Die total unqualifizierte Filmkritik: Bond ist wieder Bond

Foto: skyfallfilm.de

Seit Donnerstag ist es so weit: Der neue James Bond-Film "Skyfall" läuft in den Kinos.

Und ach, es war einfach zu schön: Nach zwei Bond-Filmen, die eigentlich pure Actionfilme nach amerikanischem Vorbild waren, darf Bond nun wieder Bond sein. Oder besser gesagt: Daniel Craig zeigt sich nun endlich der Bond-Rolle gewachsen.
Er darf wieder geschüttelten Martini trinken und zieht sich nach einer haarsträubenden Verfolgungsjagd per Jeep, Motorrad, zu Fuß und per Bagger (!) völlig staubbedeckt als erstes mal die Manschetten seines maßgeschneiderten Hemdes gerade. Das kann nur Bond.
Oder diese Szene: Schick gemacht im Smoking für den Abend verbringt er die Nacht mit einer geheimnisvollen Schönen, um am nächsten Tag auf einer einsamen Insel zu landen. Und was zieht Bond aus der Tasche, als er ins Sonnenlicht tritt? Natürlich seine Sonnenbrille! Das ist soooo cool!

Ein kollektives "Ahhh" ging durchs Kinopublikum, als Bond die Tore seiner Privatgarage öffnet und dahinter das Bondauto aller Bondautos zum Vorschein kommt: Der Aston Martin DB5. Als M sich beschwert, der Wagen wäre doch etwas unbequem, knipst James Bond nur lässig den Schalthebel auf und offenbart den roten Knopf zur Betätigung des Schleudersitzes ...

Die Handlung? Ein irregewordener ehemaliger MI6-Agent namens "Silver" hat sich die Namen aller Agenten weltweit "besorgt", die in irgendwelchen Terrornetzwerken eingeschleust sind. Silvers eigentliches Ziel ist aber M. James Bond begibt sich auf die Jagd, der Rest ist eigentlich Nebensache.

Fabelhaft in der Rolle des Weltenvernichters: Ein irrwitzig erblondeter Javier Bardem, der den Bösewicht mit einer gehörigen Portion Ironie spielt. Eine Art homoerotisches Gespräch zwischen Bond und Silver gehört zu den besten Minuten des Films.

Doch "Skyfall" hat eine Menge "bester Minuten", insgesamt 150 mehr als kurzweilige Minuten. Absolut sehenswert gleich zu Anfang die Verfolgungsjagd per Motorrad über die Dächer des großen Basars von Istanbul. Auch die neckischen Dialoge mit Agentin Eve als "running gag" sorgen für Auflockerung. (Eve "erschießt" Bond übrigens am Anfang des Films...) Und aufgepasst: am Ende des Films offenbart Eve ihre wahre Identität.

Zum fulminanten Finale des Films, bei dem das Stammhaus der Bonds in den schottischen Highlands in Flammen aufgeht, kommt es zum Kampf Tradition gegen Moderne - wenn man das so interpretieren will. Der Cybermensch Silver muss sich einem mit abgesägter Schrotflinte und selbstgebastelten Nagelbomben bewaffneten Bond stellen. Und - welche Überraschung: Bond gewinnt. (Damit verraten wir ja wohl kaum zu viel, oder?)

Leider wird auch der Aston Martin in die Luft gesprengt (Bond macht daraufhin übrigens ein Gesicht, das sagen will: Jetzt reicht's aber! ). Doch wir wissen: Der Aston Martin wird genauso wieder auferstehen wie Bond! (Und so nebenbei: Als sein Elternhaus in die Luft fliegt, sagt Bond nur: "Ich habe dieses Haus schon immer gehasst!" Man muss halt Prioritäten setzen...)

Also, mein Fazit: Ein absolut sehenswerter Film, der sowohl Actionfans als auch Bondfans zufrieden stellen dürfte.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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