SGV-Volksmusikanten singen nicht nur bei Wanderungen
Pflege von Kultur- und Liedgut

Die Lieder der eigenen Jugendzeit zu singen weckt auch viele Erinnerungen bei den Mitgliedern des Singekreis Unnaer "SGV-Volksmusikanten".
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  • Die Lieder der eigenen Jugendzeit zu singen weckt auch viele Erinnerungen bei den Mitgliedern des Singekreis Unnaer "SGV-Volksmusikanten".
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„Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus“ und gerne auch mal das „Unna-Lied“ schmettern die Volksmusikanten des Unnaer SGV bei ihren Treffen. Ist gerade mal kein Wanderwetter, wird kräftig geübt. Unter der Leitung von Klaus Thorwarth erklingen Lieder ihrer Jugendzeit. „Ganz frei von Anglizismen und ohne Modewörter.“

Bald schaut der Singekreis der Wanderer auf fast vier Jahrzehnte zurück. Seine Ursprünge liegen in einem Heimatverein, der neben dem Wandern und Naturschutz vom Unnaer SGV ab 1949 als eine dritte Säule aufgebaut wurde. Vertrautes Kultur- und Liedgut zu erhalten, sich an die eigene Kindheit und Jugend zu erinnern, bildete den Schwerpunkt der Treffen.
Als „Musik- und Singegruppe“ rief der damalige 2. Vorsitzende, Hermann Wessels, ins Leben. Bei einer Wanderung kam ihm in den Sinn: „Wer wandert, ist fröhlich und wer fröhlich ist, singt auch gerne.“ Ab 1982 pflegte der Kreis die Freundschaft unter dem Motto „Musik gehört zum Leben“. Mit acht Sängern, begleitet von vier Instrumentalisten, startete die Gruppe, die auf über 40 Mitglieder anwuchs. Die gaben sich gerne die Bezeichnung „Die fröhlichen SGV-Musikanten“.
Enorm gewachsen ist das Repertoire, das heute auf weit über 100 Volks-, Wander- und auch Seemannslieder angewachsen ist. Die Volkslieder-Gruppe ist einzigartig in Unna. „Ein Alleinstellungsmerkmal, das wir mit allen Kräften fördern und erhalten sollten“, bekräftigt Klaus Thorwarth. „Heimat ist, wo man seine Sprache spricht und die Lieder seiner Jugend singt.“
In Turbulenzen gerieten die Sänger nach dem Tod des musikalischen Leiters Günter Schudok. Für eine SGV-Mitgliedschaft zu begeistern wurde schwieriger, vermehrt wurden Schlager gesungen. Erst unter Klaus Thorwarth wandte man sich konsequent wieder den Volksliedern zu, wofür jetzt der neue Name steht: „SGV-Volksmusikanten“.
Eine seiner ersten Aufgaben war die Umgestaltung der Liedermappe. „Heimat-, Volks- und Wanderlieder“ eines historischen Liederbuchs bilden die Grundlage. Im aktualisierten Repertoire finden sich gern gesungene Lieder, „die alt und jung zu frohem Singen anregen“. Heimische Wanderlieder ergänzen das Repertoire, gerne werden überlieferte Lieder mit neuen, zum Schnmunzeln anregenden Texten unterlegt. Bei Wanderungen begleitet  sie ein kleines grünes  Liederbüchlein, in dem sich unter 140 Heimatliedern immer ein passendes findet. 
Neustart
Der Erfolg stellte sich vor einigen Jahren ein. Die Gruppe wuchs wieder auf 26 Personen. Gesungen wird nicht nur bei den zahlreichen SGV-Wanderungen. Ein erster Auftritt war im Seniorenzentrum „Domizil am Hellweg“. Das Publikum erwartet mittlerweile zwei Konzerte im Jahr, im Frühling und im Herbst. Auch auf Weihnachtsmärkten und beim Anwandern und beim Wanderkehraus bringt die Gruppe gerne die Lieder zu Gehör.
Musikalisch begleitet werden die SGV Volksmusikanten von einer Gitarre und einer Bariton-Ukulele. Das handliche Instrument spielt Klaus Thorwarth. Das Saiteninstrument ließ eigens von Gitarrenbaumeister Hartmut Hegewald in Bönen bauen.

Für den Singekreis bedeutet das Liedgut auch eine Auszeit von allgegenwärtiger, moderner Musik. Und das Kulturgut Volksmusik ist nach wie vor sehr beliebt, 63% der Fernsehzuschauer sehen regelmäßig Volksmusik-Sendungen. Erste Lieder-Sammlungen entstanden bereits 1850.
„Wo man singt, das lass dich ruhig nieder, böse Menschen kennen keine Lieder.“ Klaus Thorwath ist froh, dass der Singekreis wieder zu alter Harmonie zurück gefunden hat und von zahlreichen „Altmitgliedern“ wohltuend unterstützt wird.

Info

Die SGV-Volksmusikanten treffen sich jeden 2. Freitag in einer „ungeraden Woche“ in Klüting‘s Gaststätte in der Gerhart-Hauptmann Straße von 15 bis 17 Uhr.
Interessierte sollten sich beim Kulturwart Klaus Thorwarth melden: Tel. UN-15387.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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