Benefiz-Festival für die Freiheit der Künste, zu Gunsten von Terroropfer
Israelische und jüdische Musiker*innen treten auf für die Freiheit der Künste und gegen deren Boykott

Wer zu diesem Festival kommt, darf einiges an kultureller Vielfalt erwarten. Von Klezmer, israelische, klassische, und gar schottische Musik, werden in ihrer vollen Pracht präsentiert.
Jüdische Komponisten und Musiker*innen haben die westliche Kultur wesentlich mitgeprägt.

Wann: Am Sonntag 15. September 2019 14:00
Wo: Christuskirche, Bochum, Platz des europäischen Versprechens
Für weitere Details: www.jk-i.de

Es treten auf:
Vladimir Mogilevsky

Mogilevsky hat eine Leidenschaft für Jazz, für die Improvisation, die Sinngebung der Klassik.
„Der Ausnahme-Pianist.“, „Das Klavier-Genie.“, „Die Weltklasse“, „Es war, als wäre Liszt persönlich anwesend gewesen“, sagen die Kritiker.
Einhellig, das Urteil der Musikkritik über Mogilevskys Spiel: Technisch perfekt, leidenschaftlich, durchdacht. Seine Interpretationen würden sich jenes Maß an Eigensinn bewahren, das es braucht, ein Werk zu beseelen, „ein Hauch Seligkeit“, so der WDR.
Seit 15 Jahren gastiert er regelmäßig in der Philharmonie Berlin und im Großen Saal des Konzerthauses Berlin, er konzertiert in der Elbphilharmonie Hamburg und spielt überall in Europa und der Türkei, in Mexiko und China, Südafrika und Israel. Preisträger diverser internationaler Wettbewerbe.

Liri Doll, Wenn man die volle würzige Stimme von Liri in allen Tonlagen hört, kann man der Bezeichnung "lyrischer Sopran" nur zustimmen.
Doll ist Opernsängerin sowie Preisträgerin des 11. Karl-Adler-Jugendmusikwettbewerbs in Baden-Württemberg und Stipendiatin der AICF.
Im Festival wird sie begleitet von Yakov Geller und Natascha Trofimova und wird israelische Lieder sowie Stücke von bekannten jüdischen Komponisten wie George Gerschwin und Leonard Bernstein singen.
Auch mit Joel und Kristina wird sie auftreten und schottische Lieder zum Besten geben.

Joel Shafry spielt seit Jahren Dudelsack. Er ist u. a. mehrfach in der Musikshow Schottland aufgetreten, die größte Indoor-Veranstaltung dieser Art weltweit.

Elena Gaponenko spielt Cello und Klavier seit ihrem vierten Lebensjahr.
Bereits mit neun Jahren trat sie zum ersten Mal als Solistin gemeinsam mit einem Orchester auf.
Sie ist an beiden Instrumenten Preisträgerin. Hat Auftritte weltweit und wird begeistert mit positiven Kritiken gefeiert.
Im Festival spielt sie Cello mit Alexander Zolotarev am Klavier.

Alexander Zolotarev ist Preisträger des Nationalen Russischen Klavierwettbewerbs.
Mehrfach stellte Alexander Zolotarev sein Talent und sein Können in Deutschland unter Beweis u.a. bei einem Auftritt des Bundespräsidenten sowie in Italien als Preisträger beim Internationalen Klavierwettbewerb „Cittá di Senegallia“ und als Gewinner des ersten Preises beim internationalen Klavierwettbewerb „Cittá di Finale Ligure“.
Es folgten erfolgreiche Konzerttourneen in die USA, nach Japan und in viele europäische Länder sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen beim SWR, NDR, WDR, BBC, beim russischen Staatsfernsehen, Radio Suisse Romande, RAI u.a. Mehrere CD-Aufnahmen dokumentieren sein künstlerisches Können.

Wie kommt nun die Jüdische Kultur Initiative (JKI) auf die Idee, solch ein Festival zu veranstalten und warum für die Freiheit der Künste?
Künstler werden in Deutschland doch nicht zensiert und genießen volle Freiheit.

Antwort:
Die gesetzlich gewährte Freiheit für Künstler in Deutschland ist zwar gesetzlich verankert, es gibt jedoch Bestrebungen jüdische Künstler zu boykottieren.
Diese Bestrebungen kommen seitens der Bewegung BDS.
BDS (Boykott Desinvestition und Sanktionen) ist eine Bewegung die auf verschiedene Wege gegen Juden weltweit und Israelis agiert. Hier im Festival, beschäftigen wir uns speziell mit dem kulturellen Boykott von Juden, sagen die Initiatoren.
BDS Aktivisten randalierten bei der Vorführung eines Filmes über den Holocaust, störten beim Auftritt der Holocaust überlebende Dvora Weinstein und verweigerten den gemeinsamen Auftritt mit Juden am POP-Festival in Berlin, nur um hier ein paar Beispiele zu nennen.
BDS geht generell vehement gegen alles was zu Koexistenz oder Normalisierung der Lage mit Juden beiträgt.
Mit dem Benefiz-Festival ist die Jüdische Kultur-Initiative (JK-I) entschlossen, neue Wege bei der Verteidigung der Rechte von Juden zu starten.
Statt frontal gegen den BDS vorzugehen, will die JK-I positiv für jüdische und israelische Künstler*innen wirken, um sie hier zu fördern.

Hat die JK-I auch weitere Ziele?
Definitiv, Es gibt in den letzten Jahren Diskussionen darüber, wie Juden in Deutschland als solche in der Öffentlichkeit noch auftreten können, sagen die Initiatoren Schlesiger und Spronz.
Mit der Förderung jüdischer Kultur, wollen wir jüdische Präsenz in Deutschland zeigen, da die jüdische Kultur, die die westliche Kultur stark mitgeprägt hat und somit ein Stück gegen Antisemitismus wirken.
Jüdische Kultur ist eben kein Fremdkörper in Deutschland, sondern ein wesentlicher Bestandteil und eine der Säulen auf die die deutsche Kultur steht. Auf diesem Weg wollen wir auch mentale Barrieren abbauen. Kultur ist Verständigung und Koexistenz.

Wieso Benefiz Veranstaltung?

In Israel leben die Menschen um Gaza unter fortlaufendem Terror. Sie werden mit Raketen und Mörsergranaten beschossen sowie mit Brenn- und Sprengsätzen durch Drachen und Ballons beworfen.
Die Zeit zwischen Alarm und Einschlag von Raketen und Mörsergranaten misst sich in Sekunden. Da ist nicht viel Zeit sich in die Schutzräume zu begeben. Vor allem für Kinder und ältere Menschen bedeutet dies eine enorme seelische Belastung.
Der Schutz durch Iron Dom ist nicht perfekt und der Beschuss aus Gaza ist heftig, es kommen jährlich tausende Angriffe aus dem Gaza.
Es gab Tote und Verletzte. Auch Kindergärten wurden getroffen.
Laut Untersuchungen der Universität Tel-Aviv leiden über 80% der Kinder um Gaza unter schweren Traumata. Dies beeinflusst natürlich stark ihr Leben. Die Auswirkungen sind von Schlaf- und Konzentrationsstörungen, bis zu physischen körperlichen Auswirkungen.
ITC (Israel Trauma Coalition) ist eine Organisation, die sich auf dem Gebiet der Trauma Verarbeitung spezialisiert hat und ist bei der Behandlung von Traumata weltweit führend. ITC unterstützt bei Katastrophen weltweit. Auch in Deutschland unterstützt ITC Betroffene und betreuende Personen bei Geflüchteten.
Der Reinerlös aus dem Festival geht zu 100% an ITC, um diesen Kindern zu helfen.
Es ist in Israel selbstverständlich, dass man allen betroffenen Menschen, ungeachtet deren Ethnie, Religion oder anderen Kriterien, hilft und behandelt. Viele Beduinen, die Moslems sind, werden selbstverständlich gleich behandelt.

Autor:

Gaby Spronz aus Bochum

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