Spinnennetz

Spinnennetz

So sauber das Haus! Hochglänzend es blitzt,
als ein verirrter Sonnenstrahl lenkt meinen Blick
auf ein großes Spinnennetz, sorgsam versteckt.
Kaum sichtbar hoch oben am Rand eine Spinne hockt.

Zierlich mit flinken Hinterbeinen hat sie geschickt
ein großes zartes Netz gewebt
für ihre Beute, Fliegen und Motten,
die dann gut verpackt zum Fressen verlocken.

Da sitzt diese Spinne mit langen dünnen Beinen
und ich höre sie spöttisch zu mir meinen:
Du kannst ruhig fegen, ich spinne geschwind
woanders ein Netz. Das weißt du bestimmt!

Und es hält sauber dein Haus von allerlei Getier,
von Mücken und Schnaken, das verspreche ich dir.
Ich sag auch all meinen Schwestern Bescheid,
den kleinen Spinnchen und den mit dem
schwarzhaarigen Kleid.
Sie alle werden darauf achten,
dass kein Ungeziefer darf bei dir übernachten.

Schau dir mein Netz nur in Ruhe an,
wie hübsch ich gewebt und gestrickt hab daran.
Wo findest du solch ein Kunstwerk, stark und doch fein -
es könnte für alle Künstler ein Vorbild sein!

Im Frühherbst fang ich darin die Tautropfen ein,
lass Wiesen und Hecken funkeln im Sonnenschein.
Vielfältig glitzernd, bezaubernd schön,
wie im Märchen ist alles morgens anzusehen.

Dies eine Mal werd ich meinen Besen lassen
in der Kammer. Ich kann es selbst kaum fassen,
dass ich kann die Sprache der Spinne verstehen -
ein Spinnennetz ist zu schade zum zerstören!

(B. Kando 2/2018)

Autor:

Barbara Kando aus Schwelm

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