Idee zu meinen Reiseerlebnissen

Weil entsprechende Wünsche aufkamen, übernehme ich meine Kommentare aus Thorstens Sonnenuntergang zum Tage 64 mal zu einem eigenen Beitrag und mache ein Bild von einer Navajo-Keramik dazu.

Die Navajo- Indianer malen den Himmel so, von blaugrau bis orange, ohne Übergang, auf ihre Keramik. Ich hätte nie geglaubt, dass es sowas gibt. Aber auf dem Rückflug habe ich es selbst gesehen. In Alaska sahen wir den Himmel nachts mit Bonbon-Farben. Oder mit Gold und Silber, wie aus dem Schulmalkasten. Der Himmel zeigt so viel faszinierendes. Und überall woanders ist es noch eine Nuance anders, als hier bei uns. Man kann nicht genug davon sehen.

Die Kultur der Indianer. Peng. Voll die Überraschung in den Museen. Schicke modische Damenhandtaschen aus Schwanenfüßen. Oder Puppen als Spielzeug für Kinder aus Tierfell. So viel, wo wir uns einbilden, als wären wir "zivilisiert". Das gehörte auch da schon vor unserer Ankunft zum Lebensalltag der Menschen. Wir waren in einer Werkstatt für Totempfähle und haben mit denen gesprochen. Die Fischer am Fluß, die noch nach alter Methode Lachse fangen. Da würde unsereins so völlig versagen. Bei allem, was ich so unterwegs erlebte, unterscheide ich zwischen Zivilisation und Hochkultur. Nicht ohne provozieren zu wollen.

Oder die Menschen. In Fairbanks im Museum. Ich fragte an der Rezeption wegen Schwalbenmöwe. Da wurde mir jemand gerufen. Eine Frau, mit der ich mich blendend unterhielt. Die auch von mir als Reiseleiter viel über Nordnorwegen hören wollte. Hinterher fragte ich, wer das denn war. Da wurde mir gesagt, das war die führende Ornithologin (Professorin, Buchautorin) von Alaska. Solche Erlebnisse, wo mir Türen geöffnet wurden, die sich hier eher vor einem verschlossen hätten.

Oder die Natur. Die Urgewalten. Eine Vorstellung der Anziehungskraft des Mondes, wie er Ebbe und Flut macht. Das Cook-Inlet vor Anchorage hat einen Tidenhub von über 10 Meter. Da steigt das Wasser im Wechsel von Ebbe und Flut mit einer Welle an, die fast mit einem Meter Höhe reinkommt. Das hat mich wahnsinnig fasziniert, dem zuzuschauen.

Oder darf es auch ein wenig Indien sein? Wir kamen von einem Ausflug zurück zu unserem Hotel in Rajasthan. Vor dem Eingang eine Gruppe von knapp 10 Kindern. So schmutzige Kinder der Straße. Ein Mädchen im Grundschulalter trug ein Kleinkind auf dem Arm. Das Gesicht dreckig und verrotzt. Ich konnte nicht anders. Verlegen wartete ich, bis meine Gruppe im Hotel war. Ich wußte nicht, was passiert, wenn ich auf die Kinder zugehe. Bekommen sie Angst und laufen weg. Oder betteln oder stehlen sie. Egal, ich kniete mich vor den Kindern nieder, um das Kleinkind auf dem Arm des Mädchens zu streicheln. Ganz vorsichtig mit der Fingerspitze über die Wange. Das Ergebnis: Alle Kinder haben gestrahlt, als hätte ich jedes Kind einzeln gestreichelt. Ein herrliches Erlebnis für mich.

Autor:

Uwe Norra aus Selm

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