Buch der Woche

Beiträge zum Thema Buch der Woche

Kultur

Buch der Woche: Der Hammer verändert die Welt

Hansjörg Schertenleibs Roman „Jawaka“ Der abwechselnd in Irland und im Kanton Aargau lebende Schriftstel­ler Hansjörg Schertenleib hat sich auf völlig neues literarisches Terrain begeben. Der 58-jährige Autor, der zuletzt die von der Kritik hoch ge­lobten, dem Realismus verpflichteten und in der Gegenwart angesie­delten Romane „Das Regenorchester“ (2008), „Cowboysommer“ (2010) und „Wald aus Glas“ (2012) vorgelegt hatte, gehört zu den re­nommiertesten Stimmen der Schweizer Gegenwarts­literatur....

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  • 01.01.16
Kultur

Buch der Woche: Überall Zerrissenheit

Judith Kuckarts Roman „Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück“ „Ich kenne die Sehnsucht nach dem kleinen Leben, aber auch nach den großen Dingen. Bei wichtigen Gefühlen, auch beim Heimatgefühl, verspürt man solche Zerrissenheit immer“, hatte die heute 56-jährige Autorin Judith Kuckart vor zwei Jahren in einem Interview erklärt und damit schon die seelischen „Befindlichkeiten“ der meisten Figuren ihres neuen, bereits achten Romans vorweg genommen. Die gebürtige Schwelmerin (mit...

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  • 17.11.15
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Not eines Kritikers

Volker Hages spätes Romandebüt „Die freie Liebe“ „Ich habe ja lange gewartet und bin eigentlich auch ganz froh, jetzt erst nachdem ich als Literaturredakteur aufgehört habe, mit diesem Buch herauszukommen. Es ist ein Buch an dem ich viele Jahre geschrieben habe", bekannte Volker Hage, einst Reich-Ranicki-Schüler bei der FAZ, später bei „Zeit“ und „Spiegel“ einer der einflussreichsten deutschsprachigen Literaturkritiker, über seinen Romanerstling „Die freie Liebe“. In Tagebuchform lässt der...

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  • 23.07.15
Kultur

Buch der Woche: Vakuum und Wahrheit

Ralf Rothmanns großartiger Roman „Im Frühling sterben“ „Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das das Leben irgendwann von selbst mit Wahrheit füllt.“ Mit diesem tiefsinnigen Satz leitet Ralf Rothmann seinen neuen Roman „Im Frühling sterben“ ein, in dem er sich ganz nah an den Lebensweg seines Vaters heran begeben hat. Wer hätte gedacht, dass wir siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und runde sechzig Jahre nach Erscheinen der...

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  • 16.07.15
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Kultur

Buch der Woche: Die neuen Leiden des jungen A.

Andreas Maiers Roman "Der Ort" "Neulich sagte ich mir, du nimmst jetzt alles, deine Heimat, die ganze Wetterau ... und machst daraus dein letztes Werk, ein Werk, das du so lange weiterschreibst, bis du tot bist", heißt es in Andreas Maiers neuem Roman "Der Ort", dem vierten von insgesamt elf geplanten Bänden eines Mammut-Romanprojekts. Wie in den Vorgängerwerken "Die Straße" (2013), "Das Haus" (2011) und "Das Zimmer" (2010) schreibt der heute 48-jährige Maier stark an seinem eigenen Lebensweg...

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  • 16.06.15
Kultur

Buch der Woche: Nicht heulen, schreiben

Doris Dörries neuer Roman „Diebe und Vampire“ Doris Dörrie, die am Dienstag (26. Mai) ihren 60. Geburtstag gefeiert hat, ist eines der raren, überaus erfolgreichen künstlerischen Multi-Talente. Filme, Drehbücher, Regiearbeiten an bedeutenden Bühnen, Erzählungen und Romane - alles ihr Metier. Die gebürtige Hannoveranerin, die mit ihrer leicht schrägen Film-Komödie "Männer" (mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach in den Hauptrollen) 1985 den großen Durchbruch geschafft hatte, legt nun nach...

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  • 26.05.15
Kultur

Buch der Woche: Auf dem Weg ins Glück

Jan Brandts „Tod in Turin“ „Das viele Geld hat mich satt und träge werden lassen“, heißt es in Jan Brandts stark autobiografischen Band „Tod in Turin“. Vor vier Jahren hatte der heute 41-jährige, aus dem ostfriesischen Leer stammende Autor mit seinem gigantischen 900-Seiten-Debütroman „Gegen die Welt“ direkt den Sprung in die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Es war ein gewaltiger Roman, der den Nerv des Zeitgeistes zu Beginn der 2010er Jahre außergewöhnlich präzise traf, ein Epos...

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  • 11.05.15
Kultur

Buch der Woche: Wenn der Name Programm ist

Hans-Joachim Schädlichs Roman „Narrenleben“ „Bring mich einmal pro Tag zum Lachen oder zweimal zum Lächeln“, fordert in Hans-Joachim Schädlichs Kurzroman „Narrenleben“ der sächsische Regent August der Starke von einem seiner Untertanen. Dieser Narr ist einer der Protagonisten, stammt aus der Steiermark und hört auf den Namen Joseph Fröhlich. Nomen est omen. Wir befinden uns im 18. Jahrhundert und begleiten den Taschenspieler und Possenreiser (heute würde man ihn wahrscheinlich als „Entertainer“...

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  • 23.03.15
Kultur

Buch der Woche: Doppelte Banknote und der Tote im Tunnel

Martin Suters Roman „Montecristo“ „Ich versuche jedes Mal ein Buch zu schreiben, das mir gut gefällt. Damit bin ich immer gut gefahren, weil ich offenbar selbst einen populären Geschmack habe.“ So hat der inzwischen 67-jährige Schweizer Autor Martin Suter sein Erfolgsrezept und seinen späten literarischen Triumphzug zu erklären versucht. Suter war bei Erscheinen seines Erstlings „Small world“ immerhin knapp Fünfzig, seitdem reiht sich Bestseller an Bestseller. "Die Ideen kommen mir beim...

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  • 27.02.15
Kultur

Buch der Woche: Auf den Spuren von Rilke und Vogeler

Klaus Modicks Roman „Konzert ohne Dichter“ „Rilke hatte etwas sehr Elitäres, dem Leben Abgewandtes. Er hat ja quasi so eine Kunstreligion begründet, in der natürlich er der Hohepriester war. Bei Vogeler ist das relativiert, durch seine Hinwendung zum Kunsthandwerk“, heißt es im neuen Roman des 63-jährigen Autors Klaus Modick, in dem wir uns auf eine Zeitreise ins frühe 20. Jahrhundert begeben. Das Künstlerdorf Worpswede im Bremer Umland ist der Handlungsschauplatz. Die vielen schillernden...

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  • 09.02.15
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Die letzte Chance

„Kindeswohl“ – der neue Roman von Booker-Preisträger Ian McEwan erscheint am Freitag Der britische Schriftsteller Ian McEwan hat seit vielen Jahren ein Faible für spannungsgeladene Geschichten, in denen Figuren in psychischen Ausnahmesituationen im Mittelpunkt stehen. "Mich interessiert das menschliche Innenleben, das nicht von oberflächlicher Logik angetrieben ist", hat der 66-jährige Autor einmal sein künstlerisches Credo beschrieben. Der neue Roman des Booker-Preisträgers von 1999 toppt alle...

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  • 05.01.15
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Kultur

Buch der Woche: Hüpfende Ärsche bei Dvorák

Zum 90. Geburtstag der Georg-Büchner-Preisträgerin Friederike Mayröcker am 20. Dezember erschien der Band „Cahier“ Ihre Kreativität ist beeindruckend, und die grande dame der österreichischen Literatur, Friederike Mayröcker, ist auch immer noch für Überraschungen gut. In ihrem pünktlich zum runden Geburtstag erschienenen poetischen „Zettelkasten“ finden sich nämlich auch äußerst humorvolle Passagen – nicht unbedingt typisch für die Dichterin. Da heißt es: „Keiner sonst liesz mich so schmachten,...

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  • 17.12.14
Kultur

Buch der Woche: Von der Kröte aus der Kirche gelockt

Joyce Carol Oates’ misslungener Roman „Die Verfluchten“ "Ich habe all diese hässlichen Wörter einfach hingeschrieben und bin dabei allmählich in Fahrt gekommen. Ein stiller Schreibrausch hat mich erfasst", ließ die amerikanische Schriftstellerin Joyce Carol Oates eine Figur in ihrem Roman "Zombie" (dt. 2000) erklären. Ein Resümee, das auch auf die Autorin zutrifft, die von der Literatur besessen ist und die von sich selbst sagt: "Wenn ich nicht schreibe, dann lese ich." Unendlich viel hat die...

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  • 01.12.14
Kultur

Buch der Woche: Episoden eines geträumten Lebens

„Gräser der Nacht“ - der neue Roman von Nobelpreisträger Patrick Modiano „Es handelt sich um Episoden eines geträumten, zeitlosen Lebens, die ich Seite um Seite dem trüben Alltagsleben entreiße“, heißt es im gerade in deutscher Übersetzung erschienenen Roman des frisch gekürten Nobelpreisträgers Patrick Modiano. Das klingt beinahe wie ein programmatisches Selbstbekenntnis für das gesamte Oeuvre des 69-jährigen Schriftstellers, der unlängst eingeräumt hatte, „immer ein und dasselbe Buch“ zu...

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  • 10.11.14
Kultur

Buch der Woche: Hilla in der großen bösen Welt

Ulla Hahns dritter autobiografischer Roman „Spiel der Zeit“ „Bitte nie vergessen: Ich habe einen Roman und keine Autobiografie geschrieben. Jeder weiß, wie Erinnerung funktioniert und wie trügerisch sie sein kann“, hatte Ulla Hahn kürzlich in einem Interview nach Erscheinen ihres dritten, stark autobiografischen Romans „Spiel der Zeit“ erklärt. Mit diesem opulenten Erzählwerk knüpft die einst von Marcel Reich-Ranicki als Lyrikerin geförderte Autorin beinahe nahtlos an die umfangreichen...

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  • 23.10.14
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Kultur

Buch der Woche: Spaniens Unglück

Almudena Grandes’ Roman „Inés und die Freude" Almudena Grandes ist eine der wichtigsten Stimmen der spanischen Gegenwartsliteratur. Seit einigen Jahren arbeitet sich die 54-jährige Autorin in ihren Romanen aus alternierenden Perspektiven an ihrem großen Lebensthema ab: den spanischen Bürgerkrieg mit all seinen blutigen Facetten. Ihr ebenso ambitioniertes wie gewagtes Projekt ist ein sechsbändiges Opus magnum über dieses dunkle Kapitel der spanischen Geschichte. Zuletzt hatte sie einen...

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  • 20.10.14
Kultur

Buch der Woche: Erzählungen wie Tagträume

Peter Stamms opulenter Band "Der Lauf der Dinge" "Das Tragische gefällt mir, weil es mehr Nähe ermöglicht als das Komische, es ist viel gegenwärtiger", hat der Schweizer Autor Peter Stamm vor einigen Jahren in einem Interview mit dem Zürcher "Tages-Anzeiger" erklärt. In vielen seiner nun in einem opulenten Band versammelten Erzählungen ist die Grenze zwischen Tragik und Komik allerdings fließend. Der 51-jährige, in Winterthur lebende Autor hat sich seit seinem in 25 Sprachen übersetzten...

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  • 30.09.14
Kultur

Buch der Woche: Die kleinen Monster von der Insel

Thomas Hettches Roman „Pfaueninsel“ – auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises „Die junge Königin stand einen Moment einfach da und wartete, dass ihre Augen sich an das Halbdunkel des Waldes gewöhnten“, heißt es im ersten Satz des neuen Romans aus der Feder von Thomas Hettche, der uns nach seinen ganz nah an der Gegenwart arrangierten Romanen „Die Liebe der Väter“ (2010), „Woraus wir gemacht sind“ (2006) und „Der Fall Arbogast“ (2001) nun in ein historisches, märchenhaft-schauriges Ambiente...

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  • 15.09.14
Kultur

Buch der Woche: Der alte Herr Updike lässt grüßen

Michael Kleebergs Roman „Vaterjahre“ Da ist er wieder, der bieder-selbstzufriedene Langweiler Charly Renn aus Michael Kleebergs Roman „Karlmann“ (2007). Er ist älter geworden, hat das von seinem Vater geerbte Autohaus versilbert, ist in zweiter Ehe mit einer fürsorglichen Ärztin verheiratet und inzwischen Vater von zwei Kindern. Sein Leben hat sich verändert, er ist von der Haupt- in die Nebenrolle gewechselt, die Protagonisten sind nun die Kinder. Verbirgt sich hinter Charlys Bekenntnissen...

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  • 05.09.14
Kultur

Buch der Woche: Selbstzweifel des tapferen Ritters

Bernhard Schlinks neuer Roman „Die Frau auf der Treppe“ erscheint am 27. August Gleich auf den ersten Seiten wird man auf faszinierende Weise in die Handlung geradezu hinein gerissen. „Können Sie das? Einen Vertrag machen, dass ich das Bild wiederkriege und er Irene?“ Mit dieser Frage wird der Ich-Erzähler, ein Rechtsanwalt, konfrontiert. Sein Gegenüber ist ein aufstrebender Maler, dem einmal die deutlich jüngere Frau eines erfolgreichen Unternehmers unbekleidet auf einer Treppe als Modell...

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  • 25.08.14
Kultur

Buch der Woche: Ich bin eine ganz andere

Judith Hermanns erster Roman „Aller Liebe Anfang“ Vor 16 Jahren hatte sie mit ihren Debüterzählungen „Sommerhaus, später“ gleich einen grandiosen Erfolg gefeiert. Mehr als 300 000mal war das Buch verkauft worden, und der Name Judith Hermann wurde stets in einem Atemzug mit dem Phänomen „Fräuleinwunder“ genannt. Als „Stimme ihrer Generation“ wurde die Berlinerin gefeiert und ihren Texten ein „unwiderstehlicher Sog“ attestiert. Judith Hermann hat sich dem damals entstandenen Medienhype um ihre...

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  • 14.08.14
Kultur

Ripper aus dem Geisterhaus

Isabel Allendes neuer Roman „Amandas Suche“ Manchmal ist es mehr Fluch als Segen, wenn einem Schriftsteller mit dem Debütwerk gleich ein ganz großer Wurf gelingt. Günter Grass hatte damit etliche Jahre zu kämpfen, weil er stets an der "Blechtrommel" gemessen wurde. Nicht anders erging es Isabel Allende, die mit ihrem Erstling "Das Geisterhaus" (1982) auch gleich einen Weltbestseller landete, mit dem die Nachfolgewerke stets verglichen wurden. Doch die in Peru als Tochter eines chilenischen...

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  • 08.08.14
Kultur

Buch der Woche: Das Leben als Elegie

„Bei Regen im Saal“ – der neue Roman von Georg-Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino "Wenn ich mich genug geschämt habe, werde ich befreit sterben dürfen", lautete eines der quälenden Selbstzeugnisse der Genazinofigur Gerhard Warlich aus dem Roman „Das Glück in glücksfernen Zeiten“ (2010). Wir erinnern uns: Der promovierte Philosoph arbeitete mehr als ein Jahrzehnt in einer Wäscherei und landete (mit sich selbst im Einklang) am Ende in der Psychiatrie. Dieses Schicksal bleibt dem neuen...

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  • 01.08.14
Kultur

Geistreiche Realsatire

Marlene Streeruwitz’ Roman „Nachkommen“ Wie schon in ihrem letzten Roman „Die Schmerzmacherin“ (2011), in dem die Protagonistin eine Ausbildung in einer privaten Sicherheitsfir­ma absolvierte, hat die inzwischen 64-jährige österreichische Autorin Marlene Streeruwitz wieder eine junge Frau in den Mittelpunkt des Romans gerückt. Anders als jene Amy Schreiber aus dem Vorgänger­roman darf man hinter der neuen Hauptfigur, der jungen Schriftstelle­rin (Cor)Nelia Fehn eine Streeruwitzsche...

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  • 29.07.14
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