Ursula von der Leyen auf dem Paulsberg: "Es gibt für uns alle nur eine Sicherheit!"

Oberstleutnant Stan Saueracker (links) begrüßte Bundesverteidigungsminiusterin Ursula von der Leyen in der Operationszentrale. Auch Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz und Uedems Bürger Rainer Weber (2. von rechts) bekamen einen Einblick in den Standort. Rechts der Kommandeur Generalleutnant Joachim Wundrak.Foto: Steve
2Bilder
  • Oberstleutnant Stan Saueracker (links) begrüßte Bundesverteidigungsminiusterin Ursula von der Leyen in der Operationszentrale. Auch Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz und Uedems Bürger Rainer Weber (2. von rechts) bekamen einen Einblick in den Standort. Rechts der Kommandeur Generalleutnant Joachim Wundrak.Foto: Steve
  • hochgeladen von Franz Geib

Im Zentrum Luftoperationen auf dem Uedemer Paulsberg blieb die rote Lampe aus, alles ruhig, und das trotz des hohen Besuches, der erwartet werden sollte: Die unzähligen Bildschirme, die den gesamten bundesdeutschen Luftraum abbildeten, zeigten den normalen Luftverkehr.

Von FRANZ GEIB

Uedem. Einige Minuten später wurde es zwar nicht hektisch, aber zumindest leicht angespannt, denn die "Chefin", Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, war im Anmarsch. Oder besser ausgedrückt, sie rauschte zügig mit dem Tross an Fahrzeugen vor, wo der Kommandeur Generalleutnant Joachim Wundrak bereits wartete. "Das Wetter ist ja nicht gerade sommerlich", merkte er gegenüber dem Presseaufgebot in Anspielung auf den Grund des Besuches seiner "Chefin" an: Ursula von der Leyen schaute im Rahmen ihrer sogenannten "Sommerreise" am Doppelstandort Uedem/Kalkar vorbei.
Kaum war sie da, war sie aber auch schon wieder weg und verzog sich mitsamt Hausherr und den beiden Bürgermeistern Britta Schulz (Kalkar) und Rainer Weber (Uedem) zum Achtaugen-Gespräch und zum obligatorischen Gästebuch-Eintrag.
In der Operationszentrale blieb es weiter ruhig. Bereits zuvor hatte Bundeswehrsprecher Oberstleutnant Alexander Feja die Aufgaben des Zentrums erläutert: "Wir beobachten hier täglich rund 10.000 Flugbewegungen im deutschen Luftraum." 10.000 Luftfahrzeuge pro Tag, 70.000 pro Woche bedeuten: Der Himmel über Deutschland ist der am dichtesten "bevölkerte" Luftraum weltweit. Die Beobachtung ist der Sicherheit der Bevölkerung geschuldet und gleichzeitig auch Unterstützung der besonderen Art: Da die Flugverkehrskontrollstellen am Boden zu den privaten Flugzeugen keinen ordnungsgemäßen Sprechfunkkontakt aufbauen können, helfen die Militärs in kritischen Situationen. Diese treten beispielsweise ein, wenn der Flieger seine vorgegebene Flugroute aus unerfindlichen Gründen verlässt.
In Amtshilfe für die Flugsicherung wird die Situation geprüft, um letztendlich eine terroristische oder anderweitige Gefährdung auszuschließen. Erst wenn auch durch das Einwirken der Operationszentrale kein Kontakt zum Flugzeug hergestellt werden kann beziehungsweise dieser nicht den korrekten Flug einleitet, schickt die Bundeswehr zwei Eurofighter als Abfangjäger, wahlweise aus Wittmund im Norden oder aus Neuburg an der Donau, in die Luft. "Diese kommen bis auf 10 Meter an das Luftfahrzeug ran und sehen alles", berichtet Feja. So haben die Piloten mitunter manch Kuriosum bemerkt, zum Beispiel, dass ein Pilot länger, als für das "dringende Geschäft" maximal nötig, abwesend war ...
Dies und vor allem die technischen Möglichkeiten der Operationszentrale auf dem Paulsberg erläuterte später Stan Saueracker, der Leiter der Zentrale, der Verteidigungsministerin. So erfuhr diese, dass von Uedem aus nicht nur der bundesdeutsche Luftraum beobachtet wird, sondern der Blick noch weiter geht, nämlich bis ins All. Weltraumschrott, der führerlos umherkreist, Satelliten, deren Antriebssysteme nicht funktionieren oder auch die geplante Verschrottung der ehemaligen Raumstation Mir werden und wurden vom Paulsberg aus überwacht.
Ursula von der Leyen gab sich überzeugt, dass in Uedem und Kalkar "mit großer Expertise" der Luftraum analysiert und somit die Sicherheit der Bevölkerung durch die Zusammenarbeit von Bundeswehr, Bundes-Polizei, Flugsicherheit und letztendlich NATO garantiert wird. "Hier wird mit dem entsprechenden Selbstverständnis auf hohem Niveau zusammengearbeitet. Denn es ist jedem klar, dass es nur eine Sicherheit gibt." Sagte es und versprach noch, dass der Doppelstandort am Niederrhein weiter auf Zukunft setzen kann. Diese soll mit jeweils 40 Millionen für Uedem und Kalkar gesichert werden. Und dann war es wieder ganz ruhig in Uedem ... Der Luftraum über Deutschland: Für die Soldaten ein Wirrwarr aus unzähligen Punkten mit Zahlen-Buchstaben-Kombinationen. Die Operationszentrale der Luftwaffe ist bei dem NATO-Gefechtsstand (Combined Air Operations Centre), der für die Überwachung des gesamten LKuftraums nördlich der Alpen auf dem Paulsberg bei Uedem, zuständig ist, angesiedelt. Im Zentrum Luftoperationen fließen die einsatzbezogenen Führungsaufgaben von allen Luftstreitkräften zusammen. Dadurch besitzt die Luftwaffe die Fähigkeit zur Führung von Luftstreitkräften für den Einsatz- und Übungsflugbetrieb in Deutschland und im Ausland. Nördlich der Alpen

Oberstleutnant Stan Saueracker (links) begrüßte Bundesverteidigungsminiusterin Ursula von der Leyen in der Operationszentrale. Auch Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz und Uedems Bürger Rainer Weber (2. von rechts) bekamen einen Einblick in den Standort. Rechts der Kommandeur Generalleutnant Joachim Wundrak.Foto: Steve
Autor:

Franz Geib aus Goch

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

6 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.