Widerstands-Thriller im KinoKarren – Elsetaler Kino-Reihe endet am Freitag mit „Black Book“

19. August 2011
22:00 Uhr
Elsebad, 58239 Schwerte
3Bilder

Noch einmal Open Air-Kino im Elsebad genießen: Mit dem Film „Black Book“ (Niederlande 2006) beschließt der KinoKarren am kommenden Freitag, 19. August, seine diesjährige Filmreihe.
Der Film erzählt eine unerzählte Geschichte aus einer dunklen Zeit: Holland, gegen Ende des zweiten Weltkriegs: Als das Versteck der attraktiven jüdischen Sängerin Rachel Stein (Carice van Houten) durch eine Streubombe zerstört wird, versucht sie, zusammen mit einer Gruppe anderer Juden auf dem Boot in den bereits befreiten Süden der Niederlande zu gelangen. Ihr Schiff wird jedoch von einer deutschen Patrouille abgefangen. Alle Flüchtlinge werden ermordet und ausgeraubt. Nur Rachel überlebt. Rachel hat nichts mehr zu verlieren. Sie schließt sich dem niederländischen Widerstand an. Aber um für das Gute zu kämpfen, muss sie in das Herz des Bösen: Als Ellis de Vries bändelt sie mit dem deutschen Offizier des Sicherheitsdienstes Ludwig Müntze (Sebastian Koch) an. Er ist sehr angetan von ihr und bietet ihr eine Stelle als Schreibkraft an. Die Widerstandsgruppe entwickelt durch diese Fügung den Plan, mit Ellis’ Hilfe gefangene Widerstandskämpfer zu befreien. Rachel verliebt sich allerdings unerwartet in den Bespitzelten, der kein typischer SS-Mann ist. Rachel gerät in einen Zwiespalt, als sie spürt, dass ihr Geliebter bei den Deutschen eine positive Rolle spielt und dass der Widerstand von deutschen Spionen durchsetzt ist. So gerät sie in Lebensgefahr, wird sie doch von ihren Mitkämpfern plötzlich des Verrats verdächtigt. Nach der Kapitulation fängt ihr Krieg erst richtig an. Denn wenn man Gut und Böse nicht mehr unterscheiden kann, wem kann man dann noch vertrauen?
„Black Book“ markiert das europäische Comeback von Erfolgsregisseur Paul Verhoeven („Basic Instinkt“) nach 20 Jahren Hollywood. Der Film ist ein Thriller, der auf einer wahren Geschichte beruht. Ein Reiz des Films liegt in seinem moralischen Relativismus. Darin ist Black Book nämlich ganz klassisch europäisch: Das Menschenbild ist pessimistisch, fern aller Hollywood-Dramaturgie und jener Simplizität, die US-Filme so vorhersehbar und langweilig macht. Langweilig ist hier nichts. Auch das titelgebende „Schwarze Buch“ hat tatsächlich existiert: Es gehörte dem Anwalt de Boer aus Den Haag, der nach Kriegsende erschossen wurde; sein schwarzes Buch, das wahrscheinlich Namen von Verrätern und Kollaborateuren bis in die höchsten Kreise enthielt, wurde nie gefunden.
„Film ab!“ heißt es um 22 Uhr. Bis dahin sind die Becken für Schwimmer und Planscher geöffnet. Und auch das kulinarische Angebot vom KinoKarren-Team steht vor dem Film und in der Pause zur Verfügung.
Der Bad-Eintritt kostet 3 €. Bei schlechtem Wetter läuft der Film in der Veranstaltungshalle des Elsebades.

Autor:

Thomas Wild aus Schwerte

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