Sind weniger als 9 Quadratmeter Lebensbereich in 58239 Schwerte / Hansestadt an der Ruhr menschenwürdig ?

Wissen muss man, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat 2012 eine Quadratmeterzahl für den Lebensbereich für Strafgefangene festgelegt. Für Asylbewerber in der Bundesrepublik Deutschland gibt es das nicht und es gibt auch keine bundeseinheitliche Regelung. Dies entscheiden die einzelnen Bundesländer selbstständig.

Fakt ist, nach meinen Informationen gilt für das städtische Haus " Zum großen Feld " eine Belegung mit maximal 75 Personen. Diese Zahl ist alleine im Jahr 2012 häufig überschritten worden. So kommt es dann, dass im Jahr 2012 z. B. 3 Erwachsene und ein Säugling auf ca. 19 Quadratmetern ( die WR berichtete ) leben mussten. Zusätzlich gibt es Gemeinschaftsküchen und auch gemeinschaftliche Toiletten und Duschen. Heißt im Klartext, es kommt auch schon mal vor, dass es pro Person nur ca. 5 Quadratmeter eigenen Lebensbereich in einem Zimmer mit anderen Personen gibt. Ich hörte jetzt noch folgendes Beispiel, 3 Personen teilen sich ein Zimmer und sind alle unterschiedlicher Religion. Schlimm stelle ich mir vor, in der jetzt nassen und kalten Jahreszeit, wenn 3 Personen 24 Stunden in einem Zimmer verbringen müssen und man keine wirkliche Rückzugsmöglichkeit hat. Erinnert mit an Krankenhausaufenthalte in einem 3 Bettzimmer und da empfand ich 2 oder gar 3 Wochen schon als zu lange.

Zu dieser Situation gehört aber auch, noch am 15.05.2012 sprach Herr H. - G. Winkler ( 1. Beigeordneter und Sozialdezernent der Stadt Schwerte ) in einer Infoveranstaltung im Bürgersaal von einer Renovierung des städtischen Haus Hörder Straße 48/50. Im Haushalt standen für diese Renovierung 300.000 Euro bereit. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, man musste verstärkt mit Ayslbewerbern/Flüchtlingen aus z. B. Syrien rechnen. In der Ratssitzung im Juni 2012 stellte Marco Kordt ( Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Schwerte ) den Antrag, das städtische Haus Hörder Straße 48/50 zu verkaufen. In der Zwischenzeit ist der Verkauf realisiert und man hat für Ayslbewerber/Flüchtlinge nur noch das städtische Haus " Zum großen Feld ". Mal wieder ein hausgemachtes Problem in Schwerte ? Jetzt geht man dazu über, Personen aus dem Haus " Zum großen Feld " auch im städtischen Haus " Regenbogenstraße " ein zu quartieren. Hat den Vorteil, die Personen bekommen eine abgeschlossene Wohneinheit mit Küche und Bad/WC. Bei der Verteilung von Wohnraum im städtischen Haus " Regenbogenstrasse " kann ich aber leider kein wirkliches System erkennen. Dies weil z. B. 2 Peronen in einer Wohnung mit ca. 38 Quadratmetern leben müssen und eine einzelne Person ( " Gräfin " ) ca. 68 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung hat. " Judaslohn " für " petzen " bzw. " schleimen " ?

Ein " gutes Geschäft " für die Stadt Schwerte ? Für die Wohnkosten bekommt man vom Kreis Unna aktuell 12,79 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche warm erstattet ( Ausnahme bei den Selbstzahlern, wie z. B. Rentner ) und ab 01.01.2014 14,36 Euro. Im Haus " zum Großen Feld " ab 01.01.2014 sogar über 15,- Euro, wegen einer höheren Verbrauchsgebühr. Gleichzeit regt man sich in der Stadtverwaltung Schwerte und der Kommunalpolitik ( hier besonders von Seiten der CDU ) aber über eine steigende Kreisumlage auf. Logisch sollte doch sein, wenn die Kosten für den Kreis Unna steigen, dann legt er die auf die kreisangehörigen Städte/Kommunen um. Hier wäre ein großes Einsparpotential vorhanden ( der durchschnittliche Quadratmeterpreis Wohnfläche liegt bei ca. 6,- Euro kalt in Schwerte ) man will es aber offensichtlich in Schwerte nicht nutzen.

Jetzt scheint es so, als ob das Thema Wohnraum für Ayslbewerber in der Kommunalpolitik in Schwerte teilweise angekommen ist. Eine Ratsfraktion hat noch kürzlich die städtischen Häuser " Zum großen Feld " und " Regenbogenstrasse " besichtigt. Die SPD - Fraktion diskutierte mit Hans - Bernd Marks ( Arbeitskreis Aysl ) über die Situation für Ayslbewerber / Flüchtlinge in Schwerte. Ja es wurde vorletzte Woche auch ein CDU - Ratsherr in einem der Häuser gesehen. Ob das auch wirkliche Veränderungen / Verbesserungen bedeutet, wird die Zukunft zeigen. Leider kann ich nicht Gerüchte bestätigen, auch Bürgermeister Heinrich Böckelühr ( CDU ), der gerne von " Wir alle sind Schwerte " spricht, oder 2009 auf seinen Wahlplakaten : sozial, bürgernah und zukunftsfähig stehen hatte und Herr H. - G. Winkler ( 1. Beigeordneter und Sozialdezernent der Stadt Schwerte ) wären in den beiden Häusern gesehen worden, um sich einen Überblick über die z. B. hygienischen Verhältnisse zu verschaffen.

Das " Schwerter Modell " sieht ja wie folgt aus. Als man noch kürzlich in der Stadtverwaltung angeblich feststellte, man hat zu wenig Räumlichkeiten, wurden kurzfristig zusätzlich ca. 160 Quadratmeter Bürofläche für ca. 6,- Euro pro Quadratmeter kalt angemietet. Fakt ist, im Rathaus muss man " nur " arbeiten und in den genannten städtischen Häusern muss auch gelebt werden. Mein Fazit : Es kommt wohl in Schwerte darauf an, welche Menschen und Personen es betrifft.

Moralisch und ethisch fühle ich mich verpflichtet, Herrn Hans - Bernd Marks und dem Team vom Arbeitskreis Aysl für seinen ehrenamtlichen Einsatz zu danken. Er scheut wirklich keinen Einsatz, weil ich ihn noch kürzlich bei einem Umzug für Ayslbewerber / Flüchtlinge mit seinem Privat - PKW gesehen habe. Nach meiner Wahrnehmung könnte sich z. B. Bürgermeister Heinrich Böckelühr ( CDU ) von diesem Verhalten eine " Scheibe " abschneiden. Mir persönlich sind Menschen, die handeln und weniger reden, sympathischer.

Schon jetzt stelle ich mich auf die " warmen Worte " von Bürgermeister Heinrich Böckelühr ( CDU ) und dem 1. Beigeordneten Hans - Georg Winkler zum Volkstrauertag / Totensonntag ein. Da wird, wie alle Jahre wieder, wieder viel von Menschlichkeit, Christlichkeit usw. die Rede sein. Leider habe ich lernen müssen, die Realität in Schwerte sieht auch schon mal anders aus.

Hoffentlich bringt die anstehende Adventszeit, einige liebe nette Menschen in Schwerte endlich zur Besinnung. Dies gilt natürlich auch in Zusammenhang mit Obdachlosen und so weiter, da mit nach meinem Empfinden " Wir alle sind Schwerte " endlich auch wirklich mit Leben " gefüllt " wird.

Autor:

Axel Ehwald aus Schwerte

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