"Zweimal Wir" räumt Christian-Tasche-Publikumspreis ab

Zusammen und doch ganz woanders! Den Medienkonsum nimmt der Kurzfilm "Zweimal Wir" unter die Lupe.
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Von St. Reimet

"Immer saß jemand am Handy" stellte Katharina Dolle fest, als sie mit ihren Freundinnen nach einer Idee für ein neues Filmprojekt suchte. Überzogener Medienkonsum und mangelnde Individualität sind zentrale Themen in ihrem Video "Zweimal Wir". Beim Christian-Tasche-Filmpreis errang der Kurzfilm überraschend den Publikumspreis.

 
„Zweimal wir“ stellt die Situation zweier Jugendlicher dar, die in unterschiedlichen Epochen leben, mit und ohne die Ablenkung der modernen Medienwelt. Das Problem beschäftigt viele Eltern, Lehrer und Schüler. Kritisch setzt sich PGU-Schülerin Katharina Dolle mit "fehlender Individualität", etwa mit Blick auf den heutigen Kleidungsstil, auseinander. "Viele tragen nur das, was ihnen die Werbung und die Masse vorgibt." Der Film überzeugte die Jury vom Talent der ambitionierten Schüler und insbesondere von "Regisseurin" Katharina Dolle(16). Bereits mit neun Jahren  setzte sie sich mit ihrer Schwester Antonia, Cousine Jessica Fulczyk und Freundin Henrike Rabe zusammen und drehte erste Handyfilme. Drehbücher schrieben sie, Rollen wurden verteilt. Katharina übernahm von Anfang an Regie und Schnitt. Ihre Cousine Jessica möchte Cutterin werden.

Ganz schön unter Zeitdruck

Vor zwei Jahren reichten sie einen Märchenfilm beim Christian-Tasche-Filmpreis ein. Beim Vergleich der Videos meint Katharina: „Da liegen Welten zwischen." Damals ging es um eine
Jagd nach dem Traumprinzen. In sozialen Netzwerken wurde das Erstwerk nicht bekannter, der Ton sei nicht perfekt. "Zweimal Wir" hingegen möchte das Team veröffentlichen. Die Handlung hat Katharina gemeinsam mit ihrer Cousine aus Aachen entwickelt, von der Idee bis zur Umsetzung wurde es immer detaillierter. Vier Drehtage investierten sie, zwei Tage benötigte der Schnitt. Schwierigkeiten gab es mit dem Wetter, als sie im Kurpark drehen wollten, die Cousine musste immer nach Aachen zurückfahren. "Man steht dann unter Zeitdruck."

Zudem stehen die 12.-Klässlerinnen unter Abiturstress. Bis auf einen Literaturkurs am Gymnasium hatte Katharina Dolle wenig Kontakt mit der Welt des Schauspiels. Doch nach den Erfahrungen und viel Bestärkung von Familie und Freunden ist es ihr Traum, Regisseurin zu werden.

Tipps von Stefan Jürgens

Beim Gala-Abend im Rahmen des Filmfestivals in Unna knüpfte sie erste Kontakte, etwa zu Schauspieler Stefan Jürgens ("SoKo Wien"). Er gab Tipps, welche Leute wichtig sein könnten. Der Weg zur Profi-Regisseurin führt auch über Statistenrollen. Von Unnas Nachwuchs-Regisseur Felix Maxim Eller erhielt sie ein positives Feedback gegeben. "Jetzt möchte ich weitere Ideen umsetzen." Die Freude über den Publikumspreis (Geldpreis 500 Euro) verbunden mit einer Trophäe war groß bei den Schülerinnen. Und das Geld werde in den nächste Film investiert.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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