Ist der Kampf gegen den Buchsbaumzünsler noch zu gewinnen?
Raupe Nimmersatt ist schon wieder hungrig

Der gefräßige Buchsbaumzünsler wird Ende März wieder aktiv. Foto: Daniel Magalski
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  • Der gefräßige Buchsbaumzünsler wird Ende März wieder aktiv. Foto: Daniel Magalski
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Viele Buchsbaum-Experten und Floristen haben den Kampf gegen die ostasiatische "Raupe Nimmersatt" längst aufgegeben. Doch im eigenen Garten wird immer noch gespritzt, gelaubsaugt und gesammelt, was das Zeug hält. Hat das Ganze überhaupt einen Sinn?
So langsam geht der Raupenfraß wieder los. Der Buchsbaumzünsler ist jetzt besonders hungrig und beginnt bei konstanten Temperaturen ab etwa 10 bis 12 Grad Celsius im inneren und unteren Bereich der Pflanzen zu knabbern.
Während der Überwinterung der Raupen und zu Beginn der Fraß-Tätigkeit haben die Schädlinge eine Größe von etwa fünf Millimeter. Es entwickeln sich in der Regel zwei bis drei Generationen im Jahr.
Ein weiblicher Falter legt bis zu 150 Eier auf den Blattunterseiten ab. Und unter guten Bedingungen schlüpfen schon nach etwa drei Tagen erste hungrigen Larven. Laut Expertenmeinung des Verbandes für Wohneigentum flattern die kleinen Falter, die im Übrigen sehr hübsch aussehen, dann ab Anfang Juni zum ersten Mal, im August erneut und im September noch einmal.
Um möglichst effektiv gegen den Buchsbaumzünsler vorzugehen, sollten betroffene Gartenbesitzer ihre Buchsbäume ab Mitte März einer regelmäßigen und intensiven Kontrolle unterziehen.
Die umweltverträglichste Variante ist das Absammeln der Raupen und Gespinste. Diese Methode ist sehr mühselig und uneffektiv, zumal die Tierchen noch nicht einmal im Kompost entsorgt werden können.
Eher könnte der Einsatz eines Mittels auf Bacillus Thuringiensis-Basis helfen. Dazu müssten die Temperaturen allerdings dauerhaft über 15°C liegen. Auch der Einsatz von Pheromonfallen, die alle männlichen Falter anlocken sollen, eignen sich im Grunde nur zur Kontrolle des Falterfluges. Eine wirkliche Bekämpfung ist damit nicht möglich. Und beim Einsatz von Laubbläsern könnte eine Verbreitung von Sporen erfolgen, so dass die befallenen Bäume sogar noch schneller eingehen. Auch der Hochdruckreiniger schadet mehr als er hilft.
Dann bleibt wohl nur noch Gift und wer das nicht möchte, muss sich damit abfinden, dass seine Buchsbäume im Garten bald Geschichte sein werden. Experten sind sich schon seit längerem einig, dass der traditionsreiche Buchsbaum in Deutschland und Österreich aussterben wird.
Ein Hoffnungsschimmer bieten die natürlichen Fressfeinde des Zünslers. Wespen haben die kleinen Larven beispielsweise "zum Fressen gern".

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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