Reeser Platt

Beiträge zum Thema Reeser Platt

Kultur
Foto: Archiv RESSA, Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt #21
nööle

nörgelnMan sagt dem Reeser nach, er würde oft und gerne meckern. Dazu kommt jetzt hier der passende Ausdruck, wenn man über etwas oder einen mault, über jede Kleinigkeit nörgelt, kritisiert, schimpft, brummt, klagt und nicht mehr damit aufhören kann: nööle. Die Nöölerej ist die Nörgelei, Meckerei oder das Jammern. Der Nöölpänz oder auch Nöölpott ist der Nörgler, Meckerer oder Quengler. Dieser Spruch noch zum Schluß: Wat jong es dat spölt gern, wat old es, dat nöölt gern. (Was jung ist das...

  • Rees
  • 15.06.21
  • 1
Kultur
Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt #20
knooije

schmieren, Dreck machen, beschmutzen, manschen, im Wasser planschen, im Schmutz spielen, besudeln Wat sinn de Blage dor weer (wieder) an‘t knooije!  Wenn man das liest beginnt schon das Kopfkino. Mit knooije meint man im Reeser Platt auch vermischen, vermengen und panschen, stets mit dem Nebenbegriff des Unsauberen, Ekelhaften und zugleich Unehrlichen, besonders von unsauberen Bäckern, Metzgern oder Weinhändlern. Dazu passt: Denn knooijt sich wat bejeen. (Der manscht sich was zusammen.)...

  • Rees
  • 08.06.21
  • 1
Kultur
Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt #19
klamüsere

tüfteln, über etwas nachdenken, grübeln Dieser Begriff für tüfteln, über etwas nachdenken, nachsinnen, sinnen, grübeln oder nachforschen hat sich teilweise bis in die heutige Zeit gerettet. Noch ein paar Beispiele aus früherer Zeit? Sej es an‘t klamüsere. (Sie ist am nachdenken.); Hej es an wat harömklamüsere. (Er ist dabei über etwas nachzuforschen.) Hej hät wat harütklamüsert. (Er hat sich etwas ausgetüftelt.)Der Klamüser war jemand, der eine Sache ganz genau studiert und darüber nachdenkt....

  • Rees
  • 28.05.21
  • 1
  • 1
Kultur
Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt #18
käuere, keuere

unterhalten, erzählen, plaudern Kam die Nachbarin früher auf einen Kaffee vorbei wurde ausgiebig gekäuert.Hier sind einige Redensweisen von früher: Ek komm märgen Oowend öm wat te käuere. (Ich komme morgen Abend um etwas zu plaudern.); Wej sinn en betje ant käuere. (Wir unterhalten uns gerade etwas.); Hej käuert gern. (Er schwätzt gerne.); Die käuere lang tesaame (zusammen). Sej satte achter de Koffij en hadde völl te käuere. (Sie saßen beim (wörtl.: hinter dem) Kaffee und hatten viel zu...

  • Rees
  • 22.05.21
  • 1
  • 1
Kultur
Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt #16
Geit / Hipp / Sseck

Ziege Für das Wort Ziege gibt es im Reeser Platt drei Ausdrücke. Daran und an den vielen Redensarten ist auch die frühere Rolle der Ziege in der Reeser Bevölkerung abzulesen.         Hier sind ein paar schöne Redensarten: En guje Geit es bäter as en schlechte Kuw. (Eine gute Ziege ist besser als eine schlechte Kuh.) Man kennt de Geit an de Gang, de Kapuziner an de Strang, de Buur an de Gawel, denn Avekoot an de Schnabel. (Man erkennt die Ziege am Gang, den Kapuziner (Mönch) an der Kordel, den...

  • Rees
  • 08.05.21
  • 1
  • 1
Kultur

Reeser Platt
Fitzke(n)

ein kleines Stück, ein wenig , ein bisschenFrüher sagte man in Rees „en klein Fitzken dorvan“ (davon); Ek sin en Fitzke opgeräächt. (Ich bin ein wenig aufgeregt.) oder genne Fitz (nichts, nicht das geringste).Falls Sie uns diese Übersetzung nicht glauben wollen, könnten Sie sagen: „Dor es genne Fitz van woor.“ (Da ist überhaupt nichts von wahr.)Das Wort Fitzke wird selbst von vielen genutzt die nur hochdeutsch sprechen. Aus den Büchern „Reeser Platt“ von Agnes Jay (Infos unter ressa.de/platt)...

  • Rees
  • 03.05.21
  • 1
Kultur
Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt #15
achterbacks

achterbacks - damit meint man heimtückisch oder hinterhältig. Oder auch wenn man einen Gegenstand so hinterm Rücken hält, dass ein anderer den so gehaltenen Gegenstand nicht sehen kann.Ein paar Beispiele? Gerne: Dat hold ek noch achterbacks. (Das halte ich noch heimlich zurück.); sech achterbacks holde (sich nicht hervorwagen); Ek häm noch wat achterbacks (heimlich zurückgelegt, gespart); achterbacks frääte (heimlich naschen); wat achterbacks maake (heimlich entwenden); achterbacks ääte...

  • Rees
  • 26.04.21
  • 1
Kultur
Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt
Baas

Boss / Meister / Chef Unter Baas verstand man früher den Hausherrn, Dienstherr, den Geschäftsinhaber, einen Fabrikdirektor, einen Vorgesetzten oder der Direktor des Gymnasiums. Der Inhaber der Oldenkottfabrik in Rees hieß bei den Reesern immer nur „Baas Kersten“. Mit Baas gibt es unzählige Redewendungen: Es denn Baas thüss? (so fragte man nach dem Hausherren), Dij well de Baas spölle. (Die will den Chef spielen./Die will etwas zu sagen haben.) Hej es öm Baas. (Er ist ihm über.) Hej kos öm niet...

  • Rees
  • 26.04.21
  • 1
Kultur
Diese Straße hieß früher Bahnhofstraße, jetzt Florastraße | Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt #12
Kröck

Kröck - das sagt man verächtlich zu einem Tier oder einem Menschen, dem nicht zu trauen ist. Man kann damit auch ein armseliges Geschöpf, einen Idioten oder einen unfreundlichen Mensch benennen oder wenn es sich um einen krüppeligen, verwachsenen, schwächlichen oder steifen Menschen handelt. Das hat man früher oft gehört: „Hej es en fiesen Kröck!“ Aus den Büchern „Reeser Platt“ von Agnes Jay (Infos unter ressa.de/platt) Foto aus dem Archiv des Reeser Geschichtsvereins RESSA Dirk Kleinwegen /...

  • Rees
  • 12.04.21
Kultur

Reeser Platt #11
Fisematänte

Fisematänte oder die Mehrzahl Fisematütte nannte der alte Reeser unnötige Schwierigkeiten, Kleinigkeiten, Allüren, Sonderwünsche oder einfach dumme Einfälle. Über die Entstehung gibt es eine Erklärung: In der Zeit der französischen Besatzung sollen französische Soldaten junge Mädchen mit der Aufforderung „Visitez ma tente“ in ihr Zelt gelockt haben, was die Mütter zur Aufforderung „Mach mir keine Fisematänte“ brachte. Auch hier gibt es tolle Beispiele: Hej hät allerhand Fisematänte in de Kopp....

  • Rees
  • 04.04.21
  • 1
  • 1
Kultur
Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen
2 Bilder

Reeser Platt #09
Dröppelminna

Kaffeekanne Infolge von Undichtigkeit tröpfelte (dröppelte) der Hahn, aus dem der Kaffee gezapft wurde, ständig. Da die Kaffeekanne auf den feinen Kaffeegesellschaften die „Hauptperson“ war, trug sie dazu den typischen niederrheinischen Namen „Minna“. Aus den Büchern „Reeser Platt“ von Agnes Jay (Infos unter ressa.de/platt) Zeichnung von Michael Hoffmann Foto aus dem Archiv des Reeser Geschichtsvereins RESSA Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

  • Rees
  • 21.03.21
Kultur

Reeser Platt #05
Jan än Allemann

Jeder / Alle zusammen Die Bedeutung dieser beliebten Redewendung kann man am besten mit zwei Beispielen erklären: Sej koome met Jan än Allemann (Sie kamen mit der ganzen großen Schar, mit der ganzen Familie.) Dat wät Jan än Allemann. (Das weiß Hinz und Kunz.) Die Niederländer kennen diesen „Jan“ auch: Jan en alleman Aus den Büchern „Reeser Platt“ von Agnes Jay (Infos unter ressa.de/platt) Foto aus dem Archiv des Reeser Geschichtsvereins RESSA Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger...

  • Rees
  • 17.02.21
Kultur
Foto: Archiv RESSA / Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt
Niet Driewe!

Nicht hetzen! Niet Driewe! sagt der Reeser immer dann, wenn man die Sache in Ruhe angehen will, sich halt noch etwas Zeit zum Überlegen lassen möchte.        Als der Reeser VVV die Brückenbeleuchtung erst nach mehreren Anläufen abschließen konnte, ließ er für den Getränkestand auf der Reeser Kirmes „Niet Driewe!“ auf Schnapsfläschchen drucken.        „Driewe“ alleine bedeutet treiben, drängen, fließen oder keimen. Eine passende Redensweise dazu lautet: Et es bäter, öm te leijen as öm te driewe....

  • Rees
  • 10.02.21
  • 3
  • 1
Kultur
Foto aus dem Archiv des Reeser Geschichtsvereins RESSA | Foto: Repro: Dirk Kleinwegen

REESER PLATT:
Dat es Mönnekesärbeijt!!

Das ist Mönchsarbeit! Das sagte man früher zu einer Tätigkeit, die nichts einbringt und nur die Zeit vergeudet. Im Gegensatz zu der praktischen, auf das lebensnotwendigste ausgerichtete Leben der Landleute, konnten sich Mönche so eine sinnlose, überflüssige und umständliche Arbeit erlauben, da sie sich - im Gegensatz zu den Landleuten - nicht um ihre Existenz sorgen mussten. Aus den Büchern „Reeser Platt“ von Agnes Jay (Infos unter ressa.de/platt) Foto aus dem Archiv des Reeser Geschichtsverein...

  • Rees
  • 03.02.21
Kultur
Foto: Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt
Prakesiere es halven Ärbeijt.

Überlegen ist die halbe Arbeit! Beim prakesiere grübelt man in einer schwierigen Lage darüber, wie man eine Sache am besten anpacken und dann handeln kann. Es kann aber auch bedeuten auf allerlei Art etwas tun oder wenn die Mutter aus älteren Kleidungsstücken etwas neues für die Kinder anfertigen muss. Aus den Büchern „Reeser Platt“ von Agnes Jay (Infos unter ressa.de/platt) Foto aus dem Archiv des Reeser Geschichtsverein RESSA Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

  • Rees
  • 27.01.21
  • 1
Kultur
Der Reeser Marktplatz, noch mit dem alten Rathaus und der alten Kirche. | Foto: Repro: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt
Maakt niet sön Boheij!

„Maakt niet sön Boheij“ nutzt der alte Reeser, um seinen Gegenüber aufzufordern, nicht so ein Aufheben zu machen. Denn auch wenn der Reeser gerne ein wenig meckert, übertriebenes Getue mag er trotzdem nicht. Aus den Büchern „Reeser Platt“ von Agnes Jay (Infos unter ressa.de/platt), Foto: Archiv RESSA Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

  • Rees
  • 20.01.21
  • 1
Kultur
Die Skulptur „Zwiegespräch“ von Jürgen Ebert an Reeser Rheinpromenade ziert auch die beiden Bücher über das Reeser Platt. | Foto: Dirk Kleinwegen

Reeser Platt
Dat stemmt, dat häm ek eiges in de Krant geläse!

Das stimmt, das habe ich selber in der Zeitung gelesen! - neue Serie im STADTANZEIGER: Plattdeutsche Redensarten leicht erklärt Die beiden Platt-Bücher von Agnes Jay finden nicht nur in Rees reißenden Absatz. Auch wenn die Reeser Ursprache, laut Autorin, als fast ausgestorben gilt, finden sich doch immer mehr Interessenten, die gerne wissen wollen, wie sich ihre Großeltern noch unterhalten haben. Mit unserer neuen Serie werden wir jede Woche einen Begriff oder eine Redensweise vorstellen, diese...

  • Rees
  • 20.01.21
Vereine + Ehrenamt
Acht Freunde der Bienener Sprache treffen sich monatlich im Bienener Pfarrheim.
 | Foto: Dirk Kleinwegen
2 Bilder

35 Jahre Mundartfreunde Bienen
"Ons Bienen"

Bienener Platt stirbt bald aus Vor zehn Jahre zählten die Bienener Mundartfreunde noch 18 Mitglieder. Zurzeit sind es 8 Personen, die sich an jeden zweiten Mittwoch im Monat im Bienener Gemeindehaus treffen, um Dönekes auszutauschen. Die Damen und Herren sind zwischen 68 und 93 Jahre alt und Nachwuchs weit und breit nicht in Sicht. Das jüngste Mitglied ist Inge Westerhoff mit 68 Jahren, Günter Buckermann mit 93 Jahren das älteste. Johannes Snelting, Werner Ricken, Helmut Krause, Werner...

  • Rees
  • 23.02.19
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.