Stipendium
Gymnasiast Mohamad (17) ist eines von fünf neuen RuhrTalenten

Mohamad Ali Mohamad, Schüler des Märkischen Gymnasiums, nimmt am  Schülerstipendienprogramm RuhrTalente teil.
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Mohamad Ali Mohamad weiß, was er will. Der 17-jährige Schüler der Märkischen Schule möchte nach seinem Abitur International Management in Koblenz studieren. Schon lange tüftelt er an einer Zukunft als Unternehmer und ist zurzeit dabei, eine eigene App zu entwickeln. Dieses Engagement hat Mohamad nun ein Stipendium eingebracht: Der Wattenscheider darf sich RuhrTalent nennen.

RuhrTalente ist ein von der Westfälischen Hochschule, der RAG-Stiftung und dem Initiativkreis Ruhr entwickeltes Schülerstipendienprogramm. Es fördert besonders leistungsorientierte Schüler aus weniger privilegierten Familien, die sich durch gute schulische und außerschulische Leistungen, soziales Engagement und ein hohes Maß an Motivation und Zielstrebigkeit auszeichnen.
Daran mangelt es bei Mohamad nicht. Zurzeit steht er täglich um 5 Uhr auf, programmiert noch vor dem Schulunterricht seine App, und auch wenn er von der Märkischen Schule wieder nach Hause kommt und die Hausaufgaben erledigt hat, kehrt er zu seinem Projekt zurück.
Ein Talentscout an seiner Schule hat ihm daraufhin vorgeschlagen, sich als RuhrTalent zu bewerben. „Nee, das ist nichts für mich“, erinnert sich Mohamad an seinen ersten Gedanken. Aber er bewarb sich dann doch Ende des vergangenen Schuljahres, reichte Motivations- und Empfehlungsschreiben ein. Danach wurde er zu einem Kennenlerngespräch eingeladen und schließlich in das Schülerstipendienprogramm aufgenommen, das ihn bis zum Abitur unterstützen wird.

Vier weitere Schüler

Die offizielle Aufnahme erfolgte kürzlich bei einem Festakt in der Essener Lichtburg. Neben Mohamad Ali Mohamad wurden vier weitere Schüler aus Bochum und Wattenscheid zu RuhrTalenten ernannt: Robin John (Willy-Brandt-Gesamtschule), Jonas Grede und Günes Öngün, beide Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule, sowie Ira Weinz, die die Gesamtschule Hattingen besucht.
Für Mohamad war der Festakt eine Möglichkeit, zu netzwerken, denn zu den Gästen gehörten auch Vertreter aus der Wirtschaft. Businessleute zu treffen und Kontakte zu knüpfen ist eine der wesentlichen Hoffnungen, die er damit verbindet, nun ein RuhrTalent zu sein. So ermöglichte ihm das Stipendium bereits, eine Preisverleihung zu besuchen. „Dort konnte man sich gut mit Leuten verbinden, die vielleicht unternehmerische Hilfe für die App liefern können“, erzählt der 17-Jährige.
Das Abitur, das Mohamad in eineinhalb Jahren ablegen möchte, und seine App beschäftigen ihn zurzeit am meisten. Die App soll Gamern die Möglichkeit bieten, sich zu verbinden. „Ich hatte die Idee und habe erst mal unternehmerisch untersucht, ob solch eine App Sinn macht“, berichtet Mohamad. Da er niemanden mit den notwendigen technischen Kenntnissen gefunden hat, hat er sie sich selbst angeeignet. „Noch ist die App in der Entwicklungsphase“, erklärt der 17-Jährige. Bis August will er eine Betaversion entwickeln, um dann endgültig zu schauen, ob seine Idee funktioniert und am Markt eine Chance hat. Um ihn bei dieser Arbeit zu unterstützen, hat er über sein Stipendium einen neuen, besseren Laptop bekommen.

„Es geht darum, aus seiner Komfortzone herauszutreten.“

Weitere Angebote der RuhrTalente sind beispielsweise wöchentliche Veranstaltungen und Workshops, die verschiedene Kompetenzbereiche, wie Kultur und Bildung, abdecken, um den Horizont der Stipendiaten zu erweitern. „Es geht darum, aus seiner Komfortzone herauszutreten“, so Mohamad.
Ein Angebot, das ihn sehr interessiert, ist die Chance, an der Schülerakademie in Herne sein Englisch zu vertiefen. „Für das Studium in Koblenz brauche ich sehr, sehr gute Englischkenntnisse“, weiß er. Auch an einer Sprachreise nach Liverpool in Großbritannien, die die RuhrTalente anbietet, würde er gern teilnehmen. Von diesem Aufenthalt erhofft er sich ebenfalls einen Schub für seine Sprachkenntnisse. Wie schnell das gehen kann, weiß der gebürtige Syrer, der 2010 nach Deutschland kam, aus eigener Erfahrung. „Im Asylheim haben wir kein Deutsch gesprochen, aber als ich in die Schule kam, konnte ich nach wenigen Wochen mithalten.“
Ein erstes positives Fazit, seit er Teil des RuhrTalent-Netzwerks geworden ist, kann Mohamad Ali Mohamad bereits ziehen: Unter den übrigen Stipendiaten in seinem Jahrgang hat er zwei Programmierer kennengelernt, mit denen er sich über seine App austauschen will.

Mohamad Ali Mohamad, Schüler des Märkischen Gymnasiums, nimmt am  Schülerstipendienprogramm RuhrTalente teil.
Vier der fünf RuhrTalente aus Bochum und Wattenscheid (v.l.): Robin John (Willy-Brandt-Gesamtschule), Jonas Grede und Günes Öngün, beide Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule, und Mohamad Ali Mohamad vom Märkischen Gymnasium. Es fehlt Ira Weinz. | Foto: RuhrTalente
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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