„Das Sterben gehört zum Leben“ – Politisches Frühstück der Frauen Union Kreis Wesel widmete sich der Thematik Sterbehilfe

Schon früh um 09.00 Uhr bildete sich eine lange Schlange vor den Türen des Sonsbecker Kastells: Die Frauen Union Kreis Wesel hatte zum alljährlichen Politi-schen Frühstück eingeladen und freute sich über knapp 110 Gäste – Besucherre-kord!

Bevor es um den inhaltlichen Schwerpunkt Sterbehilfe ging, begrüßte FU-Kreisvorsitzende Sabine Weiss MdB die vielen Interessierten sowie die anwesen-den Ehrengäste aus der Politik. Besonders freute sich Sabine Weiss über den Be-such der zahlreichen Vertreter von Hospiz- und Palliativeinrichtungen im Kreis Wesel.

Dann wurde das von den FU-Frauen liebevoll vorbereitete Frühstücksbuffet eröff-net – und Sabine Weiss hatte nicht zu viel versprochen mit den Worten „Sie wer-den richtig gut frühstücken.“ So gestärkt ging es in die Podiumsdiskussion zu dem sensiblen Thema Sterbehilfe. Nach einer Einführung durch Sabine Weiss zum ak-tuellen Diskurs im Deutschen Bundestag diskutierten unter der Moderation der stellvertretenden Vorsitzenden der Frauen Union Kreis Wesel, Anika Zimmer, die Stellvertreterin des Leiters des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Katharina Jestaedt, die Teamleiterin der Hospiz-Initiative Wesel, Eva Chiwaeze sowie Ursula Starke, Palliativmedizinerin aus Kevelaer.

Anschaulich berichteten Frau Chiwaeze und Frau Starke aus ihrem beruflichen Alltag und vom fordernden, aber auch sehr bereichernden Umgang mit todkran-ken und sterbenden Menschen. Katharina Jestaedt ergänzte die Berichte um die Perspektive der Kirche. Einig waren sich die Referentinnen in der Bewertung der derzeit im Deutschen Bundestag vorliegenden Anträge, die Belange der Sterbehil-fe in Gesetzesform zu gießen: Aktive sowie organisierte Sterbehilfe sollen in Deutschland weiterhin nicht erlaubt sein.

Eindringlich wiesen alle Expertinnen immer wieder darauf hin, dass das Sterben zum Leben gehört und nichts für einen sterbenden Menschen und seine Angehö-rigen so wichtig ist wie die liebevolle Betreuung und Begleitung durch andere Menschen. So war die Leitfrage der Diskussion „An der Hand oder durch die Hand eines anderen Menschen sterben?“ am Ende sehr einhellig beantwortet: Zu einem würdigen Tod gehört das sichere Bewusstsein, an der Hand eines anderen Menschen gut aufgehoben zu sein.

Abschließend nach ihren Wünschen an die Politik gefragt, waren sich die Referentinnen einig in ihrer Forderung nach einer Anhebung des Personalschlüssels in Pflegeheimen sowie nach adäquaten Urlaubs- und Freizeitregelungen für pflegende Angehörige. Sabine Weiss nahm diese Anregungen gerne auf und dankte in ihrem Schlusswort nicht nur den Referentinnen und Gästen für die engagierte und doch sensibel geführte Diskussion, sondern auch und vor allem allen Menschen, die sich im Bereich der Palliativmedizin und der Sterbebegleitung haupt- oder ehrenamtlich einsetzen.

Autor:

Anika Zimmer aus Hünxe-Drevenack

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