Mit Händen und Füßen ins Ohr

Vorhang auf für das neue Erzähltheater der Jugendkunstschule Unna. Drei mehrsprachige Geschichten spielen und erzählen Tülay Karabina (hinten l.), Olga Markert (hinten 2.v.l.), Joseph Mahama (hinten 2.v.r.) und Monika Paris (r.) mit Händen und Füßen.
  • Vorhang auf für das neue Erzähltheater der Jugendkunstschule Unna. Drei mehrsprachige Geschichten spielen und erzählen Tülay Karabina (hinten l.), Olga Markert (hinten 2.v.l.), Joseph Mahama (hinten 2.v.r.) und Monika Paris (r.) mit Händen und Füßen.
  • hochgeladen von Silke Dehnert

Bereits 2004 hat die Jugendkunstschule mit der Sprachenförderung in Kindergärten begonnen. Jetzt wurden drei mehrsprachige Erzähltheater entwickelt, die für mehr Interesse und Verständnis für den jeweils anderen Kulturkreis mit seiner fremden Sprache sorgen sollen.
Die eigene Muttersprache in einem fremden Land sollte nicht peinlich sein. Doch gerade das hat Monika Paris, Leiterin des Theaterbereichs der Jugendkunstschule, bei ihren Besuchen in Kindergärten immer wieder erfahren. Leise tuschelten Kinder in der Ecke auf russisch oder türkisch. Ihnen war ihre Muttersprache peinlich. Dabei sollten sie stolz auf ihre Mehrsprachigkeit sein.
„Das war die Geburtsstunde für die neuen Erzähltheaterstücke, die jeweils in zwei Sprachen aufgeführt werden“, berichtet Monika Paris. Mit unterschiedlichen Künstlern wurden drei Stücke entwickelt, die jetzt ihren großen Auftritt haben.
„Njabala Nenkwaale“ ist ein Märchen aus Südafrika, das auf luganda (Sprache in Süd-Uganda) und deutsch von Joseph Mahame gespielt und erzählt wird. Die Aufführungen sind für Kinder in Kindergärten, Grundschulen und bis zur Jahrgangsstufe 7 geeignet.
„Der feige Alo“ wird in türkisch und deutsch von Tülay Karabina und Monika Paris aufgeführt. Die musikalische Begleitung am Cello hat Lufger Schmidt übernommen. Auch das Stück richtet sich an Kinder und Jugendliche bis zur Jahrgangsstufe 7.
„Teremok“ ist ein bekanntes russisches Volksmärchen, das von Olga Markert in russisch und deutsch aufgeführt wird. Es ist vorwiegend für Kindergartenkinder geeignet. Eine platte Übersetzung der einzelnen Szenen dürfen die Zuschauer aber nicht erwarten. Die mehrsprachigen Künstler mischen die Sprachen und lassen sie miteinander reagieren. Hinzu kommt eine Menge Gestik und Mimik. Probeaufführungen haben bereits für Begeisterung bei den Kindern gesorgt. Vor allem die jeweils fremde Sprache hat gefallen. „Vielleicht gelingt es auf diese Weise, Vorurteile abzubauen, Respekt vor­einander zu entwickeln und Anregungen zum Austausch zu bekommen“, so Paris.
Zum Kennenlernen der drei Erzähltheater gibt es nun Aufführungen für interessierte Pädagogen und andere Gruppen. Die Vorstellungen finden jeweils im Theaterraum der Jugendkunstschule in Unna-Königsborn statt, der Eintritt ist frei. Es wird jedoch um eine Platzreservierung gebeten (Tel. 02303/9612253).

Aufführungen:
Njabala Nenkwaale: Dienstag (1. März) um 10.30 Uhr.
Der feige Alo: Donnerstag (3. März) um 10.30 Uhr.
Teremok: Dienstag (5. April) um 10.30 Uhr.

Autor:

Silke Dehnert aus Fröndenberg/Ruhr

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