Verein für Denkmalpflege Sonsbeck e.V. veröffentlicht digitalen Adventskalender
Geschichten aus der Heimat in Filmen bis zu fünf Minuten

Im Studio von Veit Scheuermanns VTS Medienproduktion Sonsbeck fanden sowohl die Dreharbeiten als auch die Tonaufnahmen statt. Von links: David Riedel, Thomas und Christiane Grütters und Veit Scheuermann an der Kamera
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  • Im Studio von Veit Scheuermanns VTS Medienproduktion Sonsbeck fanden sowohl die Dreharbeiten als auch die Tonaufnahmen statt. Von links: David Riedel, Thomas und Christiane Grütters und Veit Scheuermann an der Kamera
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Welcher Niederrheiner hat noch nicht von Worstpennen-Thei, dem Sonsbecker Landstreicher, der aus Opposition zu seinem Vater fast 60 Jahre durch den Niederrhein streifte, gehört? Seine Hauptnahrung bestand aus drei Litern „Fusel“ pro Tag, die er immer in einer Flasche in seiner Manteltasche mit sich trug und die ihm nie zu schwer wurden. Mit fast 90 starb das Sonsbecker Original in einem Heim, man sagt, in Bedburg-Hau, weil er ohne die Freiheit und mit den Folgen des Alkohols im Körper nicht mehr weiterleben konnte.

Diese und andere Geschichten aus der Gemeinde Sonsbeck bilden den Inhalt der 24 Türchen des Digitalen Adventskalenders, den der Verein für Denkmalpflege Sonsbeck in monatelanger Arbeit voller aufwendiger Recherche und mit viel Herzblut erstellt hat.
Die Idee zur Realisierung des Projektes kam Christiane und Thomas Grütters, David Riedel und Veit Scheuermann, Inhaber der VTS Medienproduktion Sonsbeck, nach der Produktion eines Kurzfilms über den Zirkusdirektor Adolf Althoff, der 1913 in einem Zirkuswagen mitten auf der Hochstraße das Licht der Welt erblickte und als Zirkusdirektor während der Nazizeit viele jüdische Menschen vor der SS rettete.

Althoff Film machte Lust auf mehr

Mehr als 5000 Menschen haben sich diesen Film bis heute auf Youtube angeschaut. „Daraufhin“, so Christiane Grütters, „überlegten wir, ob wir nicht etwas ähnliches für die Vorweihnachtszeit produzieren und so trotz der ohnehin schwierigen momentanen Zeit einen positiven Akzent setzen könnten“. Außerdem habe die Produktion des Althoff Films so richtig Spaß gemacht, dass man etwas in dieser Art fortführen wollte.
„Wir kennen uns alle Vier schon seit vielen Jahren“, resümiert Grütters und ihr Mann Thomas ergänzt mit einem Augenzwinkern, „Manche von uns sind sogar miteinander verheiratet“. Die beiden übernahmen die Recherchen, während David Riedel, ein langjähriger Freund und Veit Scheuermann, Ehemann von Christianes Schwester für die Technik in der Produktion zuständig waren.
Geplant wurde ein digitaler Adventskalender mit Bildern vom alten und neuen Sonsbeck sowie ein paar Highlights. Aus den „paar Highlights“ wurden schließlich 24 in Form von Kurzfilmen. Sie handeln von bekannten Gebäuden in der Gemeinde, Sonsbecker Persönlichkeiten sowie besonderen Ereignissen. Dazu kam die eine oder andere überlieferte Anekdote.
„Selbst alteingesessene Sonsbecker erfahren hier das eine oder andere, was ihnen nicht bekannt war“, versichert Thomas.

Bürgermeister und Pfarrer waren mit von der Partie

Eingesprochen wurden die begleitenden Kommentare zu den Filmen von Sonsbeckern. Auch Bürgermeister Heiko Schmidt und Pfarrer Hoebertz waren mit von der Partie.
„Wir haben auch ungeahnte Talente entdeckt“, erinnert sich Christiane Grütters. Da sei ein Mitwirkender gekommen, habe gefragt, was er machen muss, sich hingesetzt und den Text eingesprochen, dass alle mit offenem Mund dagestanden hätten. Danach stand er auf, bedankte sich und ging. „Wir standen noch minutenlang und waren vollkommen fasziniert“.
Den Text für das erste Türchen sprach Finn, der achtjährige Sohn von David Riedel ein. „Er war der erste, der überhaupt in dem ganzen Kalender zu hören ist“, erzählt David, „und ist natürlich dementsprechend stolz darauf“.
Veit Scheuermann findet, „es ist für alle etwas dabei, sowohl aus der Vergangenheit als auch aus der neueren Zeit“ und Thomas Grütters bestätigt das. „Der Adventskalender zeigt, dass alles seine Zeit hat“. Einige fänden die frühere Zeit schöner aber in Wirklichkeit hat jede Zeit ihre Reize“.

Pläne für neue Projekte reifen

Der Adventskalender, dessen Inhalt man sich nicht entgehen lassen sollte, ist auf Youtube auf dem Kanal des Vereins für Denkmalpflege Sonsbeck e.V. ebenso zu sehen, wie auf der Facebookseite des Vereins und hier.
Für alle steht fest, dass dies nicht das letzte gemeinsame Projekt war. „Wir haben schon Ideen“, verspricht Christiane aber ein Adventskalender sei es beim nächsten Mal nicht.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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