugendlichen an Popmusikstücken zu arbeiten und diese abends in der Messe von St. Marien zu musizieren.
Dafür wurde den ganzen Tag über in verschieden Gruppen intensiv geprobt: Piano, Querflöten, Akkordeon, aber auch junge Sängerinnen wurden trainiert ihre Stimme klangvoll einzusetzen. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Drei Sängerinnen im Alter von 11 bis 15 Jahren trauten sich schon in der Messe das Mikrofon in die Hand zu nehmen und jeweils ein Solo zu singen. „Halleluja, du begeisterst mich!“, „Du bist ein wunderbarer Hirt“ oder „Hosanna in der Höhe“ wurde gesungen, begleitet durch Schlagzeug, Piano, E-Bass, Gitarre, Trompete, Akkordeon und Querflöten. Durch die professionelle Technik, die die Band am Vortag stundenlang in St. Marien aufgebaut hatte, klangen die Ergebnisse grandios. Die mitfeiernde und mitsingende Gemeinde und Propst Dudek, der diesen neuen Musikstil in seiner Predigt zum Thema machte, applaudierten begeistert den jungen musikalischen Begabungen.
Und jetzt nur noch Pop-Musik? Keineswegs! Die Pop-Musik möchte das Musikangebot in der Kirche um einen weiteren neuen Stil erweitern. Deswegen wird nicht das reichhaltige Angebot von Gotteslob, Halleluja-Buch, Taizé-Gottesdienste, klassische Chor- und Orchestermusik oder gar Orgelmusik abgeschafft.
Da die Chöre bisher stilistisch breit aufgestellt sind, außer in diesem neuen Bereich Pop, werden Jugendlichen auch künftig gezielt Angebote dieser Art gemacht.
Die teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren nach dem zehnstündigen Tag geballter Musik zwar erschöpft, aber hochzufrieden. Auch die Profi-Musiker des Bistums Essen waren positiv überrascht über so viel Kreativität und Musikalität. Pop-Kantor Chris Hees:
„So stelle ich mir Kirche der Zukunft vor!“ Kantor Ulrich Isfort, der als einer der wenigen Kirchenmusiker bereits vor fünzehn Jahren sich professionell in diesem Bereich fortgebildet hat, ist ebenso angetan von den Jugendlichen. Er wird das Projekt weiterführen und Angebote für Instrumentalisten und junge Sängerinnen machen. Die Vielfalt der Kirchenmusik in den Gemeinden hat einen neuen Farbton bekommen, und dieser begeistert schon jetzt. Jugendliche und junge Erwachsene sind herzlich eingeladen mitzumachen, sei es am Instrument oder mit ihrer Stimme!

Von Ulrich Isfort