Roboter AG des Anne Frank Gymnasiums Werne erreicht Finale des regionalen First Lego League Roboter Wettbewerbs

Mehr als nur Trostpreise - das glückliche Team in Siegerlaune: v.l. Paul, Moritz, Liv, Matthias, Lennart, Timo, Sören, Kim, Mia, Julian und Melanie mit Ihren "MINT" Lehrern Maik Bäumer und Martin Emonts-Gast (hinten links).
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  • Mehr als nur Trostpreise - das glückliche Team in Siegerlaune: v.l. Paul, Moritz, Liv, Matthias, Lennart, Timo, Sören, Kim, Mia, Julian und Melanie mit Ihren "MINT" Lehrern Maik Bäumer und Martin Emonts-Gast (hinten links).
  • hochgeladen von Stefan Thiesen

Rheine, 13.01.2018: Nach dramatischem Wettbewerbsverlauf erreichte das Team „AuF Geht’s“ der Roboter AG des Werner Anne Frank Gymnasiums am Ende einer spannenden Aufholjagd das Finale des Münsterland Regionalwettbewerbes der First Lego League (FLL). Der Wettbewerb wurde dieses Jahr am Kopernikus Gymnasium in Rheine ausgetragen. Zum ersten Mal schnupperten die 10 jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen des AFG Wettkampfluft, und mussten sich im Finale der „Robot Games“ lediglich den alten Hasen des Teams "Mindstormers 1" der Marienschule in Lippstadt geschlagen geben. Zusätzlich erhielten die Mädchen und Jungen von „AuF Geht’s“ den Sonderpreis der Jury.

Die Jährlich stattfindenden Robotik und Wissenschaftswettbewerbe der FLL sind inzwischen ein fester Bestandteil der Förderung des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses geworden. Den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 16 Jahren wird die Gelegenheit gegeben, sich außerhalb des normalen Schulprogrammes praxisnah mit aktuellen wissenschaftlich- technischen Fragestellungen zu beschäftigen. Seit 1998 bietet der von Dean Kamen gegründete Wettbewerb interessierten Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, sich international mit anderen Teams in verschiedenen Disziplinen zu messen. Dabei sind keineswegs lediglich Programmierkenntnisse erforderlich, vielmehr wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Die Teams müssen sich neben den eigentlichen „Robot Games“ in den Bereichen Forschung, Teamwork und Roboter Design beweisen. Neben technisch-wissenschaftlichen Kenntnissen werden vor allem typische „soft-skills“ bewertet, darunter die Fähigkeit, Ideen eigenständig zu entwickeln und zu präsentieren und vor allem die Zusammenarbeit als Team.

Der diesjährige Wettbewerb trägt den Titel „Hydro Dynamics“, und es dreht sich alles um das Lebenselement Wasser. Das von den beiden hoch-engagierten „MINT“ Lehrern Maik Bäumer und Martin Emonts-Gast kompetent betreute „AuF Geht’s“ Team teilte sich zur Bewältigung der Aufgaben im Vorfeld in drei Gruppen auf. Die Forschungsgruppe setzte sich intensiv mit dem Thema Trinkwasser auseinander. Das gesamte Team präsentierte am Samstag dann als erstes vor der Wettbewerbsjury in der Aula des Kopernikus Gymnasiums die Ergebnisse, eingeleitet mit einer kurzen dramatischen Szene zur Lebensnotwendigkeit des Wassers. Anschließend umrissen die Schüler in kurzen von Keynote Projektionen unterstützten Vorträgen die weltweite Trinkwasserproblematik. In der zweiten Hälfte der Präsentation stellten die Schülerinnen und Schüler ein konkretes Projekt vor. Auf der Basis umprogrammierter Fitness-Armband Technik und verfügbarer haustechnischer Infrastruktur (etwa Amazons Alexa) soll der Wasserverbrauch hier bei uns optimiert werden. Das durch den geringeren Verbrauch eingesparte Geld könnte dann automatisch verrechnet für Wasserprojekte in Not leidenden Regionen verwendet werden. Beispiele dafür sind Wasserfilter, solare Entkeimungsanlagen oder Entsalzungssysteme. Im Bereich „Forschung“ erlangte die AFG Gruppe ebenfalls den zweiten Platz.

Beim eigentlichen Roboterwettbewerb traten die jungen AFGler gleich mit zwei Maschinen an: ein kettengetriebenes Modell des Mädchenteams und ein dreirädriges System der Jungs. Im Wettbewerb müssen die auf Basis der Lego Mindstorms Plattform selbst entwickelten und programmierten Roboter autonom verschiedene Probleme unterschiedlicher Komplexität lösen. Das zuvor festgelegte standardisierten Spielfeld mit den Aufgaben ist hierbei für alle Teilnehmer identisch. Das Design der AfG Jungen verfolgte die Strategie eines Schnell-Umbaus für jede zu lösende Aufgabe: der Roboter fährt dabei nach jeder Aufgabe zurück in das Startfeld und wird passend für die nächste Aufgabe umgebaut, etwa indem Greifarme ausgetauscht oder andere Sensoren eingebaut werden. Das gabelstaplerähnliche Konzept der Mädchen basierte auf der Grundidee, ohne Umbau möglichst viele Aufgaben unmittelbar nacheinander „in einem Rutsch“ zu lösen.
Beide Konzepte hatten sich im Vorfeld bei Tests in der Arbeitsgruppe am AfG bewährt, so dass die Entscheidung, welcher Roboter den Wettkampf bestreiten sollte, erst während der Vorrunde gefällt werden sollte. Am Wettkampftag in Rheine stellten sich dann unverhofft mit beiden Geräten Probleme ein. Beide Roboter zeigten unpräzises Verhalten und erledigten in den Testläufen die Aufgaben sehr unzuverlässig, so dass trotz einwandfreier Programmierung vor einem Lauf keine Voraussage über den Ausgang getroffen werden konnte. Während beim kettengetriebenen Modell der Mädchen mechanische Probleme im Vordergrund standen, war es beim Gerät der Jungen ein Gyrosensor, der unzuverlässige Werte lieferte. In den ersten beiden Durchläufen der Vorrunde erreichte das AuF Geht’s Team mit beiden Modellen deshalb leider nur 0 Punkte. Aber das Team behielt trotz anfänglicher Frustration die Nerven und erwies sich als echte Turniermannschaft. In kürzester Zeit gelang es den Schülern und Schülerinnen, die Programmierung anzupassen und den Roboter mit dem defekten Gyrosensor zu rekalibrieren. Die Laune verbesserte sich schnell, als im dritten Durchgang mit 50 Punkten und einer gehörigen Portion Glück das Halbfinale erreicht werden konnte und schließlich sogar der Einzug ins Finale gelang. Leider traten in der Endrunde die vorherigen technischen Probleme erneut auf, was aber der Freude über das Erreichte keinen Abbruch tat. In der Gesamtwertung aller Teilwettbewerbe nach Punkten kam das Team aufgrund der anfänglichen Nullrunden auf Platz vier.

Für die nervenstarke Aufholjagd während des ganzen Tages überreichten die Juroren der fröhlichen Truppe den Sonderpreis der Jury. Am Abend nahmen die 10 Schüler neben Urkunden, Medaillen und einem Pokal vor allem viel Erfahrung und Motivation mit nach Werne zurück. Der erste Wettbewerb dieses jungen Teams lässt Potential für die Zukunft erwarten. „Wartet nur ab - wir kommen wieder!“ sagte AFG Schülerin Kim zum Schluss. „Niemand von uns hat vor, die AG zu verlassen!“.

Autor:

Stefan Thiesen aus Selm

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