Stadtdirektor Sebastian Kopietz über Sicherheitsmaßnahmen der Stadtverwaltung
Sirenen erschallen am 30. Juli

Stadtdirektor Sebastian Kopietz beim Sommergespräch auf dem Dach der Feuerwache 1 in Wattenscheid, wo noch in diesem Jahr eine von zunächst zwölf Sirenen installiert werden soll. | Foto: Demuth
  • Stadtdirektor Sebastian Kopietz beim Sommergespräch auf dem Dach der Feuerwache 1 in Wattenscheid, wo noch in diesem Jahr eine von zunächst zwölf Sirenen installiert werden soll.
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Seit rund 20 Jahren herrscht in Bochum Stille. Nun werden am Dienstag, 30. Juli, erstmals wieder Sirenen im Stadtgebiet erklingen. Die ersten sechs Sirenen werden bis dahin installiert und dann probeweise zu hören sein. Dies kündigte Stadtdirektor Sebastian Kopietz am Montag, 22. Juli, in einem Sommergespräch an.

2015 wurde der Ratsbeschluss zum Wiederaufbau eines Warnsystems gefällt; bis 2023 sollen alle Menschen im Stadtgebiet in einem Notfall per Sirene erreicht werden können. Die Standorte wurden auf Basis einer gutachterlichen Schallausbreitung festgelegt. In der ersten Ausbaustufe werden zurzeit Sirenen auf dem Rathaus Bochum, der Werner-von-Siemens-Schule, dem Bürgerbüro Langendreer, der Freiwilligen Feuerwehr Stiepel, der Bezirksverwaltungsstelle Südwest und dem Rathaus Wattenscheid installiert. Damit wird Bochum beim nächsten landesweiten Probealarm am 5. September dabei sein.
Noch in diesem Jahr werden sechs weitere Dächer bestückt: Wilbergschule, Peter-Petersen-Schule, Grundschule Laer, Freiwillige Feuerwehr Querenburg, Schulzentrum Südwest und Feuer- und Rettungswache 1. Damit werden 60 Prozent Abdeckung erreicht. "Die letzte Ausbauphase erstreckt sich bis 2023. Wir werden messen und befragen, wo die zwölf Sirenen zu hören sind", rechnet Kopietz damit, dass letztlich etwa 20 Sirenen installiert werden. Für die ersten zwölf Sirenen fallen Kosten von insgesamt 166.000 Euro an, inklusive einer Förderung durch das Land NRW.

Notfallunterkünfte

Die Sirenen zählen ebenso zum Aufgabengebiet der Stabsstelle Kommunales Krisenmanagement wie die Organisation von Unterkünften in einem Notfall. Dies könnten ein gestrandeter ICE, eine längere Evakuierung oder ein lokales Hochwasserereignis sein, nannte Kopietz Beispiele. Um künftig noch besser darauf vorbereitet zu sein, hat die Stadtverwaltung ein Konzept erarbeitet. Darin wurden ein bis zwei (Sport-)Hallen pro Stadtbezirk als Unterkünfte identifiziert. Außerdem hat die Stadt in Kooperation mit DRK und DLRG Pakete für 1.000 Personen gepackt, die unter anderem Hygieneartikel und Handtücher enthalten. So könnten Unterkünfte in einem Bruchteil der Zeit bereitstehen, erklärte Kopietz.

Kooperation mit Herne

Wie der Stadtdirektor mitteilte, schreite auch die Modernisierung der Feuerwehr voran. Nachholbedarf gebe es bei den Gebäuden, den Fahrzeugen und der persönlichen Schutzausrüstung. "Im laufenden Haushaltsjahr investieren wir 18 Millionen Euro."
Als "Großprojekt in der finalen Planungsphase" bezeichnete er die Leitstellentechnik-Erneuerung. Hierbei will Bochum mit Herne kooperieren. Beide Städte schreiben die gleiche Leitstellentechnik aus, so dass künftig eine Stadt im Notfall für die andere einspringen könnte. "Das ist ökonomisch und einsatztechnisch sinnvoll", sagte Kopietz.

Ausbildungszahlen steigen

Daneben freut man sich im Rathaus über hohe Ausbildungszahlen. "Wir haben das dreifache Niveau wie 2015", so Kopietz. Waren es damals 50, sind es 2020 fast 150 Azubis. Zur Auswahl stehen mehr als 35 Ausbildungs- und Studiengänge. Ganz neu ist ab kommenden Sommer der Studiengang Verwaltungsinformatiker. Zwei Plätze stehen bereit, um künftig die Schnittstelle zwischen IT und Organisation zu bilden.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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