Im Dienst für das Menschliche

Die Lila Damen kümmern sich ehrenamtlich um Krankenhauspatienten und Altenheimbewohner. | Foto: privat
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Ob in Krankenhäusern oder Altenheimen – das medizinische und pflegerische Personal hat meistens nur noch Zeit, sich um die Kernaufgaben zu kümmern. Alte oder kranke Menschen brauchen aber manchmal mehr. Da komen die Lila Damen ins Spiel.

„Ich bin jetzt seit 1993 dabei“, erzählt Marion Bitzer, Ansprechpartnerin der Lila Damen im Evangelischen Feierabendhaus Schwelm. Die Idee, in Krankenhäusern und Altenheimen ehrenamtliche Helfer einzusetzen, ist nicht neu. 1969 kamen im Evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf die deutschlandweit ersten „Grünen Damen“ und „Grünen Herren“ zum Einsatz. Das Vorbild dazu stammt aus den USA.

1978 wurde der Dienst im Verbandskrankenhaus am Martfeld, dem heutigen Helios, eingeführt. Ein Jahr später schloss sich das mittlerweile geschlossene Marienhospital an. 1982 kamen das Feierabendhaus und 1998 das Marienstift hinzu. „Wir hatten uns damals lila Kittel ausgewählt, um uns von dem Krankenhauspersonal zu unterscheiden“, erinnert Marion Bitzer an die Anfangszeit der Lila Damen, die im Verbund der Grünen Damen und Herren in der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Krankenhaus-Hilfe organisiert sind.

„Wir machen kleine Besorgungen“, beschreibt Marion Bitzer die ehrenamtliche Aufgabe. „Wir lesen vor oder gehen mit den Altenheimbewohnern spazieren.“ Die Aufgabe ist – Stichwort: Besorgungen – nicht nur praktisch, sondern besitzt auch einen sozialen Charakter. „In Altenheimen sind viele Leute froh, wenn mal jemand mit ihnen spricht und Zeit für sie hat.“

In der Regel ist jede Lila Dame einen Tag in der Woche im Einsatz und verbringt rund zwei oder drei Stunden in der Einrichtung. „Im Grunde sucht man sich einen Tag aus sowie das Haus, in dem man arbeiten möchte“, erkärt Marion Bitzer. Bei Neulingen wird zunächst ausprobiert, ob die ehrenamtliche Tätigkeit passt. Es gibt Führungen durch die jeweilige Einrichtungen. Zudem werden Schulungen angeboten. „Wer sich für die Aufgabe interessiert, wird schon eingewiesen“, erläutert Marion Bitzer.

Derzeit sind 25 Lila Damen in Schwelm im Einsatz. 14 von ihnen unterstützen das Feierabendhaus, sechs das Helios und fünf das Marienstift. Das sind eigentlich zu wenige. Und einige von den Frauen, die sich bei den Lila Damen engagieren, erreichen bald selbst ein Alter, bei dem sich ein Einsatz für das Ehrenamt verbietet. „Wir suchen händeringend ehrenamtliche Mitarbeiter. Das ist ein Problem“, sagt Marion Bitzer.

Ein weiteres Problem: „Wir haben leider keinen Mann dabei“, bedauert Marion Bitzer. „Wir haben auch Bewohner, die gerne mal Schach oder Skat spielen möchten.“ Doch egal ob Mann oder Frau – Verstärkung bei der ehrenamtlichen Arbeit wäre sehr wichtig. Das Menschliche darf in Altenheimen und Krankenhäusern eben nicht zu kurz kommen.

Lila Damen

Wer Interesse hat, sich bei den Lila Damen zu engagieren oder sich über die Arbeit zu informieren, kann sich an Marion Bitzer unter Tel. 02336/10167 wenden.

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Die Lila Damen kümmern sich ehrenamtlich um Krankenhauspatienten und Altenheimbewohner. | Foto: privat
Marion Bitzer macht seit 1993 bei den Lila Damen mit. Foto: mar
Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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