Gotha zeichnete Wahlhelfer im Auftrag der Bundesrepublik aus

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Nachdem vor Tagen bereits eine Auszeichnung des Innenministers gekommen war, fand am heutigen 05. Dezember die Vergabe der Ehrennadel im Auftrag der Bundesregierung durch Gothas Oberbürgermeister Kreuch im Bürgersaal des Rathauses statt.

Etwa 50 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer waren eingeladen und erhielten die goldene Ehrennadel.

Musikalisch untermalt und begonnen mit der „Ode an die Freude“ gab der langjährige Wahlleiter der Stadt Hinweise auf die Bedeutung des Ehrenamt Tages.

Danach würdigte der Oberbürgermeister das Team, welches seitens der Stadt die Wahlen organisatorisch stets absichert und beste Leistungen erbringt.
Die Wichtigkeit der Arbeit aller Wahlhelfer stellte er in den Mittelpunkt.
Die am heutigen Tag auszuzeichnenden Wahlhelferinnen und Wahlhelfer wurden schließlich mit der Ehrennadel geehrt und in (jeweils vorgerufenen) Gruppen sowie in einem Gesamtfoto festgehalten.

Ein abschließendes Stehbuffet rundete die Ehrungsveranstaltung ab.

Alle heute im Bürgersaal des Rathauses Ausgezeichneten arbeiteten nicht für die erhaltene Auszeichnung. Dass aber ihr ehrenamtliches Engagement eine hohe Anerkennung erhielt, ist eine gute Sache, meine ich.

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Wenn ich meine „Wahlgeschichte“ Revue passieren lasse, begann sie Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, als ich dem ersten Wähler des Wahllokals einen Blumenstrauß überreichen durfte. Alle weiteren Wahlen durfte ich meinen Vati ins Wahllokal begleiten.
Später arbeitete ich selbst als Wahlhelfer und entwickelte mit den Jahren meine spezielle Danksagung an die Wähler: So kaufte ich einen größeren Strauß einzelner Blumen, die ich jeweils einzeln an besonders alte Wähler und diejenigen, die Geburtstag hatten, verschenkte.

Nach der Wende wurde ich zur ersten Wahl gefragt, weshalb ich denn mich trauen würde, mit im Wahllokal arbeiten zu wollen?! Immerhin sei ich doch von den „ewig Gestrigen“! Als Mitarbeiter der Firma, in dem das Wahllokal lag, wollte ich mein Wissen über die Örtlichkeiten (z.B. Feuerlöscher / Krankentrage) und die Fortsetzung meiner Blumenschenkungen anbieten – ich durfte.

Nun bin ich seit über 20 Jahren immer wieder Wahlvorsteher „meines Wahllokals“. Ja, ich möchte stets das Wahllokal leiten, um damit die Möglichkeit zu haben, es so zu gestalten, dass es die Wähler ansprechend empfängt, durch Blumen und weiße Tischdecken sowie weiße Verschönerung der grauen Wahlkabinen den Wahlgang angenehm macht.
Für Kinder jeweils Gummibärchen-Tüten, die andren Wahlhelfer Kaffee und Gebäck und freilich jeweils eine für alte Wähler / Jungwähler / Geburtstagskinder – das gibt dem Wahllokal eine kleine Schönheit. Kein Wunder, dass einige Wahlhelfer gerne wieder mit mir zusammenarbeiten.
Auch stehen gleich an der Tür ein Stuhl und Tisch mit der Möglichkeit, sich erst einmal zu setzen und einen Schluck Wasser zu trinken.
Und wenn ein paar Nelken übrigbleiben, vergebe ich sie an Mitarbeiter der Stadt, bei denen die Wahllokale ihre Wahlunterlagen nach der Auszählung wieder abgeben.

Ja, ich freue mich, frei wählen zu können. Und ich freue mich besonders, wenn ich Wahltage den Wählern in „meinem Wahllokal“ so angenehm wie möglich machen kann.


Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

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